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Interviews

Aktuell Juni 2006

GESCHICHTE

Die Welt: Herr Professor, worum ging es wirklich im Historikerstreit?

Ernst Nolte: Es ging im Kern darum, die sich abzeichnende Absolutsetzung des Dritten Reiches zu hinterfragen, um das damalige Lieblingswort zu gebrauchen. Es ging darum, einen Kontext herzustellen. Der Nationalsozialismus fiel ja nicht vom Himmel, und er kam auch nicht aus der Hölle. Daß der Nationalsozialismus eine ideologische Bewegung war, das ist unbestritten. Daß es aber eine ältere ideologische Bewegung gab - den Bolschewismus - auf die der Nationalsozialismus ständig bezogen war, obwohl er in dieser Beziehung nicht aufging, war damals nicht selbstverständlich. Die Empörung ergab sich dadurch, daß ich für das Handeln Hitlers und seiner Leute Verstehbarkeit einklagte.

Welt: Man hat Ihnen vorgeworfen, dadurch die NS-Gräuel zu verharmlosen.

Nolte: Ich habe nichts verharmlost. Von mir hinzugefügt wurde ein neues Paradigma der geschichtlichen Interpretation. Ich griff zurück auf den Begriff des Weltbürgerkriegs. Es war paradox, daß man das Offensichtliche nicht sehen wollte: Nicht ein nationalistisches Deutschland zog unter der Führung des Super-Nationalisten Hitler aus heiterem Himmel gegen die Welt zu Felde, sondern es kämpften in Europa damals zwei tief in der Zeit verwurzelte Ideologien und die entsprechenden Bewegungen gegeneinander.

Welt: Wenn Sie sich in Ihre damaligen Gegner hineinversetzen: Worin bestand der Skandal Nolte?

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 24.06.2006 zu Ende.

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TÜRKEI

Betrug im Namen Allahs

Islam-Holdings sollen Türken in Deutschland um 25 Milliarden Euro geprellt haben. Spuren führen bis in die türkische Regierungsspitze

von Mariam Lau

Von der deutschen Öffentlichkeit fast unbemerkt, kam es kürzlich beim Berlin-Besuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan zu einem Eklat. Aus einer Versammlung von Deutschtürken an der Urania erhob sich Muhammet Demirci, der Mann, der seinen Regierungschef im Verdacht hat, an einem der größten Betrugsskandale der letzten Jahrzehnte beteiligt zu sein. Es geht nach konservativen Schätzungen um 25 Milliarden Euro, die sogenannte Islam-Holdings den in Deutschland lebenden Türken, den "Almancis", abgeknöpft und nie wiedergegeben haben. Von einer Million Geschädigten europaweit sprechen die Selbsthilfeorganisationen.

Erdogan, der an jenem 26. Mai nicht bemerkt hatte, daß die Mikrophone des türkischen Senders ATV noch nicht abgeschaltet waren, verlor die Fassung und nannte Demirci einen "Betrüger", der an seinen Verlusten selbst schuld sei - worauf dieser bei der Berliner Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen ihn stellte. Seither beschäftigt der Fall die türkischen Tageszeitungen fast täglich. Auch eine parlamentarische Untersuchungskommission befaßte sich mit der Angelegenheit - allerdings sind in ihr unter anderen Mitglieder der Regierungspartei federführend, die selbst als Werber für die Holdings tätig waren.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 23.06.2006 zu Ende.

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USA

Bibelstunden in Gefängnissen sollen vor Rückschlägen schützen

New York - Die Szene könnte aus einem Hollywood-Film stammen: Breitschultrige Männer in grauer Gefängnisuniform falten ihre Hände zum Gebet. Sie sitzen in einem Gefängnis in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee zum Teil langjährige Haftstrafen ab. Doch wenn ihre wöchentlichen Bibelstunden stattfinden, wirken sie lammfromm. "Wenn man einmal anfängt, springt der Funke sofort über", schwärmt Harold Harris, der bereits seine zweite Gefängnisstrafe verbüßt. "Dies ist das Beste, was der Knast zu bieten hat."

Der Kurs, an dem Harris teilnimmt, wird von der Corrections Corporation of America (CCA) angeboten, dem größten privaten Betreiber von Gefängnissen in den USA. Im Auftrag des Staates leitet die Gesellschaft Haftanstalten mit marktwirtschaftlicher Effizienz.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 21.06.2006 zu Ende.

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RELIGION

Solidarität mit Christen

80 Prozent der religiös Verfolgten weltweit sind Christen. Nie wurden sie stärker verfolgt. Und nirgendwo werden sie öfter diskriminiert als in islamischen Ländern.

von Till-R. Stoldt

Kein Regime der Welt läßt sich gern beim Blutsaufen zuschauen. Meist reicht schon die öffentliche Kritik einer westlichen Regierung, um etwa die Todesstrafe für einen Konvertiten im Iran, Afghanistan oder Nigeria abzuwenden. Doch Europas Politiker zaudern, diese Macht konsequent einzusetzen, wie Menschenrechtler beklagen. Denn: Solidarität mit Christen könnte ja kulturkämpferisch wirken. Trotzdem tut sie not, weil muslimische oder hinduistische Regierungen und Hilfsorganisationen meist nur "ihren" Leuten helfen. Diese Selektion der Hilfswürdigen zwingt den Westen, sich der "Unwürdigen" anzunehmen.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT am SONNTAG vom 18.06.2006 zu Ende.

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HINTERGRUND

Der Koran und der muslimische Feminismus

Die ehemalige Marxistin und Frauenrechtlerin Latifa Jbabdi über Gender Jihad, Fundamentalisten und Marxismus

Alfred Hackensberger

Seit Jahrzehnten kämpft Latifa Jbabdi für Frauenrechte und Demokratie in Marokko. Unter König Hassan II. saß die ehemals marxistische Aktivistin mehrere Jahre im Gefängnis. Heute ist sie Präsidenten der "Union de l'Action Feminine", die ihren Sitz in der Hauptstadt Rabat hat und entscheidend die Neufassung des marokkanischen Familienrechts mitgeprägt hat. Ein Gespräch mit der unerschrockenen wie beeindruckenden Frau über Gender Jihad, Marxismus und Fundamentalisten.

In einigen Artikeln der westlichen Presse entsteht der Eindruck, Sie gehörten zu den islamischen Feministinnen, die für den "Gender Jihad" kämpfen. Sind Sie vom Marxismus zum Islam übergewechselt?

Latifa Jbabdi: Oh, mein Gott, ich habe mit dieser Art von "Jihad" nichts zu tun. Einige Journalisten machen seltsame Interpretationen und verändern die Meinung der interviewten Person. Manchen mangelt es eben an Professionalität.

Sie sind also keine islamische Feministin?

Latifa Jbabdi: Nein, keinesfalls. Aber natürlich habe ich mich weiter entwickelt: Von einem radikalen Marxismus-Leninismus der 70er Jahren zu einem modernen Demokratieverständnis.

Was halten Sie als Präsidentin der "Union de l'Action Feminine" vom islamischen Feminismus?

Latifa Jbabdi: Zuerst einmal kann man von einem islamischen Feminismus gar nicht sprechen. Dieser Begriff ist für mich absurd. Man kann keine Feministin sein und sich gleichzeitig mit einer islamistisch-fundamentalistischen Bewegung identifizieren.

Lesen Sie hier den Beitrag aus TELEPOLIS vom 17.06.2006 zu Ende.

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DEUTSCHLAND

Geldstrafe für christliche Schulboykotteure

Seit fünf Jahren weigert sich ein strenggläubiges Elternpaar aus Hessen, seine neun Kinder zur Schule zu schicken. Nun verhängte ein Gericht wieder einmal eine Geldstrafe gegen die bibeltreuen Christen - einlenken werden sie deshalb wohl kaum.

Von Carola Padtberg

Michael und Sigrid Bauer standen schon viele Male vor Gericht. Jetzt haben die bibeltreuen Eheleute abermals einen Prozess verloren: Das Amtsgericht Alsfeld verhängte eine Geldstrafe von 2000 Euro gegen das Paar aus Hessen, das sich weigert, seine schulpflichtigen Kinder zur Schule zu schicken, und sie selbst zu Hause unterrichtet. Das Gericht blieb damit deutlich unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die sogar eine Freiheitsstrafe verlangt hatte.

Lesen Sie hier den Beitrag aus SPIEGEL-Online vom 15.06.2006 zu Ende.

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VATIKAN-GESCHICHTE

Goldhagen, der Papst und die Wahrheit

Kolumne Inquisitorische Geschichtsdeutung

von Konrad Adam

Nachdem er vor ein paar Jahren mit seinem Buch über "Hitlers willige Vollstrecker" in aller Welt (und in Deutschland ganz besonders) für Aufsehen gesorgt hatte, war es um Daniel Goldhagen ziemlich still geworden. Das hat sich neuerdings geändert. Gleich zweimal in kurzer Zeit machte er sich bemerkbar, auch in dieser Zeitung, das eine Mal mit einer ziemlich unfreundlichen Rezension von Peter Longerichs Buch mit dem sprechenden Titel "Davon habe wir nichts gewußt! Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933-1945", das andere Mal mit einer noch viel unfreundlicheren Attacke auf Papst Benedikt XVI. aus Anlaß von dessen Besuch im Vernichtungslager Auschwitz.

Um mit dem letzteren zu beginnen: Goldhagen verübelt es dem Papst, daß er in Auschwitz das sagte, was er, der Papst, sagen wollte, und nicht das, was er nach Goldhagens Ansicht hätte sagen sollen. Man könnte das als Zeichen für ein etwas überspanntes und offenbar unerfülltes Selbstbewußtsein auf sich beruhen lassen, wenn Goldhagen nicht jenes Wort gebraucht hätte, das nicht nur einen hohen, sondern den höchsten überhaupt nur denkbaren Anspruch erhebt, das Wort Wahrheit. Goldhagen behauptet, der Papst habe die Wahrheit verschwiegen oder verbogen, und spart auch nicht Aussagen über das, was für ihn daraus folgt, mit dem Vorwurf der Heuchelei, ja des moralische Skandals.


Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 12.06.2006 zu Ende.

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USA

"Einige sehen mich als Gefahr"

Das Comeback des Jahres: Mariam Schaghaghi sprach mit Al Gore über seinen gefeierten Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit", Michael Moore und die unerwartete Chance, doch noch einmal für das Präsidentenamt zu kandidieren

Al Gore galt bisher vor allem als der Mann, der im Jahr 2000 knapp scheiterte, Präsident des mächtigsten Landes der Welt zu werden. Seitdem hat Gore, 58, ein neues Ziel: Er will den gesamten Planeten retten, denn die globale Erwärmung ist für ihn eine größere Bedrohung als der Terrorismus. Unter der Regie von Travis Guggenheim ist nun der Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit" ("An Inconvenient Truth") entstanden, den Al Gore persönlich beim Filmfestival in Cannes präsentierte, der in den USA von Kritikern gefeiert wird und Al Gore auf einmal wieder zum Hoffnungsträger der Demokraten für die nächste Präsidentenwahl macht. In Cannes gab sich Gore humorvoll, wirkte nicht mehr so hölzern wie früher. Das Gesicht ist fülliger geworden, die Augen sind kleiner. Er hat ein Doppelkinn.

Welt am Sonntag: Mr. Gore, seit sechs Jahren befinden Sie sich auf einem Kreuzzug gegen die globale Erwärmung, spielen dafür nun sogar in einem Dokumentarfilm mit - und werden in den USA dafür gefeiert. Haben Sie damit Ihre Lücke in der Politik gefunden?

Al Gore: Mein Ziel mit den Diavorträgen, diesem Film und demnächst auch einem neuen Buch ist es zunächst einmal, die Menschen davon zu überzeugen, daß wir uns ganz dringend mit der Klimakrise auseinandersetzen müssen. Es liegt ein planetarer Notfall vor, den wir nur noch gemeinsam lösen können. Aber wir können ihn lösen. Die Mittel dazu sind vorhanden - außer vielleicht der politische Wille.

Ihr Vorgehen ähnelt dem einer typischen Polit-Kampagne ...


Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT am SONNTAG vom 11.06.2006 zu Ende.

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KONSERVATIVE IN DEUTSCHLAND

Schwul, geschieden, getrennt

Das Privatleben der CDU-Granden beweist: Die konservativen Dämme gegen Kulturrevolte und Hedonismus sind gebrochen

von Franz Walter

Ein christdemokratischer Ministerpräsident bekennt öffentlich, daß seine Ehe gescheitert ist. Als liberale Menschen sagen wir: So etwas kommt vor. Im übrigen: Es ist seine Sache. Und: Ihm, natürlich auch seiner Frau, alles Gute. Hoffen wir, daß ihn in den nächsten Wochen nicht das trifft, was in den letzten Jahren zuweilen einige Rote und Grüne mitmachen mußten, wenngleich zugegebenermaßen politisch ohne allzu negative Folgen.

In altchristdemokratischen Kreisen jedenfalls galt das muntere Paarungsverhalten von Fischer und Schröder apodiktisch als sichtbarer und verwerflicher Ausdruck einer wertentbundenen und unbürgerlichen Lebensweise. Mit der Empörung darüber konnten auch durchaus sonst ganz und gar moderne CDU-Strategen die eigenen Traditionstruppen verläßlich und militant in die Wahlkämpfe schicken.

Damit dürfte es künftig vorbei sein. Mindestens kulturell-lebensweltlich also wird das Land immer mehr zu einer Allparteienkoalition.


Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 09.06.2006 zu Ende.

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KINO

Diesmal macht der Anti-Christ ernst: Das neue "Omen"

von Sascha Westphal

Ein Blitz schlägt in eine alte, düstere Kirche ein und bricht eine auf dem Dach befestigte Metallstange ab, die herunterstürzt und einen Schutz vor dem Unwetter suchenden Priester pfählt. Eine Frau wird durch das geschlossene Fenster ihres Krankenhauszimmers gestoßen und stürzt in die Tiefe. Schließlich bricht sie durch das Dach eines Krankenwagens, dessen hintere Türen sich durch den Aufprall öffnen. Die Handbremse eines in einer steilen Straße geparkten Lastwagens löst sich. Er rollt mehrere Meter zurück. Als er durch einen Aufprall gestoppt wird, löst sich eine auf seiner Ladefläche liegende Fensterscheibe und enthauptet in ihrem Flug einen Mann.

Diese so bizarren wie brutalen Todesszenen haben Richard Donners Horrorfilm "Das Omen" vor 30 Jahren nicht nur zu einem erstaunlichen Erfolg verholfen, sie waren auch sein dunkles, kaltes Herz. Donner hat ihnen alles andere untergeordnet, sogar die Grundidee, daß ein kleiner, introvertierter Junge der Anti-Christ sein könnte und später den Untergang der Welt herbeiführen wird.

Natürlich kann John Moore bei seinem weltweit am 06. 06. 06 angelaufenen Remake nicht ganz auf diese aufwendigen Todesszenen verzichten. Nur sind sie in Moores Neuinterpretation der Geschichte um das amerikanische Diplomatenehepaar Robert und Katherine Thorn (Liev Schreiber und Julia Stiles) und ihren teuflischen Sohn Damien (Seamus Davey-Fitzpatrick) nicht mehr reiner Selbstzweck.


Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 08.06.2006 zu Ende.

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RELIGIÖSE LINKE IN DEN USA

Die Rückeroberung von Jesus Christus

In den USA formiert sich die christliche Linke. Ihre Anführer predigen gegen Armut, Irak-Krieg und Umweltverschmutzung. Hillary Clinton und die Demokraten setzen auf die wachsende Bewegung. Endet mit Bushs Präsidentschaft auch die Ära der religiösen Rechten?

Von Sebastian Heinzel, New York

New York - "Impeach President Bush!" rief Jim Winkler vor wenigen Wochen in einen Saal voller Zuhörer in Washington, D.C. Ein Amtsenthebungsverfahren gegen George W. Bush sei die einzige richtige Reaktion auf einen "illegalen Aggressionskrieg, der mit Lügen verkauft wurde". Die Forderung ist nicht neu, interessant ist vielmehr der Fordernde: Jim Winkler ist der Chef einer christlichen Lobbying-Gruppe, seine Rede, die er auf einer Konferenz des nationalen Kirchenrats hielt, war religiös motiviert: "Wenn ich spreche, ist es mein Wunsch, einen Wandel der Menschen und des Systems herbeizuführen, damit das Reich Gottes kommen kann."

Wettkampf um die religiöse Deutungshoheit

In ganz Amerika formiert sich derzeit die "Religious Left", die religiöse Linke. Immerhin 27 Prozent der US-Bevölkerung lassen sich laut einer Studie der University of Akron dieser Gruppe zuordnen. Damit ist sie zwar kleiner als die religiöse Rechte (38 Prozent), aber größer als das Lager der überzeugten Säkularen (21 Prozent). Kein Monat vergeht derzeit, in dem linke Christen nicht eine große Konferenz abhielten oder ein Buch darüber erschiene, wie man der Rechten die religiöse Deutungshoheit entreißen könnte: "Sie haben uns Jesus gestohlen", lautet der Tenor der linken Gläubigen.

Lesen Sie hier den Beitrag aus SPIEGEL-Online vom 04.06.2006 zu Ende.

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