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Interviews

Aktuell Mai 2007

VIDEOBOTSCHAFT

Al-Qaidas Streben nach absoluter Herrschaft

Adam Gadahn, Gefolgsmann Osama bin Ladens und inzwischen die Stimme al-Qaidas im Westen, hat in einem neuen Video einen Forderungskatalog aufgestellt. Die Rede ist vom "Verteidigungs-Dschihad gegen Amerika". Wer sich das Video genau ansieht, begreift, was die Terrororganisation wirklich will.

Ein jüngst ins Internet gestelltes al-Qaida-Video zeigt, wie voreilig Analysen waren, die Osama bin Laden ein realpolitisches Kalkül gegenüber Amerika zusprachen. Solche Kritiker sagten, es sei Osama mit dem Angriff vom 11. September 2001 darum gegangen, die USA zum Abzug ihrer Truppen aus Saudi-Arabien zu bewegen. Der aus Kalifornien stammende Gefolgsmann Adam Gadahn , der mehr und mehr die Stimme al-Qaidas im Westen wird, hat nun jedoch sechs neue Bedingungen an die USA gerichtet, die ein ganz anderes Licht auf die Ziele der Terrororganisation werfen.

Erstens verlangt Gadahn den Abzug aller Diplomaten, Spione und Berater "aus allen islamischen Ländern von Afghanistan bis Sansibar". Verbleibe dort "auch nur ein Soldat oder Spion, ist das ein ausreichender Grund, unseren Verteidigungs-Dschihad gegen Amerika und sein Volk fortzusetzen".

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT-Online vom 30.05.2007 zu Ende.

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ATHEISMUS IN DEUTSCHLAND

"Beten verboten!"

Ein Drittel der Deutschen sind konfessionslos - ein Zentralrat soll ihnen jetzt gleichviel Einfluss wie den Kirchen verschaffen.

Von Ansbert Kneip

Jedes Jahr Anfang Januar stehen die Heiligen Drei Könige vor dem Haus von Herbert Steffen in Mastershausen. Die sogenannten Sternsinger, Jugendliche aus der Dorfgemeinde, tragen ein frommes Lied vor, dann erbitten sie eine Spende für die Mission.

Steffen ist ein reicher Mann, 72 Jahre alt, ehemaliger Möbelhausbesitzer, Millionär. Aber von ihm kriegen die Sternsinger keinen Cent. Wäre ja noch schöner.

"Beten verboten!", so steht es auf dem Schild an seiner Haustür. Herbert Steffen hat in diesem tiefkatholischen Dorf im Hunsrück eine religionsfreie Zone eingerichtet. Hinter der Haustür liegt das Hauptquartier der deutschen Ungläubigen.

Lesen Sie hier den Beitrag aus SPIEGEL-Online vom 29.05.2007 zu Ende.

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SECHS GRETCHENFRAGEN

Monsignore, gibt es Gott?

Es ist ein Kreuzzug der Gottlosen. Eine neue Generation von Skeptikern und Wissenschaftlern will die Welt vom Glauben befreien. Gott, so ihre Überzeugung, gibt es nicht. Der SPIEGEL hat Monsignore Walter Brandmüller, den Chefhistoriker des Vatikans, gefragt, warum er trotzdem glaubt.

DER SPIEGEL: Ist Gott einem Nichtglaubenden zu beweisen?

Brandmüller: Ihre Frage fordert die Gegenfrage heraus: Was verstehen Sie unter "Beweis" - was meinen Sie, wenn Sie "Gott" sagen? Sollten Sie unter "Beweis" ein Verfahren verstehen, das mit mathematischer Stringenz zu seinem "quod erat demonstrandum" führt - dann kann es einen solchen Beweis nicht geben. Auch Thomas von Aquin hat seine bekannten Gottesbeweise nicht so verstanden. Denn: Im Bereich der Geisteswissenschaften gelten andere Gesetze, nicht die der Mathematik oder der Empirie. Was die katholische Kirche hingegen immer vertreten hat - so zuletzt das 1. Vatikanische Konzil von 1869/70 - ist, dass Gott mit Hilfe der menschlichen Vernunft mit Gewissheit erkannt werden kann. Das heißt also, nicht mit Zwangsläufigkeit erkannt werden muss. Es gibt aber eine Reihe von Überlegungen, die - eine prinzipielle Offenheit des Denkens einmal vorausgesetzt - die Existenz Gottes einsichtig zu machen vermögen. Der Glaube an Gott ist kein Sprung vom Sieben-Meter-Brett mit verbundenen Augen in ein vielleicht volles Becken.

DER SPIEGEL: Bei wem liegt die Beweislast für die Existenz oder Nichtexistenz Gottes?


Lesen Sie hier den Beitrag aus SPIEGEL-Online vom 28.05.2007 zu Ende.

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USA

Festhalten am Wortlaut der Bibel

Ein Drittel der US-Amerikaner glaubt noch immer, dass die Bibel buchstäblich das Wort Gottes ist

Florian Rötzer

Dass die USA ein tief religiöses Land sind, ist bekannt. Die überwiegende Mehrzahl der US-Amerikaner glaubt an Gott (Eine Weltmacht, nicht ganz von dieser Welt). Für eine Mehrheit beruht die Stärke des Landes darauf, eine religiöse Nation zu sein. Religion spielt eine Rolle in der Außen- und Umweltpolitik (Gott und die Klimaerwärmung), aus der Religion leitet sich auch ein Führungsanspruch der Vereinigten Staaten ab, den der gläubige US-Präsident Bush in seinen Reden immer wieder zur Geltung bringt. Gestritten wird selbst im Wahlkampf über die Evolutionstheorie (Ungeliebte Evolutionstheorie). So ging es bei der [extern] ersten Diskussion der republikanischen Präsidentschaftskandidaten am 3. Mai gefragt neben dem Irak-Einsatz, der Einwanderung oder der Abtreibung auch über die Position zur Evolutionstheorie. 3 der 10 Kandidaten lehnten sie ab.

Lesen Sie hier den Beitrag aus TELEPOLIS-Online vom 27.05.2007 zu Ende.

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KATHOLISCHE KIRCHE

Katholische Lehrerin unterrichtete zu viel - gefeuert

Sie war beliebt, verdiente wenig und sprang bei Engpässen ein: Religionslehrerin Angelika Lüning wurde nach 30 Jahren von der katholischen Kirche gefeuert, weil sie auch andere Fächer unterrichtete - darunter evangelische Religion. Eltern und Kollegen sind in Rage.

Von Bruno Schrep

Sie diskutierte mit ihren Schülern über die Folgen der Französischen Revolution und über die Entstehung des Nationalsozialismus, erklärte ihnen die Unterschiede zwischen einer Aktiengesellschaft und einer GmbH, brachte ihnen bei, wie man eine Bohrmaschine benutzt.

Über 30 Jahre lang unterrichtete Angelika Lünig, 52, an der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule in Braunschweig. Jetzt wurde sie fristlos entlassen.

Ihr wird zur Last gelegt, jahrelang gegen ihren Arbeitsvertrag verstoßen zu haben - ein Vorwurf, den die Lehrerin nicht bestreiten kann und nicht bestreiten will. Kurios dabei: Ihr Ungehorsam nutzte der Schule und den Schülern. Und ihre Entlassung schadet dem Ruf ihres Arbeitgebers gewaltig.

Lesen Sie hier den Beitrag aus SPIEGEL-Online vom 25.05.2007 zu Ende.

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EVANGELISCHE KIRCHE

Wenn eine evangelische Bischöfin sich scheiden lässt

Dass Bischöfin Käßmann sich scheiden lässt, ist nicht der Inhalt, wohl aber der Auslöser dieses Artikels. Denn ein solches Ereignis weckt grundsätzliche Fragen nach dem Verständnis von Ehe, Ehescheidung und kirchlichem Amt aus evangelischer Sicht.

Viele berufen sich auf Luthers Wort, die Ehe sei ein "weltlich Ding". Tatsächlich kann man daraus Entscheidendes zum evangelischen Eheverständnis entnehmen. Gelegentlich wird diese Kennzeichnung freilich so fehlinterpretiert, als wolle Luther damit sagen, die Ehe habe nichts mit Gott zu tun, sondern sei lediglich eine Angelegenheit gesellschaftlicher Konvention. Keineswegs! Luthers Formel besagt, dass die Ehe zu der weltlichen Ordnung gehört, durch die Gott das irdische Leben erhält, dass sie aber nicht das Heil vermitteln kann und soll. Deswegen ist die Ehe eine lebensdienliche Ordnung Gottes, die zu achten und zu schützen ist. Sie ist jedoch kein Sakrament. Darum wurde sie in der Reformationszeit auch nicht in der Kirche, sondern vor der Kirchentüre geschlossen.

Dieses nüchterne Eheverständnis bietet Chancen, die der Institution Ehe gut tun könnten: Es kann die Ehe vor überzogenen Erwartungen bewahren. Soziologische Untersuchungen haben gezeigt, dass viele Ehen daran scheitern, dass sie mit Hoffnungen verbunden werden, die geradezu religiösen Charakter haben und das ganz große Glück auf Erden garantieren sollen. Zeigt sich dann, dass die eigene Ehe dem nicht entspricht, stellt sich leicht der Gedanke ein, dass es eben der falsche Partner gewesen sei. Damit entsteht die Gefahr, dass das Muster von überzogener Erwartung, Enttäuschung und Neuorientierung nicht durchschaut, sondern auf Dauer gestellt wird.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT-Online vom 20.05.2007 zu Ende.

Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der WELT und des Axel-Springer-Verlages. Weitere interessante Beiträge aus Politik, Gesellschaft und Religion unter www.welt.de

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