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Interviews

ENTHAUPTUNGEN

 

Der Islam, das Schwert und die Köpfe Ungläubiger

 

Die Jagd nach Köpfen ist so alt wie der Mensch. Zum bevorzugten Mittel wurden Schneiden aus Metall. Wer sie heute benutzt, will atavistische Traditionen, Ideologie und Popkultur zusammen führen.

Von Leitender Redakteur Kulturgeschichte

In Quentin Tarantinos Film "Pulp Fiction" hat Bruce Willis die Qual der Wahl. Wie soll er sich an seinem Peiniger rächen? Mit einem Hammer, einem Baseball-Schläger oder einer Motorsäge? Schließlich fällt sein Blick auf ein Schwert, und er weiß, was er zu tun hat.

Das Schwert samt seiner tödlichen Konsequenz, die Enthauptung, ist ein Symbol, das auch in die Popkultur Eingang gefunden hat. Auf diesen Kausalzusammenhang gründete sich die "Highlander"-Saga der 1980er-Jahre, die aber nur fortschrieb, was im "Star Wars"-Kosmos seit den 1970ern bereits zum globalen Allgemeinwissen zählte: Laserschwerter in den Händen eines Jedi-Ritters sind elegante, zivilisierte Waffen, die sich vom Hightech der Moderne abheben.

In diesem Spannungsverhältnis gewinnt das Schwert seine überwältigende Kraft: Es zu tragen ist edel und gut, es zu führen bedarf individueller Fähigkeiten und die Kenntnis großer Traditionen. Seine Besitzer stehen für eine vergangene bessere Welt, die es gegen die anbrandende Moderne zu beschützen gilt.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT Online vom 10. 10. 2014 zu Ende.

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TERROR  IM  NAMEN  GOTTES

 

Ist die Religion an allem schuld?

 

"Gott will es" - das war vor Jahrhunderten die Parole der Kreuzzüge. Und auch heute noch wird im Namen Gottes gemordet und gebombt. Ob Afrika oder der Nahe Osten: Überall scheint die Religion Ursache für Konflikte zu sein. Doch diese Behauptung ist zu pauschal.

Von Fabian Maysenhölder

Im Irak und in Syrien wüten islamistische Terroristen, in Nigeria die Gläubigen der Boko Haram-Sekte. In der Zentralafrikanischen Republik liefern sich radikale Christen blutige Schlachten mit Muslimen, in Sri Lanka fliehen Muslime vor radikalen Buddhisten. All das sind nur einige aktuelle Beispiele für vermeintlich religiös motivierte Gewalt. Da ist der Blick in die Geschichte noch nicht getan, der unzählige weitere Gräueltaten im Namen der Religion offenbart.

Vor diesem Hintergrund stellt sich vor allem eine Frage: Ist Religion eine der Hauptursachen für Kriege auf der Erde? Wäre die Welt ohne Religion eine friedlichere? Ohne Zweifel spielt Religion in vielen Konflikten eine zentrale Rolle. Doch das bedeutet nicht, dass sie auch die Ursache dafür ist.

"Es gibt eine helle und eine sehr dunkle Seite der Religiosität", erklärt der Jenaer Religionswissenschaftler Michael Blume im Gespräch mit n-tv.de. Religionen haben ein Friedens-, aber auch ein Konfliktpotenzial - das gilt für alle Religionen gleichermaßen. Welches davon sich entfaltet, hängt von mehreren Faktoren ab - vor allem davon, wie gut oder schlecht es den jeweiligen Menschen geht. "Not lehrt beten", sagt Blume: "Wenn es Menschen über längere Zeit hinweg schlecht geht, dann beginnen viele, in der Religion Zuflucht zu suchen." Religion biete das Potenzial, miteinander zu kooperieren und zusammenzuhalten. "Wenn dann aber zum Beispiel extremistische Auslegungen dazu kommen, dann kann das einen enormen Gewaltausbruch zur Folge haben."

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KRIEG  DER  IDEEN

 

Den Islamismus müssen wir mit Geist bekämpfen

 

Noch immer wird der Konflikt mit dem Islamismus als reine machtpolitische Auseinandersetzung begriffen. Doch er ist ein weltweiter Krieg der Ideen. So muss er vom Westen endlich auch geführt werden.

Von Chefkommentator

Als die Amerikaner im Krieg gegen das Dritte Reich ihre "Boys" nach Europa einschifften, befanden sich im Marschgepäck der Soldaten nicht nur Waffen, sondern auch 15 Millionen Bücher. Die Romane und Erzählungen, die Essays und Kurzgeschichten deutscher Exilanten und amerikanischer Schriftsteller von Thomas Mann bis Ernest Hemingway waren ein frühes Zeichen dafür, dass Washington Deutschland nicht bloß militärisch besiegen, sondern auch "den Kampf um die Seele von Faust" aufnehmen wollte, wie es der amerikanische Hochkommissar John McCloy später umschrieb.

Den Vereinigten Staaten ging es darum, eine vom Krieg durchrüttelte, von Lügen schwangere und politischer Pestilenz durchsickerte Zeit hinter sich zu lassen, die geistigen Raufbolde jener Epoche als solche zu entlarven und ihnen nichts als die Wahrheit entgegenzuschleudern.

Der "Kampf um die Seele von Faust" fand im Geist statt, doch er machte sich bald schon im Leben bemerkbar. Er begann nicht nur den Ton der Debatte zu beeinflussen – sie nahm zivilere Züge an –, sondern auch die jungen Deutschen in der jungen Demokratie zu prägen. Nur wenige Jahre nach Kriegsende führte er zu einem Erblühen der intellektuellen Landschaft, zur Gründung zahlreicher Zeitschriften und atemraubender Zusammenkünfte aller Geistesgrößen der westlichen Welt – etwa im "Kongress für Kulturelle Freiheit" , aber auch in anderen Foren, die in London, Paris, West-Berlin und Wien ins Leben gerufen wurden.

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KIRCHENDEBATTEN

 

Das Problem deutscher Protestanten mit dem Sex

 

EKD-Chef Nikolaus Schneider erhofft sich von der römischen Bischofssynode über das Eheverständnis Anregungen für die evangelische Kirche. Denn auch die streitet seit Jahren über kirchliche Vorgaben.

Von Matthias Kamann und Lucas Wiegelmann

Nicht nur bei Katholiken wird über das Thema erbittert gestritten. Was seit Sonntag im Vatikan bei der "Außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode" debattiert wird – Ehe und Familie, Sexualität und Scheidungen –, das macht auch der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu schaffen.

Dramatisch gerieten im vergangenen Jahr die protestantischen Auseinandersetzungen über das sogenannte Familienpapier des EKD-Rates, weil da nach Ansicht vieler Kritiker die lebenslange Ehe viel zu gering geschätzt und Patchwork-Familien pauschal gutgeheißen worden seien. Überdies störten sich Evangelikale an der Aufwertung der Homo-Ehe.

Monatelang tobte der Streit unter den Protestanten. Und weil die EKD unter ihrem derzeitigen Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider solchen Ärger nicht schon wieder haben will, wird ein seit Längerem angekündigter Text über das evangelische Verständnis von Sexualität vorläufig erst gar nicht veröffentlicht.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT Online vom 06. 10. 2014 zu Ende.

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KATHOLISCHE  KIRCHE

 

Der schwächste Papst aller Zeiten

 

Oder ist es ein Zeichen der Stärke, dass Franziskus die Bischöfe auf der vatikanischen Familiensynode über Sexualmoral der Kirche beraten lässt? Die Geschichte einer bewussten Selbstentmachtung.

Von Feuilletonredakteur

Einer der bemerkenswertesten Sätze, die Papst Franziskus in seiner Schrift "Evangelii gaudium" formuliert hat, beschäftigt sich mit der Ohnmacht des Vatikans. Er findet sich gleich im ersten Kapitel. Franziskus schreibt über den Einfluss von Lehrtexten, die der Heilige Stuhl in die Welt schickt. Eigentlich belegen solche Dokumente den Anspruch Roms, die Kirche zentralistisch führen zu können, disziplinarisch und spirituell. In den Glanzzeiten des Vatikans feierte sich in ihnen der Primat des Papstes selbst. Die Zeiten haben sich geändert.

Franziskus schreibt: "Ich weiß sehr wohl, dass heute die Dokumente nicht dasselbe Interesse wecken wie zu anderen Zeiten und schnell vergessen werden." Das Oberhaupt einer der größten Religionsgemeinschaften der Welt hält fest, dass die Lehrdokumente seiner Behörde kaum noch Wirkung auf die Gläubigen besitzen. Als sei das ganz selbstverständlich.

Die Katholiken bestaunen derzeit die Machterosion des Vatikans. Es ist ein Prozess, der schon vor Franziskus begonnen, mit ihm aber zusätzliche Dynamik erhalten hat. Wenn sich heute im Vatikan knapp zweihundert Kardinäle und Bischöfe zu einer Synode versammeln, wird in erster Linie über die Zukunft der katholischen Sexual- und Familienethik debattiert.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT Online vom 05. 10. 2014 zu Ende.

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„ES  WIRD  DRINGEND  GEBRAUCHT“

 

Kirchen bekommen so viel Steuergelder wie nie zuvor

 

Das Jahr 2014 ist ein gutes für Deutschlands Kirchen. Dank der konjunkturellen Entwicklung werden Hunderte Millionen Euro in die Kassen der katholischen und evangelischen Kirchen gespült. Seit 2005 sind die Steuereinnahmen um 43 Prozent gestiegen.

Die Kirchen in Deutschland werden im Jahr 2014 so viel Geld einnehmen wie nie zuvor. Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.) berichtet, wird das Kirchensteueraufkommen nach den Rekordjahren 2012 und 2013 im laufenden Jahr noch einmal kräftig steigen, voraussichtlich um vier bis fünf Prozent. Die Katholische Kirche kann nach den jüngsten Steuerschätzungen der Bundesregierung mit zusätzlichen 250 Millionen Euro rechnen.

Die Evangelische Kirche erwartet gut 200 Millionen Euro mehr als im vergangenen Jahr; sie wird erstmals mehr als fünf Milliarden Euro durch die Kirchensteuer einnehmen. Beide Kirchen zusammen kommen nach den Prognosen auf knapp elf Milliarden Euro, berichtet die "F.A.S.".

Lesen Sie hier den Beitrag aus FOCUS Online vom 05. 10. 2014 zu Ende.

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FAMILIENSYNODE  IM  VATIKAN

 

Der Papst lädt zum Streitgespräch

 

Die Dogmen der Kirche zu Familie und Sexualmoral sind weltfremd, das meinen auch viele Katholiken. Jetzt empfängt Papst Franziskus seine Bischöfe, um das Problem anzugehen. Die Fronten sind verhärtet.

Von Annette Langer

Mit ernsten Gesichtern schritten sie über den glänzenden Marmorboden des Petersdoms: 20 Bräute mit luftigen weißen Schleiern, an ihrer Seite 20 nervöse Männer, direkt vor ihnen ein gutgelaunter Papst Franziskus. "Die Ehe ist Symbol des Lebens, des realen Lebens, sie ist keine Fiktion", sagte der Pontifex.

Und genauso real waren die Geschichten der Paare, die zu der Massentrauung vor zwei Wochen in Rom antraten: Da gab es seit Jahren in wilder Ehe Lebende, Geschiedene und eine Frau, die bereits Mutter ist. Eine bunt zusammengewürfelte Truppe, die so gar nicht den katholischen Dogmen entsprach - und allein dadurch für Zündstoff sorgte.

Ab Sonntag treffen sich in Rom die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen zu einer außerordentlichen Synode zum Thema Familie. Zwei Wochen lang werden sie über Ehe, Sexualmoral und wiederverheiratete Geschiedene reden. Sie werden ein Kernthema der katholischen Kirche beackern, das ein hochsensibles ist, seit liberale und konservative Kräfte darüber ihre heftigen internen Kämpfe austragen.

Lesen Sie hier den Beitrag aus SPIEGEL Online vom 04. 09. 2014 zu Ende.

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ZURÜCK  IN  DIE  TÜRKEI

 

Bayern weist Allgäuer Salafisten aus

 

Er rechtfertigte das Köpfen der Feinde Allahs. Das brachte dem Allgäuer Salafisten Erhan A. nun die Abschiebehaft ein. Die bayerische Justiz stuft ihn als gefährlich ein und schickt ihn in die Türkei.

Der Kemptener Salafist Erhan A. ist verhaftet worden und soll umgehend in die Türkei abgeschoben werden. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der "Augsburger Allgemeinen ". Der 22-jährige Türke sei eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit Deutschlands, sagte Herrmann. "Jemand, der in aller Öffentlichkeit die Gräueltaten der Terrormiliz Islamischer Staat gutheißt, das Köpfen von Journalisten rechtfertigt und nicht davor zurückschreckt, seine eigene Familie zu töten, wenn sie sich nicht an die islamischen Gesetze hält, hat bei uns nichts zu suchen."

Der Mann stehe seit eineinhalb Jahren im Fokus der Polizei. Hinweise auf konkrete Straftaten oder Anschlagspläne lägen nicht vor. Daher gebe es auch keine Rechtsgrundlage, Erhan A. in Deutschland dauerhaft festzusetzen. "Es gibt keinen anderen Weg, als ihn in sein Heimatland abzuschieben." Nach Vorführung beim Haftrichter sei er in die bayerische Abschiebehaftanstalt gebracht worden. "Damit können wir die schnellstmögliche Ausweisung in die Türkei sicherstellen. Er steht dann unter der Obhut der türkischen Sicherheitsbehörden."

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT Online vom 03. 10. 2014 zu Ende.

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NEUKÖLLNER  BEZIRKSBÜRGEMEISTER  BUSCHKOWSKY  SCHLÄGT  ALARM

 

Salafisten wollen uns ins frühe Mittelalter zurückbeamen

 

Heinz Buschkowsky warnt in seinem neuen Buch vor den Gefahren eines wachsenden Islamismus in Deutschland. Im Gespräch mit FOCUS Online kreidet der Neuköllner Bezirksbürgermeister zu viel politische Korrektheit an und legt dar, wie sehr Fundamentalisten die demokratische Gesellschaft untergraben. Vom Staat fordert er, Grenzen zu ziehen und das Bildungssystem zu reformieren.

Von FOCUS-Online-Redakteurin Sandra Tjong

Eine Schießerei in Berlin-Neukölln. Es gibt Verletzte. Monate später erscheinen bei der Gerichtsverhandlung die damaligen Kontrahenten und erklären dem Richter, dass es gar nichts mehr zu verhandeln gebe. Sie hätten sich untereinander geeinigt. Weitere Aussagen verweigern sie. Ein muslimischer „Friedensrichter“ – ein erfahrener und in der Gemeinschaft respektierter Mann - hatte sich der Angelegenheit bereits angenommen. Dies ist ein Beispiel, das der Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky in seinem neuen Buch „Die andere Gesellschaft“ anführt, um auf gefährliche Parallelstrukturen aufmerksam zu machen. Ein Beispiel von vielen.

FOCUS Online: Herr Buschkowsky, Sie führen in Ihrem neuen Buch "Die andere Gesellschaft" das Bild vom Arbeiter an, der in die Tiefe geht, um die Kanalisation zu reinigen, und von dem sich die Menschen dann abwenden, weil er stinkt. Fühlen Sie sich wie solch ein Kanalarbeiter?

Buschkowsky: Im Gegenteil. Jenseits von Polit-Funktionären und Interessenvertretern erfahre ich in der normalen Bevölkerung viel Zustimmung.

FOCUS Online: Sie legen Ihren Finger in viele Wunden – etwa wenn Sie Beispiele von rechtsfreien Räumen anführen, die es in Deutschland gibt. Was kann man gegen solche Phänomene tun?

Lesen Sie hier den Beitrag aus FOCUS Online vom 02. 10. 2014 zu Ende.

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KRIMINALITÄT  &  GESELLSCHAFT

 

Mafia und Rockerbanden sind auf dem Vormarsch

 

Die organisierte Kriminalität hat Deutschland im Griff: Die Zahl der Ermittlungsverfahren steigt deutlich. Wohnungseinbrüche und Autodiebstähle gehen zunehmend auf das Konto von Banden.

Von Politikredakteur

Mafia und Rockerbanden sind in Deutschland auf dem Vormarsch. Das geht aus dem "Bundeslagebild zur Organisierten Kriminalität 2013" hervor, das Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, vorgestellt haben. Demnach ist die Anzahl der neuen Ermittlungsverfahren im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 Prozent deutlich angestiegen. Die Zahl der Tatverdächtigen hat erheblich zugenommen und beträgt 9155.

Neben den üblichen Feldern wie Rauschgifthandel gingen Wohnungseinbrüche, Autodiebstähle und Betrügereien am Telefon zunehmend auf das Konto von Banden, sagten de Maizière und Ziercke. Der Bundesinnenminister warnte: "OK-Gruppen verfügen heute über professionelle Strukturen, sie agieren konspirativ, sie sind international vernetzt, und sie suchen sich stets neue profitable Tätigkeitsfelder, insbesondere natürlich auch im Internet." In 78 Prozent der Fälle gab es demnach internationale Bezüge. Die Banden wiesen Verbindungen nach Italien, zum Balkan, nach Rumänien, Russland, Georgien, auch zu den Niederlanden auf. "Und beinahe immer sind deutsche Staatsangehörige beteiligt", erklärte de Maizière.

Nach Angaben von BKA-Chef Ziercke wird die Mehrzahl der in Deutschland agierenden Gruppen durch ausländische Staatsbürger dominiert – auch wenn insgesamt deutsche Staatsangehörige den größten Anteil der Tatverdächtigen stellen. Anders sieht es hingegen bei Rockerbanden aus, die die Ermittler immer häufiger beschäftigen und laut dem Lagebild der Sicherheitsbehörden von Deutschen dominiert werden.

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WELT-VEGETARIERTAG

 

Die ultimative Wahrheit über unsere Vegetarier

 

Sie sind gesünder, aber depressiver. Sie haben viel Mitleid. Aber manche haben ein größeres Herz für Tiere als für die eigene Art. Zehn Dinge, die Sie schon immer über Vegetarier wissen wollten.

Von Redakteurin

Ihr Magen solle kein Friedhof sein, hat Nina Hagen mal gesagt. Und Paul McCartney kann nichts essen, was ein Gesicht hat: Während in Ländern wie Indien und China, die es zu einem gewissen Wohlstand gebracht haben, der Fleischkonsum drastisch zunimmt, bekennen sich in den alten Industriestaaten immer mehr Menschen zu einer vegetarischen Lebensweise. Rund sieben Millionen sind es, die sich allein in Deutschland vegetarisch ernähren. Das sind etwa neun Prozent der Bevölkerung. Und es werden immer mehr.

Am 1. Oktober, dem Weltvegetariertag, werden wieder all jene zu Wort kommen, die auf die Vorzüge einer fleischfreien Ernährung aufmerksam machen. Sie werden längst nicht mehr belächelt, sie sind hip. Aber wie sind sie wirklich?

Ein Vegetarier ist nicht einfach ein Vegetarier. Allein die Gründe für die fleischlose Ernährung sind vielfältig. Sie reichen von der Erkenntnis, dass zu viel Fleisch ungesund ist, über den Protest gegen die Massentierhaltung bis zur schlichten Unfähigkeit, ein Lebewesen zu essen. Und wie bei allen Ideen, die das Zeug zur Weltanschauung haben, gibt es viele, die es ganz richtig machen wollen. Die Zahl der Veganer, die auch auf Milch, Eier und alle anderen tierischen Produkte verzichten, wird für Deutschland schon auf 800.000 geschätzt.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT Online vom 01. 10. 2014 zu Ende.

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HISTORIKER  WINKLER

 

"Antiwestliche Ressentiments im deutschen Volk"

 

Er kritisiert deutsche Nachsicht mit Putin: Heinrich August Winkler legt Band drei seiner "Geschichte des Westens" vor. Darin geht es um Kalten Krieg – 2014 könnte, so sagt er, ein Epochenjahr werden.

Von Korrespondent

Gut besucht ist der Französische Dom in Berlin. Wo einst geflohene Hugenotten beteten, wo bis heute auf Französisch gepredigt wird, hat das Berliner Bildungsbürgertum Platz genommen. Etwa 400 Zuhörer sind an diesem Mittwochabend gekommen, ziemlich viele für eine Buchvorstellung, die zwölf Euro Eintritt kostet. Heinrich August Winkler präsentiert den neuen Band seiner "Geschichte des Westens"; er behandelt die Phase vom Kalten Krieg bis zum Mauerfall – in transatlantischer, fast globaler Perspektive.

Wer damit rechnet, Winkler werde nun eine Vorlesung über das halbe Jahrhundert ab 1945 halten, sieht sich jedoch rasch getäuscht. Es dauert nur wenige Minuten, da ist der vielleicht bekannteste lebende deutsche Historiker in der Gegenwart angelangt: im Jahre 2014, bei der russischen Besetzung der Krim, der Bedrohung der Ukraine, dem "neuen Ost-West-Konflikt ". Die von Moskau betriebene Konfrontation zwinge wohl dazu, sagt Winkler, "sich von den optimistischen Einschätzungen der Jahre 1989 bis 1991 zumindest vorläufig zu verabschieden". Er selbst hat das längst getan.

Der neue "Winkler", 1258 Seiten stark, widmet sich dem Kalten Krieg von seiner Entstehung bis zu seinem Ende. Der Autor selbst befasst sich in diesem Jahr viel mit dem Ukraine-Konflikt – also einem zeitgenössischen Großereignis, das zu einem neuen Kalten Krieg führen könnte. Russlands Aggression treibt Winkler um. Früher und deutlicher als andere hat er die Großmacht-Gelüste des Kremls analysiert, Wladimir Putins Lügen offengelegt und kritisiert.

Cover des Buches 'Geschichte des Westens'

Winkler, Heinrich August, Geschichte des Westens - Vom Kalten Krieg zum Mauerfall, 2014. 1258 S.: In Leinen, C.H.BECK ISBN 978-3-406-66984-2

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT Online vom 21. 09. 2014 zu Ende.

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DIE GESCHICHTE  DES  VERSAGENS

 

Die USA sind ein „gefährlicher, dubioser Partner“

 

In seinem letzten Buch rechnet die kürzlich verstorbene Reporter-Legende Peter Scholl-Latour mit der Politik des Westens ab – und ganz besonders mit den USA. Er habe die „Serie des amerikanischen Versagens“ miterlebt – und kommt zu dem Schluss, dass die USA ein „gefährlicher Partner“ seien.

Von FOCUS-Online-Redakteurin Linda Wurster

Kurz vor seinem Tod beendete Reporter-Legende Peter Scholl-Latour sein Buch „Der Fluch der bösen Tat“. Auf Basis seiner jahrelangen Erfahrungen und Erlebnisse in den Ländern des Orients analysiert er das Scheitern des Westens – und kommt zu gewohnt kontroversen Schlüssen. In einer Serie fasst FOCUS Online Scholl-Latours Positionen zusammen.

Die Abrechnung  mit den USA

Den Vorwurf des Antiamerikanismus sah Scholl-Latour beim Schreiben seiner Zeilen bereits kommen. Auch wenn er ihn mit seinen familiären Verbindungen in die USA zu entkräften versucht (seine Schwester ist mit einem Amerikaner verheiratet, die Mutter hatte die amerikanische Staatsangehörigkeit), so überrascht doch die Häme in seiner Formulierung.

Barack Obama, USA, Ukraine, NATO, Russland, Wladimir Putin, Peter Scholl-Latour

Das Buch "Der Fluch der bösen Tat" von Peter Scholl-Latour erschien am 12. September im Propyläen-Verlag (24,99 Euro, 352 Seiten)

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