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Interviews

Aktuell September 2006

TERRORISMUS

Al-Qaida-Vize beleidigt den Papst

In einem neuen Video tituliert Ajman al-Sawahri Benedikt XVI. als einen "Scharlatan". Der Topterrorist bezeichnet außerdem den Kampf der USA gegen den internationalen Terrorismus als Fehlschlag und nennt George W. Bush einen "Lügner und Verlierer".

Washington - Der Vizechef der Extremistenorganisation al-Qaida hat in einem neuen Video scharfe Kritik an Papst Benedikt XVI. und US-Präsident George W. Bush geübt. In der im Internet veröffentlichten Video-Botschaft nannte Ajman al-Sawahri den Papst wegen dessen Äußerungen zum Islam einen "Scharlatan". Der Papst bezichtige den Islam der Irrationalität und vergesse dabei, "dass sein eigenes Christentum für einen vernünftigen Verstand nicht akzeptabel ist", sagte Sawahri.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 30.09.2006 zu Ende.

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ISLAMKONFERENZ

Moderner deutscher Islam

Bundesinnenminister Schäuble hat zur Islam-Konferenz geladen. Das Treffen soll einen Dialog mit den mehr als drei Millionen hier lebenden Muslimen in Gang bringen. Doch die Muslime und Vertreter ihrer Organisationen sprechen nicht mit einer Stimme.

Von Mariam Lau

Berlin - Dass die Deutsche Islamkonferenz im Fastenmonat Ramadan stattfindet und den Gästen ein kleiner Imbiss in Aussicht gestellt wird, hat auch unter den gläubigen Teilnehmern des Gipfels niemand weiter krumm genommen. "Wichtig ist", so Ali Kizilkaya vom Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland, "dass man überhaupt auf dieser Ebene miteinander redet." Zwei Stunden lang sollen am Mittwoch, auf Einladung von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU), in der prunkvollen Kulisse der Orangerie des Berliner Schlosses Charlottenburg Vertreter von Bund und Ländern mit insgesamt 15 Muslimen sprechen. Und es soll Tacheles geredet werden: Mädchen im Schwimmunterricht, Verbindlichkeit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, Rütli-Schule in Berlin-Neukölln, Kopftuchdebatte, Verhältnis Staat und Religion, Defizite muslimischer Zuwanderer im Bildungsbereich und auf dem Arbeitsmarkt. Die Veranstaltung ist der Auftakt für einen zweijährigen Prozess an dessen Ende, wenn alles gut geht, ein neuartiger, moderner "deutscher Islam" steht.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 27.09.2006 zu Ende.

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RELIGIONEN

Entlarvt die Ideologen!

Er wollte eine innerchristliche Debatte anregen und löste einen Proteststurm von Muslimen aus. Der Konflikt um die Papst-Worte zum Islam belegt, wie wenig Religionen miteinander umzugehen wissen. Ihre Identität wahren sie nur, wenn sie das Recht verteidigen zu glauben - und nicht zu glauben.

Von Carolin Emcke

Was konnte den Verfechtern des "Kampfs der Kulturen" gelegener kommen als das? Das Oberhaupt der katholischen Kirche kritisiert den Propheten Mohammed. Die Vertreter der religiösen Institutionen des Islam vereinen sich in einem Aufschrei der Empörung über die infame Beleidigung und verlangen eine Entschuldigung. Der Papst bedauert die Missverständnisse. Die Proteste gegen den Vatikan verteilen sich über die muslimische Welt. Die westlichen Kommentatoren echauffieren sich über die Rückständigkeit der Muslime. Und in all der Aufgeregtheit stilisieren sich die einen zu Verteidigern des Glaubens und des geschützten Worts des Propheten, die anderen zu Verteidigern der Säkularisierung und des ungeschützten Worts des Individuums.

Lesen Sie hier den Beitrag aus SPIEGEL Online vom 25.09.2006 zu Ende.

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WELTSITUATION

Der Zerfall geht weiter

Laut einer Studie der Weltbank ist die Zahl instabiler Staaten gestiegen

René Denzer

Das Problem zerfallender oder gescheiterter Staaten (failed states) beschäftigt die Weltöffentlichkeit seit Anfang der neunziger Jahre. Damals galten solche Probleme noch als regionale Angelegenheiten, die, wie 1992 in Somalia, primär aus humanitären Gründen zum Handeln zwingen. Aber bereits im Jahre 2000 bezeichnete eine von US-Präsident Clinton eingesetzte Kommission den Zerfall von Staaten als eine wachsende Sicherheitsaufgabe für die kommenden 25 Jahre.

Spätestens mit dem 11. September 2001 wird das Phänomen instabiler oder gescheiterter Staaten in der westlichen Welt verstärkt als unmittelbare Gefährdung der eigenen nationalen Sicherheit verstanden. Als instabil gelten Staaten mit beispielsweise komplexen internen Konflikten, großen Problemen bei der Bewältigung von Post-Konflikt-Situationen und kaum vorhandener Rechtsstaatlichkeit. Staaten in einem solchen Zustand bieten neben Drogenhändlern und Waffenschmugglern besonders Terroristen geeigneten Unterschlupf. So gehörten denn auch die Attentäter von Washington und New York einem transnational operierenden Terrornetzwerk an, dessen Hauptsitz, wenn auch zeitlich begrenzt, in Afghanistan, einem dieser vom Zerfall geprägten Staaten war. So schlussfolgerte die Bush-Regierung in ihrer [extern] Nationalen Sicherheitsstrategie von September 2002: "America is now threatened less by conquering states than we are by failing ones." Und in der Europäischen Sicherheitsstrategie wurden im Dezember 2003 zerfallende Staaten als "alarmierendes Phänomen, das die globale Politikgestaltung untergräbt und die regionale Instabilität vergrößert", bezeichnet. Der 11. September, so eine vorherrschende Position, hat gezeigt, dass instabile Staaten, sofern sie weitesgehend ignoriert werden, zu globalen Risiken wachsen können.

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TRENDFORSCHUNG

Das Ende der Spaßgesellschaft

Soziale Werte wie Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft sind nach Meinung des Trendforschers Horst Opaschowski in Deutschland stark im Kommen. Er sieht die Deutschen auf dem Weg von der Spaß- und Ellenbogengesellschaft in die Verantwortungsgesellschaft.

Von Anette von Nayhauß

"Das Moses-Prinzip" hat der Freizeitforscher Horst W. Opaschowski sein jetzt veröffentlichtes Buch genannt. Aber, so verriet er gestern bei der Buchvorstellung in Berlin, er hätte es genau so "Das Klinsmann-Prinzip" nennen können.

Denn es geht ihm um den Aufbruch aus einer scheinbar ausweglosen Situation. Das gelte für den Auszug der unterdrückten Israeliten aus Ägypten ebenso wie für die Erfolge einer vor der WM völlig unterschätzten Nationalmannschaft. So wie Moses nie im gelobten Land angekommen sei, habe auch Klinsmanns Team die WM nicht gewonnen. Aber darum gehe es gar nicht, betont Opaschowski. "Es geht darum, einen Weg herauszufinden", um den Mut zu Aufbruch.

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ISLAMKRITIK

Wenn ich Muslim wäre, hätte mich die Papst-Rede verletzt

Der Rede Benedikts und den Bekundungen des Bedauerns aus dem Vatikan fehlte es am notwendigen Einfühlungsvermögen, meint WELT.de-Autor Jeffrey Gedmin. Der Papst wollte zum Ausdruck bringen, dass Religion nie als Vorwand für Gewalt dienen dürfe. Vielleicht hätte er genau das sagen sollen.

Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten." So zitierte der Papst Kaiser Manuel II. Ich habe Kommentare gelesen, die den Kontext des Zitats erklären. Ich habe gelesen, die Papst-Rede sei wundervoll geschrieben und der Papst habe das Recht auf freie Meinungsäußerung. Wer würde das bestreiten? Trotzdem: Wo bleibt der gesunde Menschenverstand?

Es geht mir nicht darum, dass der Papst Terroristen beleidigt hat. Sie bekennen, den Tod zu lieben, und wir sollten ihren Wunsch erfüllen. Ich sorge mich auch nicht um die Gefühle der unverantwortlichen Muslimführer, die die Papst-Rede benutzen, um Hass zu schüren. Einer hat den Papst mit Hitler verglichen. Dieser gruselige türkische Politiker schuldet der Welt eine Entschuldigung. Aber gesunder Menschenverstand lässt die Sache anders betrachten. Ich glaube, wenn ich Muslim wäre, hätte die Rede des Papstes mich verletzt. In vielen Kommentaren und in der kleinlichen Bekundung päpstlichen Bedauerns vermisse ich Einfühlungsvermögen. Gebietet Fairness nicht, gerade weil ich kein Muslim bin, dass ich zumindest versuche, mich in die Position des anderen zu versetzen?

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ZEITGEIST

Beweisen eingetroffene Prophezeiungen, dass die Bibel das Wort Gottes ist?

In der Bibel sind zahlreiche Prophezeiungen enthalten, die sich wortwörtlich erfüllt haben. Das jedenfalls behaupten fundamentale Christen. Einer kritischen Untersuchung hält eine solche Behauptung jedoch nicht stand

Klaus Schmeh

Angeblich sind die Vorhersagen in der Bibel so zahlreich und korrekt, dass sämtliche Versuche, eine wissenschaftliche Erklärung zu finden, zum Scheitern verurteilt sind. Da nur Gott persönlich so viel Wahrsagekraft entwickeln kann, sehen sich bibeltreue Zeitgenossen in ihrer Ansicht bestätigt, dass die Bibel das Wort Gottes ist.

Sekten wie Scientology, Mun oder Bhagwan haben schon bessere Zeiten gesehen. Auch UFO-Sichtungen, fragwürdigen Psychotrainings und Kornkreis-Theorien gehen seit Jahren zurück, wie beispielsweise die Esoterik-Kritiker der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) vermelden.

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ISLAM WELTWEIT

"Ihr Kreuz in Rom wird vernichtet"

Nach den umstrittenen Äußerungen von Benedikt XVI. zum Islam hat eine irakische Terrorgruppe im Internet mit Angriffen auf den Vatikan gedroht. Auch in Somalia wird zur Jagd auf den Papst aufgerufen. Der Kirchenstaat verstärkt seine Sicherheitsmaßnahmen.

Rom - Der Vatikan verstärkt nach Drohungen gegen den Papst seine Sicherheitsmaßnahmen. Beim Angelusgebet Benedikts XVI. heute in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo bei Rom werde es schärfere Kontrollen geben, berichtete das staatliche italienische Fernsehen. Im Irak habe eine Gruppe "Armee der Mudschahedin" im Internet mit Angriffen auf den Vatikan gedroht.

"Ihr Kreuz in Rom wird vernichtet", hieß es darin. In Somalia gebe es einen Aufruf zur "Jagd auf den Papst", berichtete das staatliche Fernsehen in Rom. Italienische Geheimdienste hätten auch auf mögliche Gefahren für italienische Soldaten im Ausland hingewiesen. Italien hat etwa im Irak, in Afghanistan und im Libanon UN-Truppen stationiert. Zudem habe der Privatsender Tg5 am Samstagabend ein Anti-Vatikan-Video gezeigt, das al-Qaida zugeschrieben werde, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa.

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ISLAM IN DEUTSCHLAND

In der Schusslinie

Wegen Morddrohungen hat die Berliner Anwältin Seyran Ates ihren Beruf aufgegeben. Ihr Rückzug löste eine bundesweite Debatte aus: Ates bekam daraufhin so viel Unterstützung, dass sie ihr Mandat bald wieder aufnimmt. Doch die Angst bleibt.

Zehn Jahre lang hat sich Seyran Ates als Anwältin in Berlin für muslimische Frauen und Mädchen eingesetzt. Zehn Jahre hat sie sie vor Gericht in Scheidungsfällen vertreten und Schutz geboten bei Gewalt in der Familie. Zehn Jahre hat sie in Zeitungen und im Fernsehen Ehrenmord und Zwangsheirat angeprangert, Dinge also, die in manchen muslimischen Familien an der Tagesordnung sind. Zehn Jahre lang ist sie für ihr Engagement beschimpft und bedrängt worden. Zuletzt erhielt sie anonyme Morddrohungen und musste mit ansehen, wie ihre türkische Mandantin nach einem Scheidungstermin brutal zusammengeschlagen wurde.

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GESCHICHTE

Luthers großer Feind

Kardinal Albrecht von Brandenburg war anfang des 16. Jahrhunderts der mächtigste Kirchenfürst seiner Zeit. Er bekämpfte den Reformator Martin Luther. In Halle wird er in einer Ausstellung wieder entdeckt.

Von Dankwart Guratzsch

Er war eine der folgenreichsten Gestalten der deutschen Geschichte. Einer der einflussreichsten deutschen Potentaten seit ihren Anfängen. Eine der gewaltigsten Figuren der Kirchenhistorie. Und doch ist der Name des Mannes nur noch wenigen geläufig. Denn Albrecht von Brandenburg (1490-1545), der Gegenspieler Martin Luthers, ist als ein Verlierer von der Bühne der Geschichte abgetreten.

Jetzt frischt eine Ausstellung in Halle, die größte, die jemals seit seinen Lebzeiten Einblick in sein Leben und Werk gegeben hat, die Erinnerung an Albrecht auf. Zum Vorschein kommt eine schillernde Gestalt, die nicht nur ihren Zeitgenossen zeitlebens ein Rätsel blieb, sondern dieses Rätsel auch jetzt noch hütet. Ein weithin Unerforschter, Unbegriffener, Undurchschaubarer.

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