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Interviews

Aktuell Mai 2006

CHRISTLICHE COMPUTERSPIELE

Materieller und spiritueller Krieg gegen den Antichrist

Mit "Left Behind: Eternal Forces" soll dem "christlichen" Computerspielmarkt mit Realismus und Gewalt zum Durchbruch verholfen werden

Florian Rötzer

Christliche Kirchen, zumal wenn sie kapitalistische Unternehmen wie in den USA sind, haben schon lange versucht, sich an die jeweiligen Trends der populären Kultur anzuhängen oder diese zu übernehmen, um die junge Generation anzulocken. Seit einiger Zeit schon stehen nach christlicher Musik und christlichen Filmen auch Computerspiele hoch im Kurs. Seit drei Jahren wird denn auch die Christian Game Developers Conference veranstaltet, die erst kürzlich wieder stattgefunden hat, um spielerisch die biblische Botschaft unter das Volk zu bringen und auf dem erhofften neuen Markt auch ein bisschen zu verdienen.

Bislang aber haben sich die Massen von den christlichen Spielen noch nicht so recht überzeugen lassen, auch wenn man bereits ein paar kräftige Schritte der profanen Computerspielkultur entgegen gekommen ist (Im ewigen Krieg). Mit einem neuen Strategiespiel, das im Laufe des Jahres auf den Markt soll, will man mit höherem Realismus die Kinder und Jugendlichen christlich und mit reichlich Action und Gewalt gegen die bösen Kohorten des Anti-Christen antreten lassen.

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IRANISCHER PRÄSIDENT (3)

"Er hat eine Schraube locker"

Auf den Spuren Mahmud Ahmadi-Nedschads: Wie Mullahs, Wundergläubige und ein Minister den iranischen Präsidenten sehen. Letzter Teil der Serie

von Urs Gehriger

Der 12. Imam
Wir fahren nach Qom, 150 Kilometer südwestlich von Teheran. Wir wollen der Sache mit dem Kult um Mahdi auf den Grund gehen - jenem auch als 12. Imam bekannten schiitischen Welterlöser, auf den der Präsident des Iran in seiner Rede vor der Uno angespielt hatte.

Die heilige Stadt in der Wüste ist die spirituelle Metropole der Iranischen Republik. Hier diskutieren 50 000 Theologiestudenten in Dutzenden von Seminaren Fragen über Gott, Schöpfung und Erlösung. Von der Buchhandlung bis zur Schneiderei, alles ist hier auf die Bedürfnisse der Kleriker zugeschnitten. Selbst das Lokalradio, wo Zuhörer in einer Quiz-Show ihr Wissen über die schiitischen Imame testen können. "Für einen Präsidenten, einen Führer, sogar für einen Bürgermeister ist derlei Geschwätz über den Mahdi unwürdig", sagt Ayatollah Tabrizi, ein führender Geistlicher in der Stadt. "Diese Dinge lenken uns von der Realität ab." Großayatollah Jusef Saanei, einst enger Weggefährte von Ayatollah Chomeini, ist noch deutlicher: "Wer solches Zeug sagt, hat eine Schraube locker." Nicht einmal die heiligsten Gestalten des Islam hätten sich in persönlichen Bezug zum Mahdi gestellt.

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IRANISCHER PRÄSIDENT (2)

Mitläufer und Messias

Auf den Spuren Mahmud Ahmadi-Nedschads: Was trauernde Mütter und ehemalige Kampfgefährten über den iranischen Präsidenten sagen. Teil 2 der Serie

von Urs Gehriger

Sahras Himmel
"Gott ist überall", sagt Mariam und reicht einen Korb voll Äpfel. Im Garten der Märtyrer riecht es süßlich und säuerlich zugleich. Es riecht nach frischen Nelken und faulem Atem. Es riecht nach muffigen Tüchern, nach vergossenen Tränen und abgestandener Luft, nach Verzweiflung und nach alten Männern.

Mariam wischt mit ihren schrumpligen Händen über die Grabplatte und poliert den eingravierten Namen ihres Sohnes: Issa. "Ich wollte ihn Amir - König - nennen, aber das war nicht erlaubt unter dem Schah. Also gab ich ihm den Namen Issa, Jesus, nach dem Propheten." Issa war sechs Jahre an der Front. Mit 19 starb er in einem Minenfeld von Choramschar. "Er war unser Einziger", sagt Mariam.


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IRANISCHER PRÄSIDENT (1)

Selbstloser Fanatiker

Was steckt hinter Mahmud Ahmadi-Nedschad, dem Präsidenten des Iran? Eine Spurensuche unter Freunden, Kampfgenossen und seiner Familie

von Urs Gehriger

Die Nachbarn
"Ein Zwerg in Halbschuhen", denkt Mustafa Mojalal, als er an einem Freitag im Mai aufs Spielfeld läuft. Vor ihm steht ein Junge, dürre Beine, klappriger Körper, die Augen tief in den Höhlen und dazwischen eine riesige Hakennase. "Was willst du?" fragt Mustafa. "Mitspielen", sagt der Junge. Nach ein paar Tagen darf er erstmals mit aufs Spielfeld, seine Ballführung ist holprig, seine Pässe sind ungenau. "Niete", rufen sie ihm zu.

Es ist das Jahr 1970. Breschnew, Nixon und Mao heißen die mächtigsten Männer auf der Welt. In Mexiko-Stadt wird Brasilien zum dritten Mal Fußball-Weltmeister. Und im Iran regiert "der König aller Könige", der Schah von Persien.


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FUßBALL-WM IN DEUTSCHLAND

Glauben als Mannschaftssport

Kirche kommt mit Stop-and-go-Gottesdiensten zur Fußball-WM, und Stars wie Paulo Sérgio sprechen über ihre Beziehung zu Gott

Am besten soll es sein wie immer. Das hoffen die eingefleischten Fans der deutschen Elf: Alle dürfen mitspielen, aber am Ende gewinnen die Deutschen. Für diese alte Fußballweisheit hat Pfarrer Martin Cambensy, Beauftragter der Erzdiözese München und Freising für die in wenigen Tagen beginnende Weltmeisterschaft, zwar Verständnis. Aber: "Egal wer Weltmeister wird. Es wird natürlich auch 31 Verlierer geben", sagt er. Für die und deren Anhänger kann der Glaube an Gott in schwierigen Situationen eine Hilfe sein, so die Botschaft der Kirchen in Bayern zur WM.

"Glaube und Sport zusammen bedeutet ja nicht: Ich bete für einen Sieg", sagt Pfarrer Cambensy. "Ich gehe vielmehr mit einer Niederlage gelassener um, wenn ich weiß: Fußball ist zum Glück nicht alles im Leben", erklärt Cambensys Amtskollege Dekan Detlev Bierbaum, WM-Beauftragter der Evangelische Kirche in Nürnberg.


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ERSTE PAPST-REISE

Festung des Glaubens

Polens politischer Katholizismus

von Gerhard Gnauck

Ich komme aus einem fernen Land", rief Johannes Paul II. nach seiner Wahl den Gläubigen auf dem Petersplatz zu. Fast drei Jahrzehnte sind vergangen. Gestern nun hat Benedikt XVI. in der Heimat seines Vorgängers seine erste Pilgerfahrt im Ausland begonnen. Besucht der deutsche Papst ein unverändert "fernes" Land? Polen in Europa - ein exotischer Ort? Der kranke Mann? Oder die Insel der Seligen?

Den kommunistischen Herrschern von einst muß ihr Land, mit Maßstäben des Ostblocks gemessen, in der Tat exotisch vorgekommen sein. Die katholische Kirche in Polen hat der Diktatur über Jahrzehnte die Stirn geboten und war, wie früher, die letzte Zuflucht einer bedrängten Nation. Die emanzipatorischen Bestrebungen, denen sie einen Schutzschirm bot, unterhöhlten das auf den "wissenschaftlichen Atheismus" gestützte Polizeiregime früher und stärker als irgendwo sonst.

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CDU IN DEUTSCHLAND

Die Frustrierten des Bürgertums

Noch hält die schwarze Tünche. Doch bald schon werden die Risse immer größer und erkennbarer werden, die sich durch die CDU ziehen - die Grundlagen des alten christdemokratischen Erfolgsmodells sind porös.

Von Franz Walter

Mit sozialen Unterschiedlichkeiten in der eigenen Mitglieder- und Anhängerschaft hat die große Volkspartei CDU seit jeher leben müssen. Damit kam sie auch solange brillant zurecht, als alle Gruppen, die sich da unter dem Dach der christlich-bürgerlichen Integrationspartei zusammenfanden, den gleichen konservativ-christlichen Werten anhingen: Heimat, Nation, Religion, Familie.

Doch damit ist es schon seit Jahren vorbei. Der neuliberale Einstellungswechsel im Jungbürgertum brachte die altkonservativen Fundamente bereits im Herbst der Ära Kohl ins Wanken. Es waren also nicht die altbekannten sozialistischen oder kommunistischen Feinde des Konservatismus, welche die konservative Lebens- und Wertewelt unter Beschuss nahmen.


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PAPSTUM

Der Vatikan - die unsichtbare Großmacht

Besuch beim "Außenminister" des Papstes

Von Martin Schabenstiel, NZ

VATIKANSTADT - Auch eine Aufzugfahrt ist eine kleine Reise, gar eine zwischen Himmel und Erde und schon deshalb nicht ganz ohne Wagnis. So kommt es, dass der Passagier in dem altertümlichen, holzgetäfelten Lift des Päpstlichen Palastes nicht nur von einem würdevollen Fahrstuhlführer, sondern auch von einem in Bronze gegossenen Heiligen Christophorus, Schutzpatron aller irdischen Mobilität, begleitet wird.
Wir befinden uns im Innersten des neben dem Petersdom aufragenden "Apostolischen Palastes", von dem nichts berühmter ist als die während des langen Todeskampfes von Johannes Paul II. nächtens erleuchteten Fenster, auf die sich vor gut einem Jahr die Blicke Tausender voll banger Neugier richteten. Nun atmen diese Fenster wieder Leben und Normalität, wenn sie sich an milden Abenden öffnen, um ein wenig frische Luft ins Arbeitszimmer Papst Benedikts zu lassen.
Christophorus sei Dank, der Aufzug hält und entlässt uns in die Loggia des dritten Stocks. Ursprünglich sollte sich über diesen gewaltigen Arkadengang das Papsttum der Stadt und der Welt öffnen. Pius IX., der sich nach der Eroberung Roms durch die Truppen des jungen Königreichs Italien im Jahre 1870 selbst zum "Gefangenen im Vatikan" erklärte, um die "Römische Frage" zu schaffen, ließ die gewaltigen Öffnungen durch unansehnliches Milchglas schließen. Ein symbolischer Akt, mit dem der Mann, der im gleichen Jahr die päpstliche Unfehlbarkeit zum Dogma erhob, eine feindlich gewordene Welt ausschloss? Wohl eher lag es an der Witterung, die den Fresken schon arg zugesetzt hatte.
Noch ein Kopfnicken Richtung Fahrstuhlführer, dann ist die Versuchung groß, sich nach links zu wenden: Hier wird am Ende des Ganges die schlichte Türe sichtbar, die zur Wohnung des Papstes führt. Keine herrschaftliche Pforte, nichts, was ein kleines Klingelschild mit der lapidaren Aufschrift "Benedikt XVI." unpassend erscheinen lassen würde - wäre da nicht der Hellebardier der Schweizergarde in den leuchtenden Wappenfarben ihres Gründers, des Rovere-Papstes Julius II. Eidgenössische Wachsamkeit an der Schwelle zum Heiligen Vater, etwas schwerfällig anmutende, aber unwandelbare Treue seit nunmehr genau 500 Jahren. Unten auf dem Petersplatz lenken seine Kameraden mit wohlwollender Bestimmtheit die Schwärme der Pilger und Touristen, deren Zahl sich seit dem Amtsantritt Benedikts mehr als verdoppelt hat.
Es liegt nicht nur an dem wackeren Schweizer, dass wir die entgegengesetzte Richtung einschlagen, wo unser eigentliches Ziel liegt. Entlang der Innenwand der Loggia begleiten uns Fresken in Gestalt riesenhafter Weltkarten. Erstaunlich, wie klar man Ende des 16. Jahrhunderts schon über die Umrisse der Kontinente orientiert war, auch wenn mancher Flusslauf in Afrika einen noch recht eigenwilligen Verlauf nimmt. Nicht zur Zierde waren diese Karten da, es handelte sich um die "Plankammer" der Päpste. Hier ließen sie sich von purpurroten Kardinälen über den Fortgang der Missionierung ferner Erdteile informieren, hier verfolgten sie die Landgewinne der Gegenreformation.
Mancher Ort, der heute nur noch regionale Bedeutung hat, ist auf der Karte von "Germania" zu finden, weil er für die Kirche damals wichtig war. Neben Bamberg und Nürnberg entdecken wir zum Beispiel das kleine oberpfälzische Auerbach. Erst lutherisch, dann calvinistisch und nach 1620 - man war inzwischen bayerisch geworden - nicht ohne Zwang in den Schoß der Kirche zurückgeholt.
Wendige Diplomatie und eiserner Druck, schlichte Frömmigkeit und globaler Machtanspruch: Die Karten, an denen sich immer wieder Kleriker auf elegantem Schuhwerk mit gemessener Eile entlangbewegen, gewähren dem Betrachter eine sonderbare Einstimmung auf seinen Besuch beim päpstlichen "Außenminister", der dem ebenfalls hier residierenden, einem Ministerpräsidenten vergleichbaren Staatssekretär Kardinal Angelo Sodano unterstellt ist.
Nicht um die Verwaltung des Vatikanstaates, der auf knapp einem halben Quadratkilometer und mit 552 Staatsbürgern lediglich die materielle Grundlage für den Souveränitätsanspruch des Papstes abgibt, geht es hier, sondern um die Leitung einer Weltkirche, die 1,1 Milliarden Katholiken umfasst. Das entspricht ungefähr der Einwohnerzahl Chinas und macht deutlich, dass hinter der Tür des Staatssekretariats, die wir nun durchschreiten, Weltpolitik betrieben wird.
Es erleichtert unseren Besuch, dass jener Mann, der im Staatssekretariat die Äußeren Angelegenheiten leitet, aller Nuancen der deutschen Sprache mächtig ist. Erzbischof Giovanni Lajolo, der einst an der Seite seines legendären Vorgängers Agostino Casaroli die neue Ostpolitik des Vatikan vorbereitete, war ab 1996 Botschafter (Nuntius) in Deutschland, das seine Wiedervereinigung nicht zum geringsten Teil eben dieser Politik verdankt. Hier geriet Lajolo in die Mühlen des Streits um die Mitwirkung der Kirche bei der staatlichen Schwangerenkonfliktberatung, in dem der Nuntius zu vermitteln suchte. Der am Ende vom Papst verfügte Ausstieg war seine bisher wohl bitterste Niederlage.
Nun befindet sich Lajolo auf dankbarerem Boden, er ist "Außenminister" des Papstes, eine arg vereinfachende Umschreibung, von der er weder das "Außen", noch das "Minister" gelten lassen will. Schließlich legt die katholische Kirche Wert darauf, dass es für sie kein "Außen" geben kann: Das griechische "katholos" bedeutet immerhin "allumfassend".
Und auch von einem "Minister" im modernen Sinn kann schwerlich die Rede sein. Lajolo gehört keinem einem Parlament verantwortlichen Kabinett an - schon weil es ein solches Parlament gar nicht gibt. Der Vatikan ist die wohl letzte absolute Monarchie der Welt, Gewaltenteilung existiert nicht. Der Papst wird zwar vom "Konsistorium" der Kardinäle gewählt, regiert dann aber auf Lebensdauer ohne parlamentarische Kontrolle. Und so hat der Vatikan denn auch offiziell kein Außenministerium, sondern eine "Sektion für Beziehungen mit den Staaten".
Schlichte Bücherregale, ein paar gediegene, aber doch eher zufällig hierher geratene Möbelstücke, eine Handvoll Gemälde unterschiedlicher Qualität neben bunten Drucken, die einem Missionskalender entstammen könnten: Der Besucherraum, in dem wir auf Lajolo warten, erinnert an ein gut ausgestattetes Lehrerzimmer. So prunkvoll uns die katholische Kirche auf liturgischem Gebiet entgegentritt, so vergleichsweise bescheiden gibt sie sich dort, wo es um Dinge geht, die den Blicken der Welt entzogen sind. Bis zum Kriege befand sich die Schaltzentrale der Weltkirche gar in den niedrigen Gelassen des obersten Stockwerks des Palastes. Ein Besucher schrieb damals: "Keiner wird sich allzu sehr darüber beklagen, denn diese Räume sind von so bescheiden einladender und zugleich häuslicher Art, dass sie wohl zu dem leise altertümlichen Stil dieses Amtes passt".
Mehr sein als scheinen - wohltuend altertümlich mutet auch heute noch der geringe organisatorische Aufwand an, mit dem der Vatikan weltpolitische Entwicklungen zu beeinflussen sucht. Aber wird hier überhaupt Politik gestaltet, oder handelt es sich nur um die Umsetzung des politischen Willens des jeweiligen Papstes? Sicher, jene Politik, die letztlich zum Zusammenbruch des Kommunismus in Europa geführt hat, wäre ohne einen polnischen Papst nicht möglich gewesen - niemand wusste das besser als jene, die vor 25 Jahren einen Mordschützen auf ihn hetzten. Andererseits ist aber die Meinung des Papstes als Kirchenoberhaupt nicht unbedingt gleichzusetzen mit der offiziellen Haltung des "Heiligen Stuhls", unter welcher Bezeichnung das Papsttum völkerrechtlich in Erscheinung tritt (auch die Botschafter weltlicher Staaten sind weder beim Papst als Person noch beim Vatikan als seinem eher unbedeutenden Herrschaftsbereich akkreditiert, sondern beim "Heiligen Stuhl").
Der in Novara geborene Lajolo, ganz Diplomat der alten piemontesischen Schule, die auch einen Cavour, den genialen Schöpfer des modernen Italien hervorgebracht hat, erläutert den Unterschied anhand der Diskussion um einen EU-Beitritt der Türkei. Benedikt XVI. hatte schon als Kardinal seine grundlegenden Bedenken gegen die Aufnahme eines vom Islam geprägten Landes in die EU geäußert und ist dieser Haltung treu geblieben. Der Heilige Stuhl argumentiert viel zurückhaltender: Man sei völkerrechtlich nicht Mitglied der EU und könne in dieser Frage daher keine offizielle Stellung beziehen. Allerdings lasse man keinen Zweifel daran, dass man in der Gewährung vollständiger Religionsfreiheit in der Türkei eine unverzichtbare Voraussetzung für einen EU-Beitritt sehe.
Das Beispiel macht deutlich, dass es dem Vatikan nicht um die Beantwortung konkreter Fragen der internationalen Politik geht, sondern darum, im Gewirr der unterschiedlichen Interessen die eigenen Anliegen voranzubringen: Schutz der Katholiken und ihrer Rechte, Schutz aber auch der Würde und der materiellen Bedürfnisse aller Menschen als Ebenbilder Gottes ohne Ansehen ihres Glaubens.
Tatsächlich ist man in diesen schlichten Räumen über die Lage der Menschen noch in den entlegensten gebieten oft besser informiert als selbst die Regierungen der betreffenden Staaten selbst. Dabei funktioniert der "Geheimdienst" des Papstes ganz einfach: Nicht nur die Nuntiaturen und Gesandtschaften des Heiligen Stuhls versorgen die römische Zentrale mit einem steten Fluss detaillierter Informationen, sondern jeder Gemeindepriester in den entlegensten Winkeln Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas ist ein genauer Kenner der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in seinem Bereich.
Von den "Geheimnissen" der vatikanischen Diplomatie ist seit Jahrhunderten die Rede, von kunstvollen Intrigen und erstaunlichen Erfolgen. Tatsächlich ist es gar nicht so einfach zu verstehen, warum sich etwa am Vorabend des Irak-Krieges die höchsten Vertreter der beteiligten Mächte im Vatikan die Klinke in die Hand gaben, um für ihre jeweilige Position zu werben. Allzu gerne hätte man in Washington oder London vom Papst gehört, dass es ein "gerechter Krieg" sei, dem man gegen Bagdad zu führen gedachte - die Hoffnung war vergebens. Bushs Wallfahrt nach Rom endete für die letzte verbliebene Supermacht in einer weltweit beachteten moralischen Niederlage.
Ob sich das Verhältnis zwischen dem Apostolischen Palast und dem Weißen Haus seitdem verbessert habe, fragen wir Lajolo - und werden damit schon wieder viel zu konkret. "Wissen Sie", führt Lajolo aus, "wir sind eigentlich mit keiner Regierung ganz zufrieden. Die Rechten stehen uns in Fragen der Moral und des Lebensschutzes näher, die Linken bei der sozialen Gerechtigkeit und der Friedenserhaltung".
Am Ende hat er einiges erzählt über die Beziehungen zu China, die Haltung in der Iran-Krise, das Verhältnis zur neuen deutschen Regierung. Aber so großzügig die Heilserwartung der Kirche für die Menschheit ist, so vorsichtig dosiert sie das Vertrauen in deren einzelne Bestandteile: "Schreiben sie davon lieber nichts" meint Lajolo mit einem Lächeln, das keine Einwände zulässt, "es könnte zu Missverständnissen führen und Verärgerung auslösen". Eine Diplomatie, deren einzige Waffe das Wort ist, fürchtet nichts mehr als die journalistische Neigung, Dinge vorschnell auf den Punkt zu bringen.
Vielleicht liegt hier das Geheimnis vatikanischer Politik: Sie bringt wenig auf den Punkt, betrachtet vieles vor dem Hintergrund der Ewigkeit. Des Papstes Diplomaten sind in erster Linie Priester: Ihre Sache ist nie nur von dieser Welt - und kann gerade deshalb nie ganz verloren gehen.

Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der NÜRNBERGER ZEITUNG und des und des Autors Martin Schabenstiel. Weitere interessante Beiträge aus Politik, Gesellschaft und Religion unter www.nz-online.de

DEUTSCHLAND

"Der Glaube spielt wieder eine Rolle"

Diese Woche ist Katholikentag. Fragen an den Präsidenten Meyer

"Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht" ist das Motto des Katholikentages vom 24. bis 28. Mai in Saarbrücken. Hans Joachim Meyer ist Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Ein Gespräch über Jugend und Gott.

Welt am Sonntag: Wieviel ist bei der Jugend von der Begeisterung des Weltjugendtages übriggeblieben?

Hans Joachim Meyer: Es gibt eine neue Grundstimmung unter den Jugendlichen. Der Glaube spielt für die Jugend wieder eine große Rolle. Wir wissen von Bistümern und Verbänden des Bundes der deutschen katholischen Jugend, daß vom Weltjugendtag in Köln neue Impulse für die Jugendarbeit ausgegangen sind. Gruppen haben sich neu gebildet. Das wird der Katholikentag in Saarbrücken aufnehmen und fortführen.

Was bietet der Katholikentag den jungen Menschen an?

Meyer: Ein eigenes Jugendprogramm ist ein fester Bestandteil jedes Katholikentages. Es beinhaltet Jugendgottesdienste und eigene Diskussionsveranstaltungen. Wir haben das Thema Gerechtigkeit in den Mittelpunkt des Katholikentages gestellt, auch weil wir denken, daß Gerechtigkeit gerade für junge Menschen ein wichtiges Thema ist.

Inwiefern?


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CHRISTENTUM

Das Judas-Evangelium

War Judas Iskarioth ein Verräter oder der treueste Jünger Jesu? Eine Schrift, die 1600 Jahre im ägyptischen Wüstensand verschollen war, zeigt ihn als einen engen Vertrauten Jesu. Wir drucken erstmals Auszüge des Sensationsfundes auf deutsch

Der geheime Bericht von der Offenbarung, in dem Jesus mit Judas Iskarioth gesprochen hat an acht Tagen, drei Tage, bevor er das Pascha gefeiert hat.

Als er auf der Erde erschienen war, hat er Zeichen und große Wunder für das Heil der Menschheit getan. Und da einige Menschen auf dem Weg der Gerechtigkeit [wandelten], während andere in ihrer Übertretung wandelten, wurden die zwölf Jünger berufen.

Er fing an, mit ihnen über die überweltlichen Geheimnisse zu sprechen sowie über die Dinge, die am Ende geschehen werden. Oftmals aber offenbarte er sich seinen Jüngern nicht selbst, sondern als Kind fand man ihn in ihrer Mitte.


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"SAKRILEG"-FILM

Elitetruppen des Papstes

In "Sakrileg" wird Opus Dei als heilige Mafia dargestellt. Der katholische Geheimbund protestiert, erhofft sich vom Hollywood-Film aber auch Werbung in eigener Sache

von Gernot Facius

Ein machtversessener Bischof, ein bewaffneter, hünenhafter Albino-Mönch und ein zu allem entschlossener Kampf gegen die "Wahrheit": In Dan Browns Thriller "Sakrileg", dessen Verfilmung morgen in die Kinos kommt, erscheint die katholische Priester- und Laiengemeinschaft Opus Dei ("Werk Gottes") als Speerspitze einer Jahrhunderte alten Verschwörung.

Eine Mixtur aus Esoterik, Kolportage und kunsthistorischen Versatzstücken bildet das Gerüst für Browns Thriller. Gleichwohl steht das Opus Dei nicht ganz zufällig im Zentrum der heiligen Konspiration in "Sakrileg": Das Opus Dei gilt auch nach jahrelangen Debatten über seine Macht und seinen Einfluß als die geheimnisvollste Vereinigung innerhalb der katholischen Kirche.

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DER BRIEF

Mahmud schreibt dem "Großen Satan"

Was hat der Brief des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad an George W. Bush zu bedeuten? Handelt es sich um Propaganda oder um ein echtes Gesprächsangebot? Derzeit wird im US-Außenministerium jede Formulierung genau analysiert. Eine Lesehilfe mit kommentierten Briefauszügen

von Richard Herzinger, Alan Posener
Die Briefauszüge im deutschen Wortlaut entstammen der Website muslim-markt.de

Normalerweise wird in Massenversammlungen des iranischen Regimes der "Große Satan" verdammt und "Tod Amerika, Tod Israel!" skandiert. Diesen feindseligen Tonfall vermeidet Irans Präsident in seinem Brief. Mahmud Ahmadinedschad gibt den Naiven, der mit George W. Bush über "Widersprüche" in der US-Politik sprechen will. Handelt es sich um ein reines Propagandamanöver, um vor der Weltöffentlichkeit den Eindruck zu erwecken, er sei dialogbereit, während die Amerikaner sich dem Gespräch verweigern? Immerhin drängen die Europäer ebenso wie UN-Generalsekretär Kofi Annan die USA zu direkten Gesprächen mit dem Iran.

Oder signalisiert Ahmadinedschad mit dem Brief, daß er seinen atomaren Konfrontationskurs nicht mehr durchhalten kann und ein Arrangement sucht? So räumt er ein, daß der Sturz Saddams - wenn auch falsch begründet - eine gute Sache gewesen sei. Das ist aber nicht wirklich überraschend, denn mit dem irakischen Diktator wurde ein Todfeind Irans aus dem Weg geräumt. Iran hat die instabile Lage im Nachbarland zum Ausbau seines Einflusses genutzt. Der Süden Iraks wird in weiten Teilen vom iranischen Geheimdienst kontrolliert. Teheran droht mit offener terroristischer Aktivität im Irak, sollte es angegriffen werden.

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GESELLSCHAFT

Neuer Start für die Aufklärung

Die (religiösen) Feinde der Aufklärung scheinen im Osten und im Westen zu gewinnen, höchste Zeit für einen neuen Aufbruch: Könnte das Projekt des "schönen Lebens" im Diesseits ein Gegenentwurf sein?

Florian Rötzer

Die Aufklärung kommt derzeit von vielen Seiten unter Druck. Militante Islamisten lehnen sie als Ausdruck der westlichen Gesellschaft ab, die vom Glauben abgefallen sei und sich den weltlichen Verführungen unter Verlust von Moral und Tradition hingegeben habe. In den westlichen Gesellschaften rumort es schon lange, spricht man von Wertezerfall, verurteilt Rationalität und Wissenschaft und sucht ebenfalls Religion oder das "Andere der Vernunft" zu rehabilitieren. Tatsächlich ist dem Projekt der Aufklärung eine Vision abhanden gekommen. Die Orientierung an Menschenrechten, Vernunft, Toleranz und Wissenschaft, der Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, kann nicht begeistern, wenn viele Menschen mit der erlangten Freiheit unzufrieden sind und sich gerne wieder in einen Zustand zurücksehen, in dem es mindestens gemeinsame Werte und Verbindlichkeiten gibt. Und besonders, seitdem Menschen, getrieben von religiösen Hoffnungen oder Verpflichtungen, sich selbst töten und dabei möglichst viele anderen Menschen mit sich reißen wollen, während die Supermacht im göttlichen Auftrag gegen das Böse kämpft, scheint das Projekt Aufklärung schal und morsch geworden zu sein.

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DEUTSCHLAND

Wie lässt sich Rechtsextremismus erklären?

Vom Konsens, der immer wieder nach Rechtsaußen verrutscht: der Potsdamer Präzedenzfall Ermyas M.

Jens Thomas

Der rassistische Übergriff auf Ermyas M. vor knapp drei Wochen in Potsdam (vgl. Zu gut inszeniert, um ein bloßer Zufall zu sein) ist zu einem Präzedenzfall geworden. Gegen einen der Verdächtigen wurde der Haftbefehl mittlerweile bestätigt. Die Tat und die Diskussionen darüber verdeutlichen, dass Rechtsextremismus in Deutschland weniger ein Phänomen der Parteien, als vielmehr eine alltagskulturelle Erscheinung ist.

Ermyas M. lebt. Der 37-jährige Wasserbauingenieur, der am frühen Sonntagmorgen zu Ostern Opfer eines rassistischen Übergriffs in Potsdam wurde, schwebt nicht mehr in Lebensgefahr, er ist sogar wieder ansprechbar. Sein Zustand aber ist dennoch kritisch. Vermutlich zwei Männer hatten den Deutschen afrikanischer Herkunft vor knapp drei Wochen an einer Bushaltestelle zusammengeschlagen, sie brachen ihm den Schädel.

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OPUS DEI

Vom Geheimbund zum Markennamen

"Supermacht des Bösen" oder eine katholische Organisation unter vielen? Vor dem Kinostart von "The Da Vinci Code" wird über den Einfluß des Opus Dei debattiert. So hysterisch, daß der verschwiegene Verein zum ersten Mal in seiner Geschichte PR in eigener Sache macht.

von Sebastian Hammelehle

Der Leiter der Vatikanischen Glaubenskongregation hat bereits gegen den Film protestiert. Doch selbst in Rom, der Heiligen Stadt, sieht man sie auf fast jedem Bus, genauso wie in New York oder Paris, wo sich die Handlung des Films abspielt: die Werbung für "The Da Vinci Code", den sicheren Blockbuster des Frühlings, der am 18. Mai in Deutschland startet.

Das Buch von Dan Brown, das die Vorlage dazu abgab, haben weltweit 40 Millionen Menschen gekauft. Es geht um einen Mord im Louvre, direkt vor der Mona Lisa, es geht um die Jagd nach dem mythischen Heiligen Gral und um Opus Dei - zu deutsch "Das Werk Gottes". Die umstrittenste Gruppe innerhalb der katholischen Kirche hat zugleich das düsterste Image: Von Selbstgeißelungen wird berichtet, von Gehirnwäsche, von der Nähe zu faschistischen Diktaturen - und von großer Geheimhaltung.

Und nun ist es ausgerechnet ein Hollywoodfilm, der den Opus Dei dazu bringt, seine seit der Gründung im Jahr 1928 aufrechterhaltene Verdunklungspolitik aufzugeben. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte sieht sich diese der westlichen Moderne so abgeneigte Organisation gezwungen, Imagewerbung zu betreiben.


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HINTERGRUND

Richtung Taliban oder Richtung Feminismus

Ein Gespräch mit Phillip Longman, der mit seiner These von der "Wiederkehr des Patriarchats" in Zeiten des Geburtenrückgangs Auf sehen erregt hat

Kirsten Esch

Phillip Longman, US-amerikanischerBevölkerungswissenschaftler und Mitglied des renommierten Think Tanks [extern] New America Foundation machte mit seinem in der Märzausgabe der "Foreign Policy" erschienen Artikel "[extern] The Return of Patriarchy gerade hier in Deutschland Furore. Mit dem Schockwort "Patriarchat" lieferte er der tobenden Demographie-Debatte neues, explosives Futter. Wird Longman doch hierzulande nachgesagt, das patriarchale Modell als die einzig erfolgreiche Lebensform zu propagieren.

Sie vermuten, dass es einen konservativ-religiösen Back-Lash geben wird, dass sich die patriarchale Familie wieder durchsetzen wird?

Phillip Longman: Es scheint ein Zusammenhang zu bestehen zwischen säkular-liberalen Werten und wenigen Kindern. Und ein Zusammenhang zwischen traditionellen, religiös-fundamentalistischen Werten und vielen Kindern. So finden wir in säkularen Gesellschaften, wo nur noch ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung in die Kirche geht, eine verschwindend geringe Geburtenrate. Andererseits werden in Gesellschaften, wo die Menschen ihren Glauben erhalten und traditionell leben, viele Kinder produziert.

Wo genau beobachten Sie das?


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