Samstag, 7. Juni 2025

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Interviews

Aktuell September 2008

WIRTSCHAFT & MORAL

"Der Mensch ist verführbar"

 

Der evangelische Bischof Wolfgang Huber über zu hohe Bonuszahlungen an der Wall Street, Fehlspekulationen von Kirchen und seinem Wunsch nach einem Ende des Investmentbankings

Sebastian Jost

Banker und Konzernmanager haben selten ihre Freude, wenn Bischof Wolfgang Huber spricht. Regelmäßig geißelt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland die Verantwortungslosigkeit und die überzogenen Gehälter in Unternehmensspitzen. Nicht weil er die Marktwirtschaft verteufelt - sondern weil er sie davor bewahren will, den Rückhalt in der Gesellschaft zu verlieren. Die Exzesse an der Wall Street sind für ihn ein weiterer Beleg dafür, dass ein Umdenken nötig ist, notfalls mit staatlichem Druck. Und das nicht nur bei den Banken: Huber ist derzeit Schirmherr der Commerzbank-Studie "Unternehmer-Perspektiven", in der Mittelständler den Großkonzernen vorwerfen, das Image der Wirtschaft zu ruinieren. Eine Kritik, die der Bischof teilt.

Welt am Sonntag: Herr Bischof, an der Wall Street brechen reihenweise die Banken zusammen. Ein Moment der Genugtuung für einen Dauerkritiker hoch bezahlter Banker?

Wolfgang Huber: Genugtuung ist genauso falsch wie "Dauerkritiker". Aber wenn diese Finanzkrise das Ende des ungebändigten Investmentbankings einläuten würde, würde ich das - bei aller Beunruhigung über die gegenwärtige Krise - begrüßen. Denn man muss sich daran erinnern: Ein Banker ist eigentlich eine Vertrauensperson, und Banker sind nicht generell vertrauensunwürdig.

Warum ist denn ein hoch qualifizierter Investmentbanker weniger vertrauenswürdig als ein Auszubildender in der Sparkasse?

Huber: Es geht um die Beziehung zum Kunden: Je anonymer diese ist, desto größer ist die Versuchung "abzuheben", weil man gegenüber den Betroffenen nicht geradestehen muss. Das Kapitalmarktgeschäft darf sich nicht verselbstständigen, es muss wieder näher an die Kunden heranrücken. Dann wächst hoffentlich wieder das Bewusstsein bei allen Bankern, dass sie ihnen anvertrautes Geld aufs Spiel setzen, und dies oft genug nur, um ihr eigenes Einkommen zu steigern.

Hat denn ein Banker weniger Recht auf Geldverdienen als ein Imbissbudenbesitzer?

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT Online vom 28.09.2008 zu Ende.

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KATHOLIKEN-KONFERENZ

Bischöfe verteidigen Bau "würdiger" Moscheen

 

Die Muslime in Deutschland haben nach Ansicht der katholischen Bischöfe ein Anrecht auf den Bau "würdiger" Moscheen. Die Deutsche Bischofskonferenz warnte aber zugleich, die islamischen Gotteshäuser dürften nicht zum "Ausdruck von Machtansprüchen" oder eines "aggressiven Gegeneinanders" werden.

Von Gernot Facius

In die immer heftiger geführte Diskussion über Moscheebauten hat sich die Deutsche Bischofskonferenz mit einer Stellungnahme eingeschaltet, die sowohl den Interessen der Moslems als auch den Sorgen der Mehrheitsgesellschaft gerecht zu werden versucht. In der zum Abschluss ihrer Herbstvollversammlung in Fulda veröffentlichten Erklärung bejahen die Bischöfe das Recht der Moslems auf „würdige“ Gotteshäuser. Die Baugenehmigung könne nicht davon abhängig gemacht werden, dass Christen in islamischen Staaten in gleicher Weise Kirche errichten dürften.

Ein derartiges Junktim wird in vielen Orten, wo über Moscheeprojekte gestritten wird, auch von Katholiken befürwortet. Dieser Forderung erteilen die Bischöfe eine Absage: „Gerade weil wir Christen die Einschränkung der Religionsfreiheit in muslimisch geprägten Ländern ablehnen und verurteilen, setzen wir uns nicht nur für die Rechte der dortigen Christen ein, sondern auch für die Rechte der Muslime bei uns.“

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT Online vom 26.09.2008 zu Ende.

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DEUTSCHLAND

Mohammed-Leugner fürchtet um sein Leben

 

Mohammed existierte nicht und der Koran ist nicht das direkte Wort Gottes: Mit dieser These hat der Münsteraner Islamkunde-Professor Muhammad Sven Kalisch für Ärger gesorgt. Er verlor seinen Lehrstuhl und fürchtet jetzt um sein Leben. Kalisch hat aber auch prominente Unterstützer.

Der Münsteraner Islamkunde-Professor Muhammad Sven Kalisch fürchtet um seine Sicherheit. Dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtete Kalisch von einer „kaum verhüllten Drohung“ gegen ihn. Einige Muslime betrachteten ihn nicht mehr als einen der Ihren. Konservative Muslime sähen im Glaubensabfall ein todeswürdiges Vergehen.

Laut Magazin „Focus“ will Kalisch seine umstrittenen Thesen im kommenden Jahr in einem Buch auf Englisch vorlegen. Nach Darstellung des Blattes leugnet er die Existenz des Propheten Mohammed und plädiert für eine historisch-kritische Auslegung des Koran, der nicht das direkte Wort Gottes sei. Kalisch sympathisiere mit der Theorie der Saarbrücker Schule, wonach der Koran im Grunde ein christlicher Text sei.

Kalisch durfte als erster Professor Lehramtskandidaten für Islamkunde ausbilden. Wegen Meinungsverschiedenheiten in theologischen Fragen kündigte der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) inzwischen die Zusammenarbeit mit ihm auf. Daraufhin teilte die Universität Münster vergangene Woche mit, sie werde einen anderen Professor mit der Lehramtsausbildung betrauen.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT Online vom 21.09.2008 zu Ende.

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FUSSBALL

Gottes Kicker

 

Spieler aus Brasilien verstärken die europäischen Ligen. Manche Stars kommen mit dem klaren Auftrag, die Glaubenslehre ihrer pfingstkirchlichen Gemeinden zu verbreiten. Als Zeichen der Treue spenden sie ein Zehntel ihres Einkommens. Wohin das Geld fließt, wissen sie nicht.

Von Cathrin Gilbert

Marcelo Bordon ist ein Bär von einem Mann, ein Kraftpaket, im Fußball nennen sie einen wie ihn einen Abwehrhünen. Er sitzt im Vereinsrestaurant seines Bundesligaclubs Schalke 04, mit seinem gegelten Haar, seinem muskulösen Oberkörper und seinen Tattoos würde er auch als Gefängniswärter in New Jersey eine gute Figur machen. Er spricht mit sanfter Stimme, über die Liebe, die ihm helfe, wenn er in Not sei, und über ihn, der immer da sei, seit er ihn hineinließ in sein Leben.

Bordon spricht über den Heiligen Geist.

Der Brasilianer aus Ribeirão Preto, der 1999 nach Deutschland kam, ist ein "Evangélico", ein evangelikaler Christ. Mitglied ist er bei einer pfingstlerisch-charismatischen Kirche. Strenge Bibeltreue und eine "persönliche Beziehung zu Gott" kennzeichneten die Anhänger seiner Glaubensrichtung. Dies sei die einzig wahre Kirche Jesu, sagt er. Zwischen seine Schultern hat Marcelo Bordon, 32, sich ein exponiertes Tattoo stechen lassen, in Schnörkelschrift steht dort: "Jesus ist meine Kraft".

Lesen Sie hier den Beitrag aus SPIEGEL Online vom 15.09.2008 zu Ende.

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ÄRGER BEI DER BRITISCHEN ROYAL SOCIETY

Darwin oder das 1. Buch Mose

 

Die anglikanische Kirche hat sich offiziell bei Charles Darwin entschuldigt. Zeitgleich sorgt der Bildungs-Direktor der altehrwürdigen britischen Wissenschaftseinrichtung Royal Society mit Äu&szl