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Interviews

EDITORIAL

Papst geißelt Feminismus

Liebe Leserin, lieber Leser,

was haben uns 30 Jahre Emanzipation und Feminismus gebracht? Ein Drittel der Männer ist schwul, ein Drittel impotent und ein Drittel interessiert sich nicht für Frauen.

Zugegeben: Dieser Kalauer ist nicht ganz frisch, hat aber das Zeug ein "Evergreen" zu werden. Kein Monat ist es her, dass der sehr umtriebige FDP-Chef Guido Westerwelle, seinen "Lebenspartner" der Öffentlichkeit vorstellte und die Medien unseres Landes fragten: Wie homosexuell ist die [nicht nur politische] Bundesrepublik.bild

Nun finden im Posteingang katholische Bischöfe einen vom Kardinal Joseph Ratzinger verfaßten und vom Papst Johannes Paul II. abgesegneten Brief vor, "über die Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Kirche und in der Welt" vor. Darin heißt der 84jährige Pontifex Maximus Aussagen als sehr gut, die unisono als weltweite Kampfansage gegen den Feminismus verstanden werden. Zuende gedacht, so der Papst, führe die feministische Denkweise zur "Infragestellung der Familie", zur "Gleichstellung der Homosexualität mit der Heterosexualität" und fördere "ein neues Model polymorpher (vielgestaltiger) Sexualität". Damit schließt sich der Kreis auch zu Wowereit, Westerwelle und Co.

Starke Worte des alten Mannes, die bei manchen zur öffentlichen Aufgeregtheit führen. Indes: Die Römisch-Katholische Kirche mutiert immer mehr zum Fels in der Brandung allgemeinen Orientierungslosigkeit. Zumal von der protestantischen Seite nicht einmal "laut geschwiegen" wird.

Vor fast 500 Jahren schrieb Dr. Martin Luther eine kleine Abhandlung mit dem Titel "Über das Papsttum, vom Teufel gestiftet". Damals war es üblich, Rom mit dem biblischen Antichristen, der kurz vor Christi Wiederkunft die alleinige religiöse Herrschaft ausüben wird, gleichzusetzen. Hat sich die Bibel und haben sich ihre Ausleger, allen voran Luther geirrt? Während alles aus den Fugen zu geraten scheint und das Meer der Irrungen und Wirrungen weltweit tobt, gibt Vatikan Orientierung. Natürlich haben die alten Männer im Kirchenstaat recht. Nicht nur in der Beurteilung des Feminismus.

Und gerade das Wiedererstarken der moralischen Macht der Römisch-Katholischen Kirche bringt sie in hervorragende Ausgangslage die religiöse Führung der Welt zu übernehmen. Hinduismus, Buddhismus und nicht zuletzt der vermeintlich kokurrenzlose Islam werden das Nachsehen haben und sich letztlich fügen (müssen).


Herzlichst
Ihr
A.Schosch

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