Buchtipp
Power and Mission
Es ist wichtig die US-Politik und das Supermacht-Syndrom Amerikas zu verstehen. Power and Mission - das ist der Stoff, der diese Nation zusammenhält. Der Historiker und Amerikakenner Detlef Junker sagt: "Amerika hat keine Ideologie, sie ist eine". Er hat ein brilliantes Buch über die innere Motivation und das außenpolitische Kalkül der Supermacht USA geschrieben:
Detlef Junker
Power and Mission
Was Amerika antreibt
192 Seiten, geb. mit SU, HERDER Sachbuch
EUR 19.90 (D)
EUR 20.50 (A)
SFR 34.60
ISBN 3-451-28251-8
Die Debatte über Amerikas Auserwähltheit, seine besondere Mission der Freiheit, sein Verhältnis zu Gott, Vorsehung und Geschichte ist ein andauernder Diskurs, daher ist die patriotische Reaktion der Amerikaner auf den Terrorangriff vom 11. September nichts Außergewöhnliches.
Wegen der gewaltigen technischen und militärischen Macht hatte sich ein Gefühl der Allmacht entwickelt, das - gleichzeitig gekoppelt an einen christlichen Fundamentalismus - das Supermacht-Syndrom erzeugt hat. Diese Unverwundbarkeit gibt es so nicht mehr. Hat sich Amerika überhoben?
Doch was steckt hinter der Allianz von globalen Interessen und religiösen Überzeugungen?
Junker hat bereits vor Jahren eine Langzeitperspektive über den weltweiten Machtanspruch der Amerikaner und die Fähigkeit zur globalen Machtprojektion in Verbindung mit dem Sendungsanspruch eines auserwähltes Volkes entwickelt. Faszinierend, weil vorausschauend, ist die mit diesem Buch vorgelegte historische Aufarbeitung. Das verschafft einen grandiosen Überblick über die verborgene Logik der Supermacht USA und hilft, Amerika besser zu verstehen.
In einem Kapitel zur Außenpolitik von George W. Bush macht er klar, wie stark die Fähigkeit und der Wille, weltweit Macht und Einfluss auszuüben und das Versprechen von Freiheit zusammengehören. Das führt einerseits zu einer immer stärker werdenden Kontrolle und auf der anderen Seite zu einer immer bornierteren Einteilung der Welt in Kategorien von Gut und Böse.
Bereits heute sieht UN-Generalsekretär Kofi Annan die Weltordnung nach dem Irak-Krieg in eine Krise geraten. Auf genau diese gewaltigen Konsequenzen für die Welt weist bereits Junker hin.
Ein wichtiges Hintergrundbuch zur Rolle Amerikas.
Zum Autor: Detlef Junker, Inhaber der Curt-Engelhorn-Stiftungsprofessur für Amerikanische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Heidelberg, 1994-1999 Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Washington, D.C.