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Interviews

Aktuell Januar 2005

DÄNEMARK

Protestwelle gegen Mohammed-Karikaturen

Saudi-Arabischer Botschafter verläßt wegen islamkritischer Zeichnungen Kopenhagen - Boykott von Waren

Kopenhagen/Dschidda - Der Druck aus islamischen Ländern auf die dänische Regierung und Medien wegen der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen hat sich am Wochenende massiv verstärkt. Nachdem Saudi-Arabien seinen Botschafter aus Kopenhagen abgezogen hatte, kündigte die Regierung von Kuwait diesen Schritt nach Angaben aus Kopenhagen für kommende Woche an. In Kuwait-Stadt protestierten Hunderte vor der dänischen Botschaft.

Die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) forderte am Sonntag eine Entschuldigung der dänischen Regierung, weil sie die Veröffentlichung der Karikaturen im September weder verhindert noch unzweideutig verurteilt habe. OIC-Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu erklärte in Dschidda: "Die 1,3 Milliarden Muslime können zu Recht erwarten, daß diejenigen, die sich der Blasphemie schuldig gemacht und die zivilisatorischen Grenzen der Freiheit überschritten haben, die Angelegenheit wieder in Ordnung bringen, indem sie sich ohne Einschränkung entschuldigen."

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 30.01.2006 zu Ende.

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VERBALATTACKE GEGEN BISCHOF

Baden-Württembergs Sozialminister Renner tritt zurück

Der baden-württembergische Sozialminister Andreas Renner hat wegen der umstrittenen Äußerungen gegenüber dem katholischen Bischof Fürst seinen Rücktritt erklärt. Renner sagte, er gehe "erhobenen Hauptes", um Schaden von der Landesregierung abzuwenden.

Stuttgart - CDU-Politiker Renner soll im Streit mit führenden Kirchenvertretern über seine Schirmherrschaft für die Schwulenparade "Christopher Street Day" zu Bischof Gebhard Fürst gesagt haben: "Halten Sie sich da raus, fangen Sie doch erst einmal damit an, Kinder zu zeugen." Renner hatte einen Disput bei der Unterredung mit Fürst bestätigt und erklärt, es sei zu einer heftigen Diskussion gekommen, in deren Verlauf er von Fürst gefordert habe, die Kirche solle zulassen, dass ihre Priester Kinder zeugten.

Lesen Sie hier den Beitrag aus SPIEGEL Online vom 27.01.2006 zu Ende.

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VATIKAN...

... verkauft die Enzyklika von Benedikt XVI. auch in Supermärkten

Rom - "Deus caritas est" (Gott ist Liebe), die erste Enzyklika des deutschen Papstes, wird in Italien auch in Autobahnraststätten, Flughafenbuchläden und Supermärkten verkauft. Über 4000 Verkaufsstellen außerhalb des üblichen Buchhandels bieten den anspruchsvollen Text schon jetzt wie einen Bestseller an. Je eine Kopie des Textes ist der aktuellen Ausgabe von "Famiglia Cristiana" beigelegt, der größten Illustrierten des Landes.

Trotz der bewegenden Nachrichten aus dem Nahen Osten schaffte es das päpstliche Rundschreiben am Donnerstag auf die erste Seite aller größeren Zeitungen. Es sei ein "Manifest der Liebe", titelte die katholische "L'Avvenire".


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SCHWEIZER GARDE IN VATIKAN

Mutig, zuverlässig, treu - und bereit, im Ernstfall für den Papst zu sterben

Vor 500 Jahren wurde die Schweizergarde im Vatikan gegründet. Heute feiert die kleinste Armee der Welt mit einer Messe in Rom ihr Jubiläum

von Heimo Schwilk

Sie hat in dem halben Jahrtausend ihrer Geschichte nur eine richtige Schlacht geschlagen, bei der sie drei Viertel ihrer Soldaten verlor. 1527 rettete die Schweizergarde den Papst vor einer marodierenden Soldateska und mußte Wochen später erleben, wie Clemens VII. vor den Truppen Kaiser Karls V. kapitulierte. Auch beim jüngsten Anschlag auf den Pontifex - im Mai 1981, als ein türkischer Attentäter auf Papst Johannes Paul II. feuerte - hatte sie keine Chance, den Anschlag zu vereiteln.

Genau vor 500 Jahren, am 22. Januar 1506, trat die kleinste Armee der Welt im Vatikan erstmals ihren Dienst an. Papst Julius II. hatte die 150 Männer um Hauptmann Kaspar von Silenen mit Aussicht auf reichlich Sold über die Alpen gelockt, denn helvetische Legionäre galten als besonders mutig, zuverlässig und absolut treu. Heute dienen die 110 Schweizergardisten mit ihren Renaissance-Uniformen, bestehend aus gelb-blau-rotem Wams, Halskrause, Brustpanzer, Hellbarde und Schutzhelm, vor allem Rom-Touristen als Foto-Objekt.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT am SONNTAG vom 22.01.2006 zu Ende.

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USA

Klage gegen christliche Lehre an US-Schulen

Elf Eltern wollen in Kalifornien ein Schulfach verbieten lassen, das ihren Kindern die Evolution nur aus biblischer Sicht erklärt. Mit der Lehre jenseits von Darwins Theorien sympathisiert auch US-Präsident Bush.

In Kalifornien sind erstmals Eltern vor Gericht gezogen, um gegen die Lehre vom «Intelligenten Design» an einer öffentlichen Schule zu klagen. Der juristische Streit um christliche Alternativlehren zu Darwins Evolutionstheorie hat sich damit auf die Westküste ausgeweitet, berichtete die «Los Angeles Times» am Mittwoch.

«Intelligentes Design» propagiert das Mitwirken durch ein höheres Wesen an der Entstehung des Lebens. Schülern in der kleinen Ortschaft Lebec, rund 100 Kilometer nördlich von Los Angeles, wird seit Anfang Januar ein «Philosophie»-Kurs angeboten, in dem unter anderem gelehrt wird, dass die Erde tausende und nicht Milliarden Jahre alt sei.

Lesen Sie hier den Beitrag aus NETZEITUNG vom 11.01.2006 zu Ende.

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KULTUR

Rückkehr des Teufels

Der erste Monotheist: Warum der persische Religionsstifter Zarathustra eine Renaissance erlebt

von Berthold Seewald

"Und verkleidet will ich selber unter euch sitzen - daß ich euch und mich verkenne: das ist nämlich meine letzte Menschen-Klugheit. - Also sprach Zarathustra." Friedrich Nietzsche

Vom 26. August 1881 datiert eine Notiz, nach der Friedrich Nietzsche in Sils-Maria auf Zarathustra aufmerksam geworden sein will. Seitdem ist der altpersische Denker mit dem deutschen Philosophen scheinbar verschmolzen. Nietzsche nannte ihn "seinen Freund" und "Gast der Gäste", machte ihn zum Propheten seines Übermenschen und damit zum Bannerhalter einer aufklärerischen Radikalität, die zu den bahnbrechenden Dekonstruktionen der Moderne führte. Nietzsche führte Zarathustra gegen Gott ins Feld. Dabei war der "letzte Menschen-Kluge" der Stifter einer monotheistischen Religion.

So sehr es eine Zarathustra-Rezeption vor Nietzsche über 3000 Jahre hinweg gegeben hat, um so schwieriger ist sie seit "Also sprach Zarathustra" von diesem zu trennen. Erstaunlich also, daß jetzt innerhalb kurzer Zeit die deutschsprachige Forschung durch neue Standardwerke bereichert wurde. Insgesamt drei Bände mit rund 1500 Seiten umfaßt mittlerweile "Die Religion Zarathushtras" des deutschen Religionswissenschaftlers Michael Stausberg. Soeben hat er mit "Zarathustra und seine Religion" eine kompakte Lebens- und Werkbeschreibung nachgelegt.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 09.01.2006 zu Ende.

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BADEN-WÜRTTEMBERG

Werte-Test für Muslime: Der strittige Fragenkatalog

Mit einem neuen Leitfaden prüft die Ausländerbehörde die Gesinnung der Einbürgerungsbewerber aus islamischen Staaten. Der Zentralrat der Muslime will klagen. Wie würden Sie antworten?

von Matthias Wulff

Seit Neujahr müssen Einbürgerungsbewerber aus islamischen Staaten in Baden-Württemberg Fragen zu ihrer Gesinnung und Verfassungstreue beantworten. Innenminister Heribert Rech (CDU) hat den Behörden dafür einen Leitfaden mit 30 Fragen an die Hand gegeben. Baden-Württemberg ist das erste Land, das die Gesinnung von Muslimen auf diese Art prüft. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat bereits eine Klage gegen den Fragebogen angekündigt. Dieser sei mit dem Grundgesetz unvereinbar und erschwere Integration.

Wir dokumentieren den Fragebogen aus Baden-Württemberg. Er ist eine Einladung zum Selbstversuch: Wie würden Sie antworten? Und fänden Sie es akzeptabel, diese Fragen beantworten zu müssen?

1. Das Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland umfaßt die Werteordnung des Grundgesetzes, die inhaltsgleich für alle Staaten der Europäischen Union gilt. Dazu gehören unter anderem - der Schutz der Menschenwürde - das Gewaltmonopol des Staates, das heißt, außer dem Staat darf in der Bundesrepublik Deutschland niemand Gewalt gegen einen anderen anwenden, es sei denn in Notwehr. Der Staat selbst darf Gewalt nur auf Grund einer gesetzlichen Ermächtigung anwenden - sowie die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Entsprechen diese Grundsätze Ihren persönlichen Vorstellungen?

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BERLIN

Wowereit attestiert Kirchen "mangelndes Selbstbewußtsein"

Berlin - Im Streit um den geplanten Werteunterricht hat Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) den Kirchen mangelndes Selbstbewußtsein attestiert. Ereignisse wie der Weltjugendtag in Köln zeigten, "daß die Kirchen keine Angst davor haben müssen, daß man ihnen nicht zuhört", sagte Wowereit am Donnerstag vor Journalisten in Berlin. Das Pflichtfach Ethik sei keine Konkurrenz zum kirchlichen Religionsunterricht, sondern richte sich an die über 90 Prozent der Schüler in Berliner Oberschulen, die zur Zeit an gar keinem derartigen Unterricht teilnehmen.

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ITALIEN

Richter verdonnert Pfarrer zu Jesus-Nachweis

Gab es Jesus wirklich? Dieser Frage muss ein Pfarrer aus der italienischen Stadt Viterbo bis Ende Januar nachgehen. Dann soll er vor Gericht zweifelsfrei die Existenz von Gottes Sohn beweisen.

Einer äußerst schweren Prüfung muss sich ein Pfarrer aus dem italienischen Viterbo stellen. Ein Richter verdonnerte Enrico Righi am Montag dazu, die historische Existenz von Jesus zu beweisen. Hintergrund für dieses harte Urteil ist ein Rechtstreit, der sich mittlerweile seit drei Jahren hinzieht. Luigi Cascioli, ein ehemaliger Priesterschüler und mittlerweile überzeugter Atheist, brachte den Geistlichen vor Gericht, wie die britische Zeitung «Times» am Dienstag berichtete.

Lesen Sie hier den Beitrag aus der NETZEITUNG vom 03.01.2006 zu Ende.

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GESELLSCHAFT

Kirchen in Deutschland blicken optimistisch auf 2006

"Mit Gottvertrauen auf Herausforderungen einstellen" - Aufruf zu mehr Solidarität und Nächstenliebe - Weniger Kirchenaustritte

Berlin - Die großen Kirchen in Deutschland gehen mit viel Zuversicht ins neue Jahr. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, sprach in seiner Silvesterpredigt von einer Rückkehr zur Religiosität. "Die Zahl der Kirchenaustritte hat sich erheblich verringert." Nach dem Scheitern mancher Gesellschaftsprojekte und politischer Programme sei der Glaube an billige und wohlfeile Lösungen verloren gegangen.

"Man spürt, daß man seine Hoffnung tiefer verwurzeln muß als in den Launen des Zeitgeists", sagte Lehmann im Mainzer Dom. "Die Religion hat sich trotz staatlicher Übermacht im Osten Europas und trotz eines großen Wohlstandes mit den Gefahren des Konsumismus im Westen nicht erledigt." In Zeiten abnehmender Mittel und sozialer Sicherheiten riet er zu einer "neuen Gelassenheit", um Enttäuschung und Angst zu vermeiden.

Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT vom 02.01.2006 zu Ende.

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