Aktuell August 2007
MUSLIME IN DEUTSCHLAND
"Der Islam ist vergleichbar mit dem Faschismus"
Mina Ahadi (50) floh vor 30 Jahren aus dem Iran nach Deutschland. Heute ist die Menschenrechtsaktivistin Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime. Im Interview mit WELT ONLINE attackiert sie die machtpolitischen Interessen der Islam-Verbände.
WELT ONLINE: Frau Ahadi, der Islamkritiker Ehsan Jami, Initiator des niederländischen Komitees für Ex-Muslime, musste nach Morddrohungen und einem schweren Überfall untertauchen. Wissen Sie, wie es ihm geht?
Mina Ahadi: Wir haben gestern telefoniert. Die Situation ist für ihn sehr belastend. Er ist ein 22-jähriger Student und Lokalpolitiker, dem ein normales Leben unmöglich gemacht wurde. Er steht unter Polizeischutz und musste seine Adresse wechseln. Ohne Begleitung darf er nicht aus dem Haus. Der Zentralrat der Ex-Muslime verurteilt den Angriff scharf. Aber es war sicher nicht die letzte Attacke auf Kritiker des Islam. In den Niederlanden wurde deshalb schließlich sogar schon ein Mensch ermordet.
WELT ONLINE: Sie sprechen von dem Filmemacher Theo van Gogh. Ist so etwas in Deutschland denkbar?
Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT-Online vom 09.08.2007 zu Ende.
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PAPST BENEDIKT XVI.
Treffen mit radikalem Prediger sorgt für Unruhe
Der Papst hat den Chef des polnischen Senders "Radio Maryja" in seiner Sommerresidenz empfangen. Tadeusz Rydzyk war unter anderem mit anti-semitischen Äußerungen bekannt. Israelische Medien und jüdische Verbände sind entsetzt.
Eine Begegnung zwischen Papst Benedikt XVI. und dem umstrittenen "Radio Maryja"-Chef Tadeusz Rydzyk sorgt in Israel und bei jüdischen Organisationen für Aufregung. Das israelische Massenblatt "Jedijot Achronot" titelte: "Der Papst gab antisemitischem Priester den Segen".
Der Europäische Jüdische Kongress zeigte sich wegen der Begegnung "schockiert". Der Kongress sei "erstaunt, dass Papst Benedikt XVI. einen Mann und eine Institution mit einer Privataudienz und seinem Segen bedacht hat, der den Ruf der polnischen Kirche beschädigt hat", hieß es in einer Erklärung. Rydzyks anti-semitische Äußerungen seien weithin bekannt.
Der Sender "Radio Maryja ", der von rund vier Millionen Menschen regelmäßig gehört werde, sei bekannt für seine nationalistischen und anti-europäischen Ansichten, schrieb die Zeitung. Rydzyk leugne zudem den Massenmord an den Juden in der Zeit des Nationalsozialismus. Der Rom-Korrespondent der Zeitung fügte hinzu: "Der Vatikan zog es vor, auf die Beschuldigungen nicht zu reagieren."
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DEUTSCHLAND
Die Verwandlung eines Christen zum Islamisten
Seine Eltern sind Christen, doch er selbst hat nur noch den "Koran im Kopf": Barino meidet Ungläubige, besucht regelmäßig die Moschee und hält es für "das Größte, für Allah zu sterben". Eine außergewöhnliche WDR-Dokumentation hat festgehalten, wie aus einem Kölner Jugendlichen ein fundamentalistischer Moslem wurde.
Es ist eine unheimliche Verwandlung. Unheimlich vor allem deshalb, weil sie so leise vonstatten gegangen ist. Barino hat immer noch diese wachen Augen, diesen nachdenklichen Blick, äußerlich hat er sich kaum verändert.
Doch etwas ist mit ihm passiert in der Zeit, die seit seinem ersten Treffen mit den WDR-Reportern Antonio Cascais und Marcel Kolvenbach vergangen ist: Im Jahr 2006 paukte der Kölner für sein Abitur an einem Abendgymnasium, ein Jahr später hat er den Kontakt zu seinen Schulfreunden auf "ein Minimum reduziert" - die meisten von ihnen sind Christen. Seine Lehre zum Versicherungskaufmann hat er zwar beendet, aber nun will er nie wieder in diesem Beruf arbeiten. Aus religiösen Gründen. Er geht nicht mehr zum Sportverein, hört auch keine Musik mehr. Statt Pop, Rock oder HipHop erschallen aus der Stereo-Anlage des 22-Jährigen nur noch Koran-Rezitationen.
"Dass man einem Dieb die Hände abhacken muss, brauchen wir nicht zu diskutieren"
Die WDR-Dokumentation "Koran im Kopf" zeigt, wie ein deutscher Jugendlicher, der anfangs nur "in eine spirituelle Welt eintauchen" wollte, binnen weniger Jahre zum Islamisten wird - erklären kann sie diesen radikalen Wandel nicht. Dies ist die Stärke und gleichzeitig die Schwäche des Films von Cascais und Kolvenbach: Sie kommentieren wenig, überlassen lieber ihrem Protagonisten das Wort. Sie analysieren nicht, warum der Sohn einer deutschen Katholikin und eines ägyptischen Kopten sich zu einem Verfechter des islamischen Gottesstaates entwickelt. Sie filmen es nur.
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