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Interviews

Aktuell März 2006

WISSENSCHAFT

Beten bis zum Tod

Wirken Gebete positiv auf die Genesung Kranker? Nein, haben Wissenschaftler jetzt herausgefunden. Die Anrufung Gottes kann sogar schädlich sein: Weiß der Kranke von den Fürbitten, kann sich dadurch sein Komplikationsrisiko erhöhen.

Herzbypass-Operation, ein Angehöriger muss unters Messer, auch in Zeiten von Hightech-Medizin keine Kleinigkeit. Wer würde es Freunden und Familie verdenken wollen, für den Kranken zu beten? US-amerikanische Forscher veröffentlichen nun die bislang ausführlichste Studie zu der Frage, ob fürsprechende Gebete auch tatsächlich die Heilchancen erhöhen. Die Ergebnisse bereiten ihnen einige Schwierigkeiten in der Formulierung - und dürften vor allem ihren religiös-rechten Geldgebern wenig Freude bereiten: Beten nützt nichts, es könnte sogar schädlich sein.

1800 Bypass-Patienten, fast zehn Jahre Studienzeit, Wissenschaftler angesehener Universitäten, etwa von der Harvard Medical School oder der Mayo Clinic in Rochester (US-Bundesstaat Maine): "Step" ist kein akademisches Leichtgewicht. Die "Study of the Therapeutic Effects of Intercessory Prayer" ("Studie zum therapeutischen Einfluss fürsprechenden Betens") sollte sich durch rigoros wasserdichte Durchführung von jener Vielzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen absetzen, die in den vergangenen Jahren in die Schnittstelle von Spiritualität und Medizin vorgestoßen waren. Allein die US-Regierung hat seit dem Jahr 2000 rund 2,3 Millionen US-Dollar für die Erforschung des Betens ausgegeben, wie die "New York Times" berichtet.

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USA

"Gottes Armee" zur Rettung einer Generation

Eine christliche Jugendbewegung in den USA tritt mit Popmusik und Großveranstaltungen gegen Popkultur und Medien als den neuen "Terroristen" an

Florian Rötzer

In den USA werden gerne Kriege geführt. Krieg gegen die Drogen, Krieg gegen die Pornographie (Mit einem Klick kann die Unschuld schon verloren sein), Krieg gegen Armut, Hunger oder Krebs. Der Krieg gegen den globalen Terror ist mit dem heilsgeschichtlichen Krieg gegen das (politisch) Böse verschmolzen worden. Auch wenn Krieg in solchen Zusammenhängen meist als Metapher in Analogie zu Kampf gebraucht wird, so ist sie verbunden mit massiver Gewaltanwendung zur Niederschlagung oder auch Elimination des jeweils wechselnden Gegners. Die jungen und religiös motivierten Konservativen in den USA sind offenbar des Krieges gegen den globalen Terror müde geworden und haben nun ein neues Böses identifiziert, gegen das sie mit Kampagnen, Großveranstaltungen und Medienstrategien mobilisieren. Das Böse steht für die Bewegung nicht mehr vor der Tür, sondern ist mit seinem Waffenarsenal - Filme, Internet, Musik, Werbung - in die Häuser eingedrungen.

Lesen Sie hier den Beitrag aus TELEPOLIS vom 27.03.2006 zu Ende.

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KIRCHENGESCHICHTE

Kreuzzüge sollen rehabilitiert werden

Eine Konferenz in einer katholischen Hochschule in Rom tritt in den Kulturkampf ein und verbindet die Kreuzzüge mitsamt dem christlichen Märtyrertum mit der Gegenwart des muslimischen Dschihad

Florian Rötzer

Der aus Niederbayern stammende Papst Benedikt XVI. hat bekanntermaßen Schwierigkeiten mit der Aufklärung und manchen der Freiheiten, die mir ihr eingezogen sind. Er würde gerne eine Art Rechristianisierung betreiben und ist wohl auch nicht ganz so überzeugt von der Trennung von Kirche und Staat. Darin gleicht er manchen fundamentalistischen Evangelikalen und auch vielen Muslimen, die ebenfalls mit der säkularen westlichen Welt hadern und die Religion gestärkt sehen wollen. Die Radikalen sprechen von westlichen Mächten, die sich in die Region einmischen, in Anspielung an die blutige Vergangenheit als Kreuzzügler, auch US-Präsident Bush hatte diesen Begriff einmal aufgenommen, um den Krieg gegen den islamistischen Terror und für eine Umgestaltung des "Größeren Mittleren Ostens" zu kennzeichnen. Bislang aber hat man diesen Begriff im (christlichen) Westen möglichst vermieden.

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ZEITGEIST

Prophezeiungen und was aus ihnen wurde

Es ist noch nicht lange her, da machten Forscher die Industrialisierung schon einmal für eine drohende Klimakatastrophe verantwortlich: für die angeblich kommende Eiszeit. Der zunehmende Anteil von Luftschadstoffen, so lautete die in den sechziger Jahren verbreitete Theorie, dämpfe die Sonneneinstrahlung und habe die globalen Temperaturen um bis zu drei Grad gesenkt. Eine Verstärkung dieses Effektes durch noch mehr Wirtschaftswachstum müsse also zur Eiszeit führen. Heute befürchtet man, daß die inzwischen sauberer werdende Luft die Erderwärmung beschleunigt.

Das zweite große Weltuntergangsszenario des vergangenen Jahrhunderts war der Atomkrieg. Die Arsenale für tausendfachen Overkill, so meinten viele, lasse keinen anderen Ausweg zu.

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ENGLAND

Britischer Bischof fordert Bio statt Bibelkunde

In den Streit um Evolutionstheorie contra Schöpfungslehre hat sich jetzt der Erzbischof von Canterbury eingeschaltet - und gebietet religiösen Eiferern Einhalt. In der Schule habe der Kreationismus nichts zu suchen, sagte das Oberhaupt der anglikanischen Kirche.

Bemerkenswert deutlich hat sich Rowan Williams, Erzbischof von Canterbury, zum Zwist um den Kreationismus geäußert. Die Befürworter einer wörtlichen Auslegung der biblischen Schöpfungsgeschichte im Schulunterricht machten aus der Bibel nur "eine Theorie unter vielen", sagte der oberste Kirchenmann. "Wenn der Kreationismus als alternative Theorie neben anderen Theorien präsentiert wird, bringt man die Kategorien durcheinander. Meine Sorge ist, dass der Kreationismus der Schöpfungslehre eher schadet, als dass er sie befördert."

Damit hat der Erzbischof von Canterbury sich energisch eingeschaltet in einen Streit zwischen religiösen Fundamentalisten und Wissenschaftlern, der in den USA längst offen ausgebrochen ist und inzwischen auch in Europa schwelt.

Lesen Sie hier den Beitrag aus SPIEGEL Online vom 22.03.2006 zu Ende.

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PROPHETIE & EUROPA

Nationalismus im Internet?

Die Katalanen haben die TLD .cat erhalten: Zerfallen Europas Staaten in Regionen?

Thorsten Eßer

Die Genehmigung der TLD .cat wirft im Zusammenhang mit der Unabhängigkeitsdebatte in Katalonien (Katalanen erlangen virtuelle Unabhängigkeit), aber auch in Hinblick auf das "Europa der Regionen" und die Übersichtlichkeit im virtuellen Raum Fragen auf.

* Handelt es sich bei der TLD .cat um einen nationalistisch motivierten Schritt in Richtung Unabhängigkeit von Spanien oder um die "Selbstverteidigung" einer Minderheitensprache und -kultur?

Zumindest vordergründig wurde das nationalistisch-regionale Element mit dem Wechsel der TLD von .ct zu .cat minimiert. Noch findet sich für die Unabhängigkeit auch in Katalonien keine Mehrheit. Die Vergabepolitik wird weitestgehend darüber entscheiden, ob die Ausrichtung der Inhalte eher kultureller oder separatistischer Natur sein wird. Zur Verteidigung einer sprachlichen Minderheit ist sie sicherlich gedacht: Die Katalanischen Länder haben nun eine gemeinsame Plattform zur globalen Selbstdarstellung und können auch besser untereinander kommunizieren, auch wenn die speziellen Buchstaben des Katalanischen (noch) nicht vom Domain Name System zugelassen werden. Das stärkt das sprachliche Selbstbewusstsein auch wenn es zweifelhaft bleibt, ob sich Katalanisch auf Dauer gegen Kastilisch und Französisch behaupten kann.

Lesen Sie hier den Beitrag aus TELEPOLIS vom 21.03.2006 zu Ende.

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UMWELT

Der Weltuntergang findet im westlichen Pazifik statt

Arte zeigt den "Klimaschock und seine Folgen"

von Ulli Kulke

Straßburg - "Das Gefühl der Unsicherheit, auf einem solchen Faden zu wohnen, ist mehr als phantastisch." Robert Louis Stevenson war auf seiner Fahrt mit der Segelyacht "Casco" durch die Südsee regelrecht berauscht vom Dasein auf einem so flachen Atoll, quasi ein Leben auf dem Vulkan. Denn nichts anderes ist so ein Atollring als der Rand eines einstigen Kraters, der sich nach seinem Absterben aus meeresbiologischen Gründen stets auf der Höhe des Wasserspiegels hält. Von Natur aus mithin eine flüchtige Scholle, um sie sich zur Lebensgrundlage zu wählen, inmitten eines Elementes, das sich zu vielen Metern auftürmen kann. Noch lange nicht war die Rede vom Klimaschock mit Meeresspiegelanstieg, als Stevenson durch den Pazifik segelte, und doch ahnte auch er die Zerbrechlichkeit der Inseln. Wie viele von ihnen mögen untergegangen sein, seit die ersten Polynesier ihren Ozean eroberten?

Statistik und Wahrscheinlichkeiten klangen noch nie nach felsenfester Sicherheit beim Leben auf einem Atoll. So gut wie alle waren sie schon mal überspült bei einem Tropensturm. Und dennoch muß man es als Tragödie bezeichnen, wenn jetzt Länder wie Tuvalu im westlichen Pazifik verschwinden, weil der Meeresspiegel ansteigt. Es ist die sichtbarste und auch symbolträchtigste Erscheinung, die mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht werden kann. Deshalb lag es auf der Hand, daß Arte seine fünfteilige Serie zu diesem Thema "Der Klimaschock und seine Folgen" heute abend mit dem Untergang des Staates Tuvalu beginnt. Dabei geht es in den folgenden Teilen - die Verwüstung Chinas, die Austrocknung der Regenwälder, das Verschwinden der Flüsse in Westafrika und die Eisschmelze in der Arktis - ebenfalls um nicht weniger als die Zerstörung von Lebensräumen und Ackerflächen, doch im Falle Tuvalus verschwindet alles. Weltuntergang.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT am SONNTAG vom 12.03.2006 zu Ende.

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RETOURKUTSCHE

Die Tom-und-Jerry-Verschwörung

Iranischer Wissenschaftler macht sensationelle Entdeckung

Ernst Corinth

Es droht womöglich ein neuer weltweiter Karikaturenstreit. Dabei geht es nicht um dieses verhunzte Bild, sondern um eine Maus und einen Kater: Tom und Jerry, die im Zentrum einer jüdischen Weltverschwörung stehen sollen. Aufgedeckt hat den zionistischen Komplott Professor Hassan Bolkhari. Nach MEMRI ist er Kulturberater des iranischen Erziehungsministeriums, in erster Linie ist er Philosoph an der Alameh Tabatabayi Universität, wo er sich vor allem mit (islamischer) Kunst und auch mit Film beschäftigt. Im Rahmen eines vom iranischen Fernsehsender Channel 4 übertragenen Filmseminars sagt Bolkhari, so MEMRI, immer damit beschäftigt, die böse, fanatische oder lächerliche Seite des Islam herauszustellen, dass die "jüdische Walt Disney Company" Tom und Jerry entwickelt habe, um das Image der Maus - und damit der Juden - aufzuwerten.

Lesen Sie hier den Beitrag aus TELEPOLIS vom 19.03.2006 zu Ende.

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RELIGION

Islam in Afrika

In Schwarzafrika und in Subsahara leben etwa 200 Millionen Muslime in 48 Staaten

Alfred Hackensberger

Von den Protesten der Muslime in Afrika gegen die Mohammed-Karikaturen wurde in den westlichen Medien nur am Rande berichtet. Obwohl es in vielen Ländern Demonstration gab, die weit größer als im Mittleren Osten waren. In Niger gingen 80.000 und im Sudan etwa 20.000 Menschen auf die Strasse. In Somalia gab es einen Toten, in Nigeria starben sogar 138 Menschen. Wenn es keine blutigen Terroranschläge gibt, wie 1998 und 2002 in Kenia und Tansania, bei denen hunderte von Menschen getötet und über 5000 verletzt wurden, scheint das öffentliche Interesse für die Muslime in Afrika gering zu sein.

Im Zentrum der Weltpresse stehen seit Jahrzehnten die Konflikte des Mittleren Osten. Wer heute über Islam spricht, bezieht sich meist auf den "arabischen Islam". Die Länder Nord-Afrikas (Marokko Tunesien, Algerien, Ägypten, Libyen und Mauretanien) sind in der Regel mit eingeschlossen.

Mit Schwarzafrika oder den Staaten Subsahara assoziiert kaum jemand islamische Kultur und Religion, obwohl dort etwa 200 Millionen Muslime in 48 Staaten leben. Senegal, Mali, Dschibuti und Somalia haben beinahe 100% muslimische Bevölkerung. Große Mehrheiten gibt es in der Republik Guinea (85%), in Niger (80%), im Sudan (70%), in Sierra Leone (60%) und im Tschad (55%). In den restlichen Staaten bleibt der Islam eine Religion von Minderheiten.

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UNIVERSUM

Gigantische DNA-Struktur im Herzen der Milchstraße

US-Astronomen entdecken im Kern der Galaxis "Doppelhelix-Nebel", der dem stärksten Magnetfeld der Milchstraße folgt

Harald Zaun

Im Innern der Milchstraße tummeln sich seltsame (Un-)Gestalten. Die bislang bekannteste davon ist das riesige Schwarze Loch Sagittarius A* (SgrA*), das in fernster Zukunft einen Großteil der Galaxis verschlingen wird. Dass in dieser Region auch noch andere bizarre Gebilde ihr Dasein fristen, konnten unlängst US-Astronomen mit dem NASA-Infrarotobservatorium Spitzer beobachten. Sie entdeckten ein relativ starkes Magnetfeld, dem ein Nebel folgt, der morphologisch einer Struktur gleicht, die (obgleich in dieser Ecke der Milchstraße irdisches Leben keinerlei Überlebenschance hätte) heute gemeinhin als Symbol für biologisches Leben gilt.

Für einen irdischen Raumfahrer wäre eine Exkursion in das Herz unserer Milchstraße kein Vergnügen. Hier, 26.000 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt, hätte jedwede biologische Lebensform aufgrund der hiesigen extrem hohen Gamma- und Röntgenstrahlung und enormen Gravitation einen höchst schweren Stand.

Lesen Sie hier den Beitrag aus TELEPOLIS vom 16.03.2006 zu Ende.

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IRAN & SYRIEN

Dem Westen Grenzen zeigen

Die Koalition der Zornigen: Damaskus und Teheran

Mona Sarkis

Der Solidaritätsbesuch des iranischen Präsidenten Ahmadinejad beim syrischen Amtskollegen al-Assad bescheinigte es jüngst aller Welt: Syrien und Iran wollen eine gemeinsame Front gegen die Einflussnahme des Westens auf ihre Politik und die gesamte Region bilden.

Die Kluft zu den zu kurz greifenden, aber gebetsmühlenartig wiederholten Forderungen der USA und ihrer europäischen Verbündeten nach einer Anerkennung Israels und der Eindämmung extremistischer Strömungen hat sich vertieft.

Auftrumpfen in Damaskus

Gewonnen hat hingegen das regionalpolitische Profil al-Assads. Das bis vor kurzem noch abgedrängte syrische Regime hat sich, für den Moment wenigstens, konsolidiert. Entsprechend konnte es sich al-Assad in einer Rede am 21. Januar leisten, die antisyrische Regierung im Libanon als vorübergehend zu belächeln, eine Kooperation mit der UN-Untersuchungskommission zur Ermordung Rafik Hariris in begrenztem, und nicht wie gefordert, in vollem Umfange zuzusichern und die Muslime und Araber zur Verteidigung ihrer Werte aufzurufen.

Lesen Sie hier den Beitrag aus TELEPOLIS vom 14.03.2006 zu Ende.

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STAAT & KIRCHE

Religion nicht mit Religion begegnen

Gerhard Besier mißtraut einem zu engen Bündnis von Staat und Kirche. Das weltliche, rationale Europa sollte statt dessen seine offene Zivilgesellschaft als Modell stark machen

von Gerhard Besier

Was ist dran an dem Gerede von der "Rückkehr der Religionen"? Seit ein paar Jahren verüben besonders Menschen aus dem Nahen Osten im Namen Allahs Attentate auf alles, was den verhaßten "Westen" repräsentiert. Abgehängt von dessen blühender Zivilisation und in ihrem Elend völlig vergessen, erleben sie nach ihren grauenvollen Taten, welche Aufmerksamkeit sie in dieser Welt auf sich ziehen. Und sie glauben tatsächlich, daß nach begangenen Attentaten in einer anderen Welt paradiesische Verhältnisse auf sie warten. Himmel und Hölle sind für sie so wirklich wie diese Welt.

Das ist bei der überwältigenden Mehrheit der Menschen in Europa und Nordamerika anders. Darunter leiden die etablierten christlichen Großreligionen seit Jahrzehnten. In bestimmten Schlüsselsituationen ist es ganz schön, wenn die Amtskirchen für einen "feierlichen" Rahmen sorgen: geschmückte Kirche, pastorales Reden, stürmisches Glockengeläut. Nach dem "Ereignis" freilich kehren die Säkularen - zur Verzweiflung der kirchlichen "Zeremonienmeister" - zu ihrem früheren Lebensstil zurück.

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GLOBALE WELT

Es werden immer mehr Menschen kommen

In den Ländern Schwarzafrikas erhöht sich durch Bevölkerungswachstum und Urbanisierung der Auswanderungsdruck

Alfred Hackensberger

Weltweite Migration ist eines der größten Probleme der Gegenwart und der Zukunft. Bisher setzen europäische Staaten auf Grenzsicherung und Abschiebung. Kurzfristige Lösungen, die auf Dauer das Problem nur verschärfen. Ein radikales Umdenken ist nötig, was Immigration betrifft. Ein Gespräch mit dem schwedischen Soziologen Rickard Sandell (41), der als Spezialist für Demographie am Real Instituto Elcano in Madrid forscht. Ein international renommiertes "Think Tank", das seit vier Jahren Studien, Analysen und Berichte zu aktuellen Themen erstellt.

Nachdem im Herbst letzten Jahres Hunderte von Schwarzafrikanern die Grenze der spanischen Enklaven in Marokko, Ceuta und Melilla, stürmten, haben Sie das Problem der der Immigration aus Afrika aus demographischer Sicht untersucht. Ergibt sich daraus eine andere Perspektive auf das Einwanderungsproblem?

Rickard Sandell: In den Medien wurden die Vorgänge an der Grenze als isolierte Vorfälle betrachtet. Dabei war es nur eine Reaktion auf die Lebensbedingungen in den Ländern der Subsahara. Die Ausgangsfrage meiner Untersuchung war: Sind die Immigranten über den Grenzzaun gesprungen oder wurden sie hinüber gestoßen? Gerade die spanische Presse hat es wieder und wieder als einen freiwilligen Akt dargestellt. Tatsächlich hatten die Menschen aber keine andere Wahl, als zu emigrieren. Sie verstanden Migration als Lösung ihrer Probleme in den Heimatländern, obwohl der Grenzübertritt mit hohen persönlichen Risiken verbunden ist.

Basiert das auf den sozialen Daten, die sie über die Immigranten haben?


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USA

"George W. Bush und sein Clan sind nicht Amerika"

Linn Washington über rassistische Polizeiübergriffe, den Abbau demokratischer Rechte, das andere Amerika und den "Fall Mumia Abu-Jamal"

Birgit Gärtner

Der 53-Jährige ist Jurist und Professor für Journalistik an der Temple University in Philadelphia. Er arbeitete als Musikredakteur, später u.a. als Polizeireporter der Philadelphia Daily News. Anfang der 70er Jahre lernte er Mumia Abu-Jamal kennen, der damals ebenfalls als Radioreporter arbeitete. Die beiden Männer freundeten sich an und seit der Verhaftung Abu-Jamals am 9. Dezember 1981 begleitet Washington den Fall publizistisch. Seinem Freund und Kollegen Abu-Jamal wird vorgeworfen, den Polizisten Daniel Faulkner erschossen zu haben. In einem dubiosen Prozess wurde er 1982 zum Tode verurteilt, seitdem sitzt er in der Todeszelle und kämpft für die Wiederaufnahme seines Verfahrens.

Seit wann sind Sie journalistisch tätig?

Linn Washington: Anfang der 70er Jahre arbeitete ich als Musikredakteur beim Campus-Radio der Temple-University in Philadelphia. Dort lernte ich auch Mumia Abu-Jamal kennen, der damals eine Radiosendung über die schwarzen Communities in Philadelphia machte. Er lief immer mit dem Mikro durch die Gegend. "Ein Tag ohne O-Ton ist wie ein Tag ohne Sonne", pflegte er zu sagen. Das hat mir sehr gefallen und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Wir hatten ja auch sehr viel gemeinsam: Wir waren beide schwarz, hatten einen ähnlichen Musikgeschmack, uns verband die Leidenschaft für den Journalismus, wir redeten ständig über Politik und natürlich - schließlich waren wir junge Burschen - über Frauen.

Unser Schwerpunktthema damals war Polizeibrutalität, die in den 70er Jahren in Philadelphia ihren Höhepunkt erreichte und zu dem Zeitpunkt ein größeres Ausmaß hatte als in New York - vor allem waren Afro-Amerikaner davon betroffen. In den 70er Jahren gab es nur eine einzige Verurteilung eines Polizeibeamten und der hatte einen weißen Jugendlichen erschossen, für tote Schwarze interessierte sich niemand. Mumia wurde es nicht müde, über diese rassistischen Übergriffe zu berichten und die Verantwortlichen Polizeibeamten und Politiker anzuprangern. Das brachte ihm den Beinamen "Voice of the Voiceless", Stimme der Stimmlosen, ein.

Lesen Sie hier den Beitrag aus TELEPOLIS vom 08.03.2006 zu Ende.

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TONY BLAIR

Von Gott gerechtfertigte Kriegspolitik?

In einem Interview machte der britische Regierungschef seine religiöse Nähe zu Bush im Irak-Krieg deutlich

Florian Rötzer

Es reicht offenbar nicht, dass islamistische Terroristen und Aufständische ihre Aktionen mit der Berufung auf Allah rechtfertigen. Auch US-Präsident Bush sieht sich als Beauftragter Gottes, der gegen das Böse vorgeht und an der Spitze der Supermacht der Welt - göttliche oder amerikanische? - Freiheit und Demokratie notfalls auch mit Gewalt schenkt. Nun hat sich aber auch noch der britische Regierungschef Tony Blair als Kämpfer im Namen Gottes geoutet.

Der wiedergeborene US-Präsident Bush hatte zu Beginn des "globalen Kriegs gegen den Terrorismus" schon einmal vom "Kreuzzug" [extern] gesprochen. Seine Spindoktoren haben natürlich schnell versucht, diesen Rückgriff auf die Feindschaften eines alten Religionskriegs wieder zu verbannen, den die islamistischen Gegner ihrerseits gerne benutzen. Doch die Sprache mancher seiner Reden offenbart auch in Bezug auf die Außenpolitik weiterhin religiöse Motive, die vermutlich von ihm - wie von seinen Vorgängern im Präsidentenamt - auch in einem überwiegend christlich geprägten Staat erwartet werden.

Lesen Sie hier den Beitrag aus TELEPOLIS vom 06.03.2006 zu Ende.

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USA

Floridas katholische Stadt

Der ehemalige, zum Glauben bekehrte Besitzer einer Pizza-Kette baut eine Universität nebst Stadt, um religiöse und traditionelle Werte zu stärken

Florian Rötzer

Die Bildung von "Communities" ist online und offline ein Trend, der parallel zur Globalisierung läuft. Gleichgesinnte und aus ähnlichen Schichten, Kulturen oder Ethnien stammende Menschen finden zusammen, um einen gemeinsamen, mehr oder weniger offenen bzw. verschlossenen virtuellen oder realen Ort zu bewohnen. Je nachdem, wie eine solche homogenisierende Ab- und Ausgrenzung erfolgt, kann man von Gettoisierung, Balkanisierung, Segregation oder auch Parallelgesellschaften sprechen. In den USA gibt es viele solcher teils "gated communities", die sich nach Einkommen, Religion, Sprache und/oder ethnischer Abstammung unterscheiden. Mit der Universitäts- und Stadtgründung von Ave Maria in Florida soll nun auch eine katholische Community errichtet werden.

Florida ist überzogen von gated communities, in denen beispielsweise die vielen älteren Menschen leben, die es an ihrem Lebensabend in wärmere Gefilde zieht und die zugleich in Sicherheit und unter ihresgleichen leben wollen. In Florida ist auch mit Jeb Bush, dem Bruder des US-Präsidenten, ein Gouverneur der Macht, der ebenso wie George W. Bush religiös motiviert ist. Man manipuliert da schon einmal Wählerverzeichnisse und Abstimmungen, um das Gute siegen zu lassen, bastelt an Überwachungsprogrammen wie Matrix (Matrix II), verteidigt bis zum letzten das Leben einer hirntoten Frau, weil man für das unbedingte Recht zu leben eintritt, hält gleichzeitig an der Todesstrafe fest, erweitert das Recht auf bewaffnete Selbstverteidigung (Lizenz zum Töten?), stattet Täter, die wegen Kindesmissbrauchs verurteilt sind, lebenslänglich nach Verbüßung der Haftstrafe mit einer GPS-Fessel aus (Für immer an die elektronische Leine) oder richtet auch schon einmal ein religiöses Gefängnis ein.

Lesen Sie hier den Beitrag aus TELEPOLIS vom 04.03.2006 zu Ende.

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USA

Das religiöse Amerika

Unter amerikanischen Intellektuellen wächst die Beunruhigung über die Entwicklung des Landes. Erst unlängst hat der bekannte Rechtswissenschaftler Ronald Dworkin auf die immer reaktionärere Zusammensetzung des Supreme Court aufmerksam gemacht, wo die Gefahr einer Festigung der so genannten «unitary executive» durch höchstrichterliche Entscheide gewachsen ist, was der amerikanischen Verfassungstradition zuwiderläuft.

Unter der Berufung auf einen angeblich vorhandenen «Kriegszustand» des Landes ist es dem Präsidenten erlaubt, Erlasse und Anordnungen vorzunehmen, ohne vom Kongress daran gehindert werden zu können («Patriot Act»). Fragwürdige Entscheidungen, wie die Errichtung eines Gefangenenlagers auf Kuba (Guantanamo) oder die Benützung von Verhören in Ländern, welche die Anwendung von Foltermethoden zulassen, gehören zu diesen Erscheinungen, die patriotische Amerikaner zu Recht beunruhigen.

Lesen Sie hier den Beitrag aus FRANKFURTER NEUEN PRESSE vom 03.03.2006 zu Ende.

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MEINUNG

Liebe den Gleichgesinnten wie dich selbst

Gerd Lüdemann kann sich dem einhelligen Lob für die erste Enzyklika Benedikts XVI. nicht anschließen. Denn sie beruhe auf einer falschen Interpretation biblischer Textstellen

Papst Benedikt XVI. sieht in der Einführung zu seiner ersten Enzyklika mit dem Titel "Deus Caritas Est" die Mitte des christlichen Glaubens in dem Wort aus dem Ersten Johannesbrief, Kapitel 4, Vers 16 ausgesprochen. Es lautet: "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm." Anschließend behandelt er gelehrt die "Einheit der Liebe in Schöpfung und Heilsgeschichte" und bilanziert das "Liebestun der Kirche als eine "Gemeinschaft der Liebe"". Christliche und nichtchristliche Kreise, ja selbst eingefleischte Kritiker der Kirche haben ihm daraufhin Lob gezollt.

Indes geben die die Bibel erklärenden Ausführungen der Enzyklika - die Grundlage alles Folgenden - zu schwerwiegenden Einwänden Anlaß. Denn zum einen bezeichnet das Liebesgebot in den Schriften, die angeblich vom Jesusjünger Johannes stammen, nur das Gebot der Bruderliebe, nie das der Nächsten- oder gar der Feindesliebe, und taugt daher nicht als Botschaft für den Raum außerhalb der Kirche. Der Papst verschweigt damit eine elementare historische Einzelheit, die zum Verstehen der Schriften des "Johannes" unumgänglich ist.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT am SONNTAG vom 05.03.2006 zu Ende.

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VATIKAN

Die Titel des Papstes Benedikt XVI.

von Paul Badde

Papst Benedikt XVI. will kein "Patriarch des Westens" mehr sein und verzichtet künftig auf diesen von seinen Vorgängern verwendeten Titel. Zum besseren Verständnis dieser Nachricht ist ein kleiner Ausflug in die Geschichte notwendig, zuerst ins Jahr 380. Damals machte Kaiser Theodosius I. das christliche Credo von Nizäa zum Pflichtbekenntnis aller Untertanen Roms. Zwölf Jahre später ließ derselbe Kaiser jeden heidnischen Kult verbieten. Zwei Jahre später vereinigte er noch einmal das ganze Römische Weltreich, bevor das Imperium nach seinem Tod 395 endgültig in zwei Teile auseinander brach.

Im oströmischen Reich, auf dessen Territorium die Christenheit entstanden war, lagen damals die altehrwürdigen Patriarchensitze von Antiochia, Alexandria, Jerusalem und Konstantinopel. Es waren nicht zuletzt machtpolitische Erwägungen, warum Kaiser Theodosius II., ein Enkel Theodosius I., auch dem römischen Bischof den Titel eines Patriarchen verlieh. Seitdem galt der Nachfolger Petri neben den Patriarchen im Osten jedenfalls auch als "Patriarch des Abendlandes", der sich vor allem mit seinem Kollegen in der Kaiserstadt Konstantinopel um den Primat stritt.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 04.03.2006 zu Ende.

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RELIGION

Ich war eine Göttin

Amita Shakya verbrachte ihre Kindheit als verehrte Gottheit hinter Tempelmauern in Katmandu. Autor Gerhard Haase-Hindenberg hat sie besucht

von Gerhard Haase-Hindenberg

Die Besucher des Kumari-Palastes betreten den Innenhof mit gesenktem Kopf. Nicht etwa, weil sie sich der Heimstatt einer lebenden Göttin in Demut nähern, sondern weil ihnen der dunkle, niedrige Gang gar keine andere Wahl läßt. Und wenn sie den Kopf dann wieder heben, fällt ihr Blick auf etwas, was sie sicher nicht erwartet haben, einen dunklen, beengten Hof, eingefaßt von schlichten Ziegelmauern. Nur der rot-goldene Baldachin, der durch das mittlere Fenster im obersten Stockwerk zu erkennen ist, weist darauf hin, daß dies ein besonderer Ort ist.

Ich habe das Refugium der Mädchengöttin Kumari in Katmandu 1991 erstmalig als Tourist betreten. Im Hof war mir ein älterer Nepalese mit großer Brille aufgefallen, der von einem Fenster das ganze Areal im Blick hatte. Umgehend machte der Betreuer der Mädchengöttin, der den Titel Chitaidar trägt, einen Wächter auf mich aufmerksam. Damals konnte ich nicht ahnen, daß ich mich einmal sehr intensiv mit diesem Mann dort oben beschäftigen, tagelang mit seiner Tochter Durga (der Dienerin der Kumari) zusammensitzen und mich auch mit dessen im Palast lebenden Söhnen und Enkelkindern unterhalten würde.

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DEUTSCHLAND

"Religionsgemeinschaften müssen scharfe Kritik ertragen"

Presserat stützt Berichterstattung der WELT

Der Deutsche Presserat hält den Abdruck der umstrittenen dänischen Mohammed-Karikaturen für zulässig. "Religionsgemeinschaften und ihre Mitglieder müssen Kritik - auch scharfe - ertragen", heißt es in einer Erklärung des Selbstkontrollorgans, das damit Beschwerden gegen diese Zeitung zurückwies, die den Bilderstreit kommentiert und die Zeichnungen nachgedruckt hatte. Die Veröffentlichungen in Wort und Bild verletzten nach Überzeugung des Presserates nicht die im Pressekodex gezogenen Grenzen.

"Die bildlichen Darstellungen greifen das zeitgeschichtlich aktuelle Thema 'religiös begründete Gewalt' mit den für Karikaturen typischen Mitteln auf", begründet der Presserat seine Entscheidung. "Dabei werden weder die Religionsgemeinschaft, noch ihr Stifter und ihre Mitglieder geschmäht oder allgemein herabgesetzt." Zwar gebe es auch Grenzen für Satire und Karikaturen, sie seien allerdings "weit zu ziehen", meint die Beschwerdekammer.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 03.03.2006 zu Ende.

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ERDE

Neuer Ozean wird Afrika spalten

Neue Flüsse, Meere und Gebirge entstehen normalerweise im Zeitlupentempo. Nicht so in der Afar-Senke in Nordostafrika: Mit einer in geologischen Maßstäben atemberaubenden Geschwindigkeit entsteht dort ein neuer Ozean, der Afrika durchtrennen wird.

Von Axel Bojanowski

Der Geologe Dereje Ayalew und seine Kollegen von der Addis Ababa University erschraken. Gerade hatten sie ihren Helikopter in der Wüste in Zentraläthiopien verlassen, als der Sandboden plötzlich bebte. Der Pilot rief den Wissenschaftlern zu, sie sollten schleunigst zurückkommen - da passierte es: die Erde öffnete sich. Wie aufreißende Gletscherspalten rasten die Brüche auf die Forscher zu. Nach einigen Sekunden beruhigte sich der Boden. Ayalew und seinen Kollegen wurde klar, dass ihr Erlebnis von historischer Dimension war: Erstmals hatten Menschen dokumentiert, wie ein neuer Ozean geboren wird.

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