Aktuell Dezember 2004 
  
  
    GESCHICHTE
    Gottesstrafe,           Menschenwerk
    Wie sich           der Blick auf große Katastrophen im Laufe der Geschichte verändert
    von Frank Furedi
    Katastrophen von historischen           Ausmaßen, so wie jetzt der Tsunami im Indischen Ozean, stellen die           Menschheit auf eine harte Probe. Können wir mit der Zerstörung           fertig werden, die solche Naturgewalten ausüben? Glücklicherweise           gibt die Vergangenheit Anlaß zur Hoffnung. Wenn Gemeinschaften           nämlich in der Lage sind, als Gemeinschaft zu reagieren, können           sie der Herausforderung eines Desasters die Stirn bieten. 
    Von der Tragödie des 11.           September 2001 wissen wir, daß große Katastrophen zu historischen           Zäsuren werden. Der Satz "Nach diesem Ereignis wird nichts mehr           so sein wie vorher" ist schon auf viele Katastrophen gefolgt. Frederick           Francis Cook, der Chronist, der das Feuer von 1871 beschrieb, dem weite           Teile Chicagos zum Opfer gefallen waren, schrieb, in der Erinnerung werde           die Gegenwart und Vergangenheit der Stadt von dem großen Feuer getrennt. Seit biblischen Zeiten waren Katastrophen Schlüsselereignisse,           die eine Ära definiert haben. In heutigen säkularisierten           Zeiten werden sie immer noch auf versteckte Bedeutungen hin untersucht. 
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus der WELT vom 31.12.2004 zu Ende.
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    DEUTSCHLAND
    Kirche in der           Krise
    von Gernot Facius
    Unterm Krummstab ist gut leben           - wie vieles Überkommene gerät auch diese Volksweisheit unter           das Rad der Veränderung. Diözesen und Landeskirchen streichen           Arbeitsplätze, kürzen Gehälter, reduzieren soziale Dienste.           Selbst "betriebsbedingte Kündigungen" stehen auf der Liste           der Grausamkeiten. Mit einer Lichterkette und in Trauerkleidung protestierten           Bistumsmitarbeiter in Aachen gegen den Personalabbau. Wann hat es das           jemals gegeben? Aachen ist fast überall. Die Quelle Kirchensteuer           sprudelt nicht mehr so, wie man es gewohnt war. In diesem Jahr ging sie           um acht Prozent zurück. Arbeitslosigkeit, Austritte und der berühmte           demographische Faktor sind die Ursachen. Mit jedem Austritt, so haben           Fachleute errechnet, gehen der Kirche im Durchschnitt 14 000 Euro verloren. 
    Die meisten derer, die sich           verabschieden, sind Gutverdiener im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Es           erscheint paradox: Nur elf Prozent setzen nach Umfragen hohes Vertrauen           in die katholische und 17 Prozent in die evangelische Kirche, aber konfessionelle           Kindergärten, Schulen und diakonische Einrichtungen werden nachgefragt           wie noch nie. Natürlich, in manchen Regionen haben sich die Kirchen           mit der Zeit eine Monopolstellung verschafft; die Frage, ob sie denn wieder           etwas abgeben könnten, wurde in den fetten Jahren überhört. 
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus der WELT vom 30.12.2004 zu Ende.
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    ÖSTERREICH
    Im           Umgang mit der islamischen Minderheit ein Vorbild
    Beate Winkler,           Leiterin der Europäischen Stelle zur Beobachtung von Fremdenfeindlichkeit,           über die Fehler in der Ausländerpolitik
    DIE WELT: Der Mord           an dem niederländischen Regisseur Theo van Gogh hat in ganz Europa           Spannungen ausgelöst. Ist hier ein neues Exempel statuiert worden,           daß die Integration von Ausländern in Europa falsch gelaufen           ist? 
        Beate Winkler: Ich will zunächst eine andere Antwort geben. Die Tat selbst, daß es möglich ist, einen Menschen mit solchem           Haß zu töten, beunruhigt mich sehr. Aber es ist ebenfalls           beunruhigend, daß die Empörung über die Tat eines einzelnen           jetzt auf eine ganze Bevölkerungsgruppe ausgedehnt wird. Das soll           aber nicht heißen, daß man die Taten und Probleme mit extremistischen           Gruppen unter den Teppich kehren darf. Neben den vielen Beispielen gelungener           Integration gibt es das Problem, daß sich nicht nur in Deutschland,           sondern beispielsweise auch in Großbritannien Parallelgesellschaften           gebildet haben. Parallelgesellschaften bedeuten abgebrochenen Kontakt,           und das wiederum bedeutet Gewalt. 
    DIE WELT: Gerade           die Niederlande erscheinen nun aber als ein Musterbeispiel dafür,           was alles schiefgelaufen ist ... 
        Winkler: Um Fremdenfeindlichkeit, um Rassismus zu bekämpfen,           brauchen wir einen ganzheitlichen Ansatz, ein umfassendes Konzept. In           Deutschland hat man die Tatsache, daß es sich um eine Einwanderungsgesellschaft           handelt, nicht so aufgegriffen, wie es erforderlich gewesen wäre.           Das hat auch mit der Komplexität zu tun, denn das Problem der Integration           umfaßt sehr viele Lebensbereiche: zum Beispiel die Kultur, die Bildung,           die ökonomischen und sozialen Fragen. Außerdem haben Sie           es bei dem Thema auch mit Gefühlen zu tun. Es geht um Gefühle,           um Angst. Sie haben häufig die größten fremdenfeindlichen           Haltungen in Gegenden, in dem kaum ein Einwanderer lebt: Es ist die Frage,           ob man Angst hat oder ob die Angst einen hat. Wir brauchen Konzepte,           die in beide Richtungen gehen. Wir brauchen auf der einen Seite Akzeptanz           für Migranten und Einwanderer und Maßnahmen, um Vorurteilen           und Ausgrenzung effektiv entgegenzuwirken. Es muß aber auch ganz           klar vermittelt werden, daß die Mitgliedsstaaten der EU eine Wertegemeinschaft,           Menschenrechte und Rechtsordnung verbindlich sind. Wir müssen vermitteln,           daß wir eine streitbare Demokratie sind. Diese Auseinandersetzung           hat in den Niederlanden nicht ausreichend stattgefunden. 
    DIE WELT: Wie könnte           ein politisches Konzept aussehen? 
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus der WELT vom 28.12.2004 zu Ende.
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    DEUTSCHLAND
    Wein           ja, Schwein nein 
    Der Vorzeigetürke           Mehmet Daimagüler 
    von Andrea Seibel
    Jede Partei hat einen: die           Grünen Cem Özdemir, die CDU Emine Demirbüken, die SPD Lale           Akgün. Und die FDP hat Mehmet Daimagüler, ehrenamtliches Mitglied           des Bundesvorstandes und zur Zeit in Harvard, wo der 36jährige Jurist           einen Abschluß in internationalen Beziehungen macht. Seine Doktorarbeit           handelt vom Einfluß deutsch-jüdischer Juristen auf die türkische           Verfassung. 
    Mehmet Daimagülers Leben           ist eines starker Episoden. Er erzählt sie voller Selbstironie und           doch in dem Stolz, etwas geleistet zu haben. In Harvard verteidigt           er denn auch gleich Europa gegen den Vorwurf eines Evangelikalen, es sei           gottlos und ohne Moral, woraufhin der Saal tobt. Und zieht, kaum ist           er an der Elite-Universität angekommen, eine 40-jährige Lebensmüde           aus dem Wasser. Die Schuhe hatte sie ans Ufer gestellt, als ginge sie           zu Bett. Tage später noch tat ihm der Rücken weh, es war eine           schwergewichtige Selbstmörderin, Yolanda mit Namen. 
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus der WELT vom 27.12.2004 zu Ende.
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    SCHIITEN           CONTRA SUNNITEN
    Die           Stunde der Mullahs
     Der Wahlkampf in Bagdad reißt alte Gräben auf: Den Sieg der           Schiiten vor Augen, legen sich die Sunniten des Irak mit den religiösen           Ultras in Teheran an. Sie halten den Schiitenführer Hakim für           einen Statthalter des verhassten Nachbarstaats.
    Von Bernhard Zand 
    Abd al-Asis al-Hakim muss schon           früh geahnt haben, dass die Last der Verantwortung eines Tages auf           seinen Schultern liegen würde.
    Sechs seiner Brüder           hat Saddam Hussein umbringen lassen. Nur einer lebte noch, als der Irak           vom Tyrannen befreit war und der Rest der Familie aus dem iranischen Exil           zurückkehrte: Mohammed Bakir al-Hakim, der Ajatollah, der sich           20 Jahre lang in Teheran darauf vorbereitet hatte, das Haus Hakim zu rehabilitieren           und die Schiiten im Irak an die Macht zu bringen.
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus der SPIEGEL-Online vom 25.12.2004 zu Ende.
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    JUDEN IN           DEUTSCHLAND
    Zuwanderungsstreit           zwischen Schily und Spiegel
    Der Präsident           des Zentralrats der Juden klagt, zu spät in die Debatte um Neuregelungen           eingebunden worden zu sein. Die Regierung weist den Vorwurf zurück
    Berlin - Bundesinnenminister           Otto Schily (SPD) hat dem Zentralrat der Juden zugesichert, die Zuwanderungsregeln           von Juden aus Osteuropa nur im Einvernehmen zu ändern. "Das           hatte ich dem Zentralrat auch in der Vergangenheit bereits mehrfach zugesagt",           teilte Schily nach einem Gespräch mit Zentralrats-Präsident           Paul Spiegel in Berlin mit. Von einem Streit könne keine Rede sein. Der Ratsvorsitzende hatte dem SPD-Politiker in der "Netzeitung"           vorgeworfen, ihn viel zu spät über Pläne informiert zu           haben, die Einwanderung von Juden aus Osteuropa zu begrenzen. "Ich           bin vor vollendete Tatsachen gestellt worden", sagte Spiegel. 
    Nach Angaben des Zentralrats           sollen künftig die Prüfung der Sprachkenntnisse, die mögliche           Abhängigkeit von Sozialhilfe sowie die Aufnahmemöglichkeit in           jüdischen Gemeinden Kriterien für die Einwanderung sein. Schilys Sprecher Rainer Lingenthal betonte, die bisherige Übersiedelung           osteuropäischer Juden in die Bundesrepublik sei ein Erfolgsprojekt,           das auf alle Fälle fortgesetzt werden solle. 
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus der WELT vom 23.12.2004 zu Ende.
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    DEUTSCHLAND
    Immer           mehr Abtreibungen bei Teenies in Berlin
    Schwangerschaften           bei unter 15-Jährigen nehmen zu
    von Lars-Broder Keil
    Berlin - Als "besorgniserregend"           wertet die Techniker Krankenkasse (TK) die Zunahme von Abtreibungen bei           Berliner Teenagern. Im laufenden Jahr hätten in der Hauptstadt           fast 40 Mädchen unter 15 Jahren eine Schwangerschaft abgebrochen,           sagte die Leiterin der TK-Landesvertretung, Cornelia Liebelt, am Dienstag. Das seien 150 Prozent mehr als 1996. Mittlerweile erfolgt jeder achte           Schwangerschaftsabbruch in Berlin bei einer unter 20Jährigen. Dieser           Trend ist auch bundesweit zu verzeichnen. Hier haben sich die Abtreibungen           speziell bei unter 15jährigen Mädchen von 365 Fällen (1996)           auf 715 im letzten Jahr erhöht und damit fast verdoppelt - lediglich           2002 waren es mit 761 Abbrüchen noch mehr. Im Gegensatz dazu sank           die absolute Zahl der Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen von 130           899 (1996) auf 128 030 Eingriffe (2003). Experten machen für die           Entwicklung bei Jugendlichen Mängel bei der Aufklärung und Wissenslücken,           angespannte soziale Verhältnisse sowie eine früher einsetzende           sexuelle Reife verantwortlich. 
    Anders als die Krankenkasse           kann das Bundesfrauenministerium in den Zahlen keinen besorgniserregenden           Trend erkennen. "Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei           Teenager-Schwangerschaften und -abbrüchen weit unterhalb des Durchschnittes",           sagte Beate Moser, Sprecherin von Ministerin Renate Schmidt, der WELT.           Trotzdem müsse man den Anstieg zur Kenntnis nehmen und die Aufklärung           noch stärker auf die Zielgruppe einstellen. "Wichtig ist, diese           früh zu beginnen und altersgerecht zu gestalten", ergänzt           Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche           Aufklärung (BZgA). Die Bundeszentrale habe deshalb Material zur           Aufklärung entwickelt, die im Kindergartenalter beginnt. Damit sollen           Defizite behoben werden. Laut einer BZgA-Jugendstudie geht jedes dritte           Mädchen erst nach dem ersten Mal zum Frauenarzt. Rund 12 Prozent           der Jugendlichen waren beim ersten Sex ungeschützt. Pott sieht hier           auch das Elternhaus in der Pflicht: "Je mehr Jugendliche dort eine           Vertrauensperson vorfinden, desto häufiger schützen sie sich",           sagte sie der WELT. 
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus der WELT vom 22.12.2004 zu Ende.
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    WISSENSCHAFT
    Historiker:           König David gab es gar nicht
    Die Existenz           des biblischen Königs wird von Archäologen und Historikern mehr           und mehr in Frage gestellt
    Hamburg - Trotz intensiver           archäologischer Suche seien bisher so gut wie keine Spuren von David           gefunden worden, berichtet das Hamburger Magazin "National Geographic           Deutschland" in seiner Januar-Ausgabe. Der Alttestamentler Wolfgang           Zwickel aus Mainz bezweifle auch die berühmte Episode über den           Kampf David gegen Goliath. 
    In der biblischen Geschichte           tritt David, nur mit einer Steinschleuder und Kieselsteinen bewaffnet,           dem Riesen Goliath entgegen. Der kleine Hirtenjunge, der lediglich           seinen im Heer der Israeliten dienenden Brüdern Proviant bringen           wollte, besiegt die drei Meter große, mit Schwert und Lanze bewaffnete           Kampfmaschine der Philister. Er wird zum Symbol für den Sieg           der Schwachen über die Starken. 
    David soll nach bisherigen           Einordnungen etwa um 1000 vor Christus gelebt haben. In der Bibel wird           das Leben Davids als Erfolgsgeschichte erzählt. Der junge Schafhirte           erlangt frühen Ruhm als Kriegsheld und eint als König schließlich           die Stämme Israels. Deshalb wird er später zur Heilsgestalt           verklärt. 
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus der WELT vom 21.12.2004 zu Ende.
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    ISLAM IN           EUROPA
    Trojanisches           Pferd der Islamisten?
    Neuer Streit           um Tariq Ramadan 
    von Jörg von Uthmann
    Die Aufregung um Tariq Ramadan           erreicht immer neue Hitzegrade. Jetzt holte Caroline Fourest, Chefredakteurin           der feministischen Zeitschrift "Prochoix", zu einem weiteren           Schlag aus. In ihrem Buch "Frère Tariq" stellt sie           den muslimischen Denker mit dem smarten Shakespeare-Bart als Trojanisches           Pferd der Fundamentalisten dar. Gerade weil er sich nach außen maßvoll           gebe und keine Bomben werfe, sei er besonders gefährlich. In           seinen Kassetten, die unter Tausenden junger Muslime in den französischen           Vorstädten zirkulieren, werde die von ihm gepflegte Doppelzüngigkeit           - offiziell moderat, inoffiziell aufwieglerisch - besonders deutlich. Der französische Nahost-Spezialist Antoine Sfeir stellt öffentlich           eine Verbindung her zwischen Ramadans Wirken in Lyon und der auffallend           hohen Teilnahme junger Männer aus dieser Gegend am Krieg in Afghanistan. 
    Der Verdacht, daß sich           hinter Ramadans verführerischen Reden von einem modernen Islam Bedrohliches           verbirgt, ist nicht neu. Schon 1995 untersagte der damalige Innenminister           Debré dem Genfer Philosophielehrer, der unter den französischen           Muslimen viele Bewunderer hat, die Einreise. Ein amerikanisches Visum           zur Lehre an der katholischen Universität Notre Dame wurde zurückgezogen.           Inzwischen ist das Einreiseverbot nach Frankreich aufgehoben, und Ramadan           eilt von Talkshow zu Talkshow. Sogar mit Debrés Nachfolger Sarkozy           lieferte er sich ein Fernsehduell. Als ihn Sarkozy fragte, ob er die           - von der Scharia vorgesehene - Steinigung von Ehebrecherinnen für           richtig halte, antwortete er ausweichend, er sei für ein Moratorium.  
    
      Lesen Sie hier den Beitrag aus der WELT vom 20.12.2004 zu Ende.
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    DEUTSCHLAND
    Der           Hunger nach Gott
    Joachim           Kardinal Meisner über Ehe, Moslems, christliche Politiker und den           Sinn der Weihnachtsbotschaft
    Der in Thüringen aufgewachsene           Joachim Kardinal Meisner ist seit 1989 Erzbischof von Köln. Er           gilt als Deutschlands streitbarster Bischof, unter anderem wegen seiner           Kritik an Abtreibung, Homosexualität und einem "gottlosen Europa". Mit Papst Johannes Paul II. verbindet ihn die Erfahrung mit der kommunistischen           Diktatur und ein daraus kämpferisch verstandenes Christentum. Meisner           wird am 25. Dezember 71 Jahre alt. 
    Welt am Sonntag: Alle reden vom Dialog zwischen Christen und Muslimen. Könnten hier           lebende Muslime den Anstoß geben, daß wir unsere Einstellung           zu Familie und Elternschaft neu überdenken? 
        Kardinal Meisner: Natürlich, aber ich bin eigentlich enttäuscht           von den Türken. Warum wollen sie in die EU aufgenommen werden - nur           wegen des Geldes? Wegen unseres Wertesystems sicher nicht. Nur ein persönliches           Beispiel: Als ich 1980 erstmals in West-Berlin war, wollte ich mir Kreuzberg           anschauen. Ich kam an einem Zeitungskiosk vorbei und war entsetzt über           die dort ausgehängten Zeitschriften mit pornographischem Inhalt.           Da kam eine Muslimin vorbei und riß das herunter. Ich habe mich           geschämt und gedacht: Warum habe ich das nicht gemacht? Wenn           man die eheliche Treue für schützenswert hält bis hin zur           Todesstrafe - was ich natürlich nicht für angemessen halte -,           dann ist das doch Ausdruck eines bei uns verlorengegangenen Wertebewußtseins.           Also, wenn ich überzeugter Türke wäre, dann würde           ich doch nicht nach Europa wollen, nur wegen des Euro. 
    Der Laizismus bricht sich           in Europa Bahn. In Italien sollten Krippen in Schulen verboten werden.           Da intervenierte der Papst. 
        Meisner: Sie rühren an ein Grundsymptom unserer aus den Fugen           geratenen Gesellschaft. Es gibt einen liberalen Fundamentalismus, der           ist schlimmer als der muslimische. Alles ist möglich, alles ist erlaubt.           Gleichzeitig soll das Religiöse aus dem Raum der Öffentlichkeit           verbannt werden. Das alles geschieht, weil man den Menschen als Ebenbild           Gottes von seinem Urbild entkoppelt und sagt: "Wir können die           Welt konstruieren, wie wir sie haben wollen." Der Mensch tritt an           die Stelle Gottes. Bis zur Moderne herrschte die Überzeugung           vor, daß die Welt nicht nur Vorhandenheit ist, sondern Dasein. Von           der Weltwirklichkeit geht eine Botschaft aus, und die muß der Mensch           vernehmen, deshalb hat er Vernunft. 
    Mit dieser gottgewollten           Ordnung des Seins begründen Sie auch Ihre Kritik an Empfängnisverhütung,           Abtreibung und Homosexualität?  
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT-am-SONNTAG vom 19.12.2004 zu Ende.
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    VATIKAN
    Der           leidende Papst erobert die Herzen
    Johannes           Paul II. muss erstmals sein Weihnachatsprogramm einschränken - und           erreicht mehr Menschen als je zuvor
    von Andreas Englisch
    Ganz klein machte sich Papst           Johannes Paul II. in der Kapelle Redemtoris Mater während der letzten           Adventspredigt im Vatikan. Er saß zwischen den Priestern und           Kardinälen, im Gebet versunken, wie ein einfacher Christ, als würde           die Predigt nicht für ihn verlesen. Im Kreis seiner Vertrauten           ließ der Papst dann das Motto nennen, das er für Weihnachten           2004 ausgesucht hat: "Adoro te devote" ("Ich verehre dich           in Demut"). 
    Das Wort des heiligen Thomas           von Aquin wird zentrales Thema der Weihnachtsgottesdienste des Papstes           und seines Segens "Urbi et orbi" am Ersten Weihnachtstag, erfuhr           die "Welt am Sonntag". Über Demut soll die Welt nachdenken,           wenn sie mit dem schwer kranken Papst Weihnachten feiert. 
    Die Zeit des energischen, auch           aufbrausenden Papstes mit der gewaltigen Stimme sind vorbei. Statt dessen           sitzt ein Mann auf dem Stuhl Petri, der um jedes Wort, daß er klar           aussprechen will, ringen muß. Doch ausgerechnet dieser für           alle sichtbar leidende Papst ist das überzeugendste Oberhaupt der           katholischen Kirche seit langer Zeit geworden. 
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus WELT-am-SONNTAG vom 19.12.2004 zu Ende.
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    CRISTENTUM           & ISLAM
    Jungfräuliche           Geburt
    Nur wenige           Christen wissen, daß auch Muslime Maria und Jesus sowie eine Art           Weihnachtsgeschichte kennen. Wir vergleichen Bibel und Koran
    Nur zwei der vier Evangelisten,           Matthäus und Lukas, erzählen von der Geburt Jesu. Und sie erzählen           die Geschichte ziemlich verschieden. Lukas beschreibt, wie der Engel           Maria erscheint und ihr die Geburt eines Kindes verheißt; Matthäus           hingegen erzählt die Geschichte aus dem Blickwinkel Josefs, der eines           Tages entdeckt, daß seine Verlobte schwanger ist - und in ein Dilemma           gerät. Matthäus hat den Stern, die Weisen aus dem Morgenland           und den Kindermord von Bethlehem. Von alledem weiß Lukas nichts,           aber dafür hat er die Hirten und Engel, die bei Matthäus fehlen. 
    Zusammengenommen ergeben sie           das bekannte Panorama des weihnachtlichen Krippenspiels. Weniger bekannt           ist die muslimische Weihnachtsgeschichte. Maria heißt im Koran           Maryam. Sie wird hochverehrt; die längste Sura des Korans trägt           sogar ihren Namen. Jesus heißt Isa und ist ein großer Prophet,           allerdings nicht der "Sohn Gottes": Für den strikten Monotheisten           Mohammed war die Dreiteilung Gottes in Vater, Sohn und Heiliger Geist           Blasphemie. Wie bei Lukas erscheint im Koran ein Engel und verkündet           der Jungfrau die Geburt eines "reinen Sohns". Anders als in           den Evangelien spielt Josef aber keine Rolle: Die Schwangere zieht sich           allein in die Wüste zurück und gebiert ihren Sohn unter einer           Palme. 
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    HINTERGRUND
    Familie           Erdogan
    Auf die           Familie des türkischen Premiers schaut derzeit ganz Europa. Sie gilt           als tief religiös. Islamistisch ist sie längst nicht mehr
    von Boris Kalnoky
    Istanbuls Schickeria war zusammengekommen,           man feierte sich selbst, europäische Gesinnung und Modernität           im Allgemeinen. Es war die Eröffnungsfeier für das erstes Museum           für moderne Kunst am Bosporus, und ein türkischer Industriekapitän           erklärte seinen westlichen Gästen: "Was heißt           hier Islam. Seht ihr ein Kopftuch in diesem Saal?" 
    Bei näherem Hinsehen           war in der Tat eines zu sehen. In der ersten Reihe, Mitte, vor dem           Rednerpult, wo eben Ministerpräsident Tayyip Erdogan Worte eines           Sufi-Weisen bemühte. Vor ihm auf dem Stuhl lauschte seine Frau           Emine, züchtig verhüllt. Westliche Journalisten bereiteten           derweil ihre Fragen an den Regierungschef vor, der im Anschluß an           die Zeremonie kurz zur Verfügung stehen sollte: "Herr Ministerpräsident,           empfinden Sie sich als neuen Kemal Atatürk? Als Gründer einer           neuen Türkei?" 
    
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    ISLAM IN           DEUTSCHLAND
    Mit           Goethe zu Allah
    Der Schwabe           Abu Bakr Rieger war Katholik. Jetzt gibt er die "Islamische Zeitung"           heraus
    von Mariam Lau
    Seit etwas über zwei Jahren           er scheint monatlich die "Islamische Zeitung" mit einer Auflage           von rund 10 000 Exemplaren. Sie will "eine Brücke sein"           zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, und das Konzept, so jedenfalls sehen           es die Macher, ist aufgegangen. Ein Viertel der Abonnenten seien Christen. 
    Auch Chefredakteur und Herausgeber           waren nicht immer Muslime. Suleiman Wilms (34) und Abu Bakr Rieger (37)           sind an verschiedenen Punkten ihres Lebens zum Islam konvertiert. Damit           sind sie Teil eines Phänomens, das in der gegenwärtigen Diskussion           oft fehlt: unter den einflußreichsten Figuren in muslimischen Institutionen           befinden sich etliche Übergetretene. Das Islamarchiv spricht von           circa 300 Konvertiten jährlich, insgesamt sollen es jetzt etwa 14           000 Leute sein. Eine größere Welle gab es nach dem 11.           September (!), und es sind hauptsächlich Frauen mit Hochschulbildung,           die zum Islam konvertieren. 
    Auf die Frage, was einen Katholiken           aus dem Schwarzwald, der über den Vater fest in der CDU und der Lokalpolitik           verwurzelt war, dazu gebracht hat, überzutreten, kommt Abu Bakr Rieger           immer wieder auf Goethe zu sprechen, den "West-Östlichen Diwan",           auch auf Rilke, auf Kultur jedenfalls - die auch einen Schwerpunkt in           der Berichterstattung der Zeitung bildet. Begegnungen mit "Gastarbeitern",           so sagt er ausdrücklich, seien es in seinem Fall definitiv nicht           gewesen. Der europäische Islam hat ihn fasziniert. Sein Vater           hat Rieger oft auf Auslandsreisen mitgenommen, nach Bosnien zum Beispiel,           "aber nicht nach Saudi-Arabien oder Pakistan, das hätte mich           mit Sicherheit nicht interessiert." 
    
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    "WETTEN,           DASS...?"
    Gottschalks           Auftritt verärgert Erzbischof
    Der Bamberger           Erzbischof hat keinen Gefallen an Thomas Gottschalks Laienpredigt gefunden.           Der ZDF-Moderator hatte am Sonntag in der St. Elisabeth-Kirche für           einen ungewohnten Ansturm gesorgt, als er auf der Kanzel seine verlorene           Stadtwette einlöste. 
    Bamberg - Erzbischof           Ludwig Schick sei über die Umstände von Gottschalks Predigt           "nicht sehr erfreut", sagte ein Sprecher des Erzbistums Bamberg           heute. Es könne nicht angehen, dass Sicherheitsleute des ZDF Gläubigen           und Fotografen den Zutritt zur Kirche verwehrten. Der Erzbischof habe           zwar grundsätzlich nichts gegen eine solche Veranstaltung einzuwenden.           "Dann darf es aber nicht sein, dass Bodyguards die Kirche abriegeln",           betonte der Sprecher. Dadurch sei der Schaden für die Kirche größer           als der davon erhoffte Nutzen: "Wir betrachten das Ganze eher           als eine Publicity für Gottschalk. Vielleicht hat hier der Pfarrer           einen Fehler gemacht." Bereits gestern hatte das Vorgehen der           Sicherheitsleute verärgerte Reaktionen bei der katholischen Stadtkirche           ausgelöst. 
    
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    GESCHICHTE
    Wie           die Briten Hitler mit Horoskopen bekämpften
    Der britische           Geheimdienst hat während des Zweiten Weltkriegs versucht, Adolf Hitler           mit düsteren Horoskopen zu verunsichern. Das geht nach einem Bericht           der "Sunday Times" aus jetzt freigegebenen Dokumenten des britischen           Staatsarchivs in London hervor. 
    London - Hitler galt           als sterngläubig, das war den Briten bekannt. Der Propagandaminister           Joseph Goebbels holte sogar den Sterndeuter Karl Krafft (1900-1945) als           "Hofastrologen" aus der Schweiz nach Berlin. Im Zweiten Weltkrieg           wollten sich die Briten diesen Umstand für die psychologische Kriegsführung           zunutze machen. 
    "Hitler hält sich           weiter den Astrologen Krafft und hat Angst davor, vor Beendigung seines           Lebenswerks zu sterben", hielt deshalb Major Leslie Sheridan von           der Sabotage-Einheit für Spezialoperationen im April 1941 fest. Wenn           es gelingen würde, so Sheridans Kalkül, in aller Welt pessimistische           astrologische Voraussagen für Hitlers Zukunft zu verbreiten, dann           werde dies schließlich auch dem deutschen Diktator selbst zu Ohren           kommen und eine "destabilisierende Wirkung" haben. Entsprechend           wurde - teils über die Presse - die Vorhersage gestreut, dass Hitler           in der zweiten Jahreshälfte einen schweren Rückschlag erleiden           und 1942 sterben werde. 
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    RELIGION
    Rußlands           Volkskirche lebt auf
    Die orthodoxe           Kirche erlebt seit dem Ende der kommunistischen Sowjetunion eine glanzvolle           Wiedergeburt
    von Ulrich Schacht
    Die 40 000 Einwohner zählende           Kleinstadt Sergijew-Posad liegt rund siebzig Kilometer nördlich der           Hauptstadt Moskau. Sie hat sich in der idyllischen Hügellandschaft           um das Sergius-Dreifaltigkeits-Kloster herum entwickelt, das 1337 vom           Heiligen Sergius, dem asketischen Sproß eines Rostower Adelsgeschlechts           gegründet wurde. Wer hierher kommt, kommt ins Herz der russisch-orthodoxen           Kirche. 
    Hier hat im 15. Jahrhundert           Andrej Rubljow gewirkt und seine berühmteste Ikone gemalt, die der           "Heiligen Lebensspendenden Dreifaltigkeit". Hier steht mit           knapp 90 Metern Rußlands höchster Glockenturm. Hier hatte der           Zar eigene Gemächer. Im Zentrum des Klosters leuchten die fünf           Zwiebeltürme der Maria-Entschlafenskathedrale wie die Kulissen einer           Märchenlandschaft in den Himmel: Vier von ihnen sind tiefblau, auf           ihnen prangt eine Fülle goldener Sterne, der fünfte in der Mitte           scheint goldüberströmt in Konkurrenz zur Wintersonne treten           zu wollen. 
    Der erste Schnee ist gefallen,           die schwarzen Kutten der Mönche, Nonnen und Priester, die zahlreich           zwischen den nicht weniger zahlreichen Besuchern über das Klostergelände           eilen, heben sich noch schärfer vom Hintergrund ab. 
    
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    PATRIOTISMUSDEBATTE
    Kardinal           Lehmann warnt vor Heimatverklärung
    Die von           der CDU angestoßene Patriotismusdebatte stößt auf immer           größere Ablehnung. Führende SPD-Politiker rufen die Union           zur Zurückhaltung auf. Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender der deutschen           Bischofskonferenz, kritisiert die Oberflächlichkeit der Debatte und           bezeichnete sie als "Gift" beim Nachdenken über Grundwerte. 
    Berlin - Der Vorsitzende           der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, kann der derzeit           laufenden Patriotismusdebatte nicht viel abgewinnen. In einem Interview           mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte er: "Mir           wäre eine wirkliche Grundwertedebatte lieber". Der Kardinal           bedauerte, dass die Diskussion zu diesem Thema seit 30 Jahren immer wieder           kurz aufflamme, und dann schnell wieder ende. Dieses Vorgehen sei aber           "Gift" beim Nachdenken über die Grundwerte. "Daher           habe ich etwas gegen diese modische Welle, das ist zu oberflächlich",           bemängelte Lehmann.
    Der Kardinal bezweifelte auch,           dass sich das Thema Patriotismus für eine Grundwertedebatte eignet. "Es gibt auch eine romantische Verklärung von Vaterland und           Heimat, die uns jedoch nicht weiterbringt." Wichtig sei allerdings           schon, was für ein vernünftiger Nationenbegriff im neuen "Europa           der Vaterländer" übrig bleibe.
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus der SPIEGEL-Online vom 11.12.2004 zu Ende.
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    JOHANNES           PAUL II.
    Morgenröte           der offenen Gesellschaft 
    Christen           haben mehr zu bieten als Toleranz
    Liebe Brüder und Schwestern!           Es nähert sich der Tag der Migranten und Flüchtlinge. In der           jährlichen Botschaft, die ich Euch, wie gewohnt, aus diesem Anlaß           sende, möchte ich diesmal das Migrationsphänomen vom Blickwinkel           der Integration aus betrachten. 
    Dieses Wort wird von vielen           verwendet, um auf die Notwendigkeit hinzuweisen, daß sich die Zuwanderer           wirklich in die Aufnahmeländer eingliedern. Der Begriffsinhalt und           seine Praxis sind jedoch nicht leicht zu bestimmen. Aus gegebenem Anlaß           erkläre ich ihn gerne, indem ich auf die jüngste Instruktion           Erga migrantes caritas Christi verweise. 
    Darin wird die Integration           nicht als eine Angleichung dargestellt, die dazu beiträgt, die eigene           kulturelle Identität zu unterdrücken oder zu vergessen. Der           Kontakt mit dem andern führt vielmehr dazu, sein "Geheimnis"           zu entdecken, sich ihm zu öffnen, um seine wertvollen Seiten anzunehmen           und so eine bessere gegenseitige Kenntnis zu erlangen. 
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus der WELT vom 11.12.2004 zu Ende.
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    ISLAM
    Volk           ohne Unterleib
    Der muslimischen           Kultur war einmal nichts Sinnliches fremd, selbst Mohammed schätzte           die Frauen sehr. Heute jedoch versuchen Imame auch den leisesten Schrei           des Fleisches zu ersticken. Das gelingt natürlich kaum. Die Unruhe           wächst. Der Islam hat ein: Sexproblem. 
    Von Thomas Widmer
    Was tun, wenn es im Leben nicht           rund läuft? Der Muslim kontaktiert, wenn er Probleme hat, einen Religionsgelehrten           seiner Wahl. Im Computerzeitalter tut er dies gern auch per Mail und formuliert           zum Beispiel folgende Frage: «Von Berufes wegen muss ich viel auf           dem Internet surfen, wobei auf meinem Computerschirm immer wieder Werbung           auftaucht, von halbnackten Frauen etwa oder von Traumferienresorts. Manchmal           laden mich Damen ein, sie durch ihre Webcam zu betrachten. In der           Regel kann ich mich beherrschen aus Furcht vor Gott, doch bisweilen übernimmt           Satan, worauf ich solche Sites besuche. Ist unter diesen Umständen           Masturbation erlaubt, weil sie mich davor abhält, die Nacktbilder           noch länger zu betrachten, und also unzüchtiges Treiben verhindert?»
     Lesen Sie hier den Beitrag aus der WELTWOCHE Nr. 50/04 zu Ende.
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    KARDINAL LEHMANN
    "Nur           Gequatsche"
    Kardinal Lehmann           bezweifelt Chancen für einen ehrlichen Dialog mit dem Islam - Kritik           an "fragwürdiger" Außenpolitik der Europäer
    DIE WELT: Herr Kardinal,           können Sie mit dem Begriff "Leitkultur" etwas anfangen? 
        Karl Kardinal Lehmann: Ich kann mit der Tendenz, die dahinter steht,           etwas anfangen, nicht mit dem Wort selbst. Natürlich muß es,           ausgehend von unserer Verfassung, gemeinsame Grundüberzeugungen geben. Aber eine Leitkultur in der Einzahl, so etwas halte ich nicht für           realistisch. 
    WELT: Helmut Schmidts           Äußerung, daß es ein Fehler gewesen sei, Gastarbeiter           ins Land zu holen, scheint symptomatisch zu sein für die aufgeheizte           Debatte über das, was in der Vergangenheit falsch gelaufen ist. Was           ist Ihrer Meinung nach falsch gelaufen? 
        Kardinal Lehmann: Die Integration ist ausgeblieben, aber da tragen           alle Beteiligten Schuld. Die Vokabel "Gastarbeiter" beschreibt           ja das Problem. Menschen kamen, dachten, daß sie nach einiger Zeit           zurückehren würden. De facto haben sie jahrzehntelang in einem           Niemandsland gewohnt. Sie waren nicht mehr zu Hause, aber sie waren auch           nicht hier, haben von Jahr zu Jahr die Rückkehr verschoben. Unter           solchen Voraussetzungen konnte auch keine Integration gelingen. Vor allem           bei der ersten Generation hat man es versäumt, minimale Integrationsvoraussetzungen           zu schaffen. Dennoch würde ich den Schmidt-Vorwurf so nicht übernehmen.           Man hat ja z. B. Menschen eingeladen, für Arbeiten, die kein Deutscher           machen wollte. 
    WELT: Ist Religion           ein Integrationshindernis, ein Störfaktor? 
    
        Lesen Sie hier das vollständige Interview mit dem Titel "Nur Gequatsche"aus           WELT vom 09.12.2004 zu Ende.
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    ISLAM IN           EUROPA
    "Die           Muslime versuchen, die Niederlande zu kolonisieren"
    Der holländische           Trendforscher Adjiedj Bakas (41) drängt auf eine Veränderung           der Einwanderungspolitik. Sonst könne der Kontinent zu Eurabia werden
    WELT: Haben sich           die Niederlande durch den Mord an Theo van Gogh verändert? 
        Adjiedj Bakas: Ja und nein. Es ist jetzt ein Wandel erkennbar,           der schon vor einigen Jahren begonnen hat. Es wird darüber debattiert,           wie wir mit den Muslimen im Lande umgehen sollen. Das ist ein positiver           Effekt. 
    WELT: Inwiefern positiv? 
        Bakas: In erster Linie, weil die islamische Gemeinde selber über           ihre Rolle in der niederländischen Gesellschaft diskutiert. Bis dahin           hat es keine Beiträge in Zeitungen, keine Fernsehdiskussionen von           Muslimen gegeben, in welche Richtung sich ihre Religion bewegt. Vor           allem junge Muslime artikulieren, daß die den Fundamentalismus hassen           und die Demokratie lieben - das ist für unser Land ziemlich einzigartig. 
    WELT: Reicht es aus,           wenn die Muslime über ihre Rolle diskutieren oder brauchen die Niederlande           eine neue Einwanderungspolitik? 
    
    
        Lesen Sie hier das vollständige Interview mit dem Titel "Die Muslime versuchen,           Niederlande zu kolonisieren" aus WELT vom 09.12.2004 zu Ende.
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    GLAUBE
    "Wozu           brauchst du Religion?"
    Erstaunliche           Erfahrungen einer liberalen Muslima mit dem säkularen Europa 
    von Irshad Manji
    Als eine junge kanadische Muslima,           die sich für eine Reformation des Islam eingesetzt hat, bin ich im           letzten Jahr durch Nordamerika und Europa gereist. Letzte Woche war           ich in Frankreich und Spanien. Gott helfe mir. 
    Ich hatte keinen herzlichen           Empfang von muslimischen Glaubensbrüdern erwartet. Aber jetzt           bin ich mir auch nicht mehr so sicher, wie gut liberale Muslime wie ich           in einer säkularen europäischen Versammlung aufgehoben wären. Das sage ich sogar nach dem Mord an Theo van Gogh, der von einem muslimischen           Extremisten ermordet worden ist. Herr van Gogh nahm sein Recht in Anspruch,           den Islam zu kritisieren - ein Recht, daß ich uneingeschränkt           verteidige. 
    Wie komme ich also darauf,           daß auch moderne Muslime für Westeuropa nicht modern genug           sein könnten? Ich komme darauf, weil mir von Amsterdam über           Barcelona bis nach Paris und Berlin alle Leute ungläubig die immer           gleiche Frage gestellt haben, die ich in Kanada oder den Vereinigten Staaten           noch nie gehört habe: Was hat eine unabhängig denkende Frau           mit Gott zu tun? Wozu brauchst du überhaupt Religion? 
    
        Lesen Sie hier den Beitrag aus der WELT vom 09.12.2004 zu Ende.
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    RELIGION           & POLITIK
    Chatami           räumt Scheitern ein
    Iranischer           Staatspräsident erklärt vor Studenten seine Niederlage in der           Reformpolitik
    von Dietrich Alexander
    Berlin - Am Ende hat es Mohammed           Chatami wohl selbst bereut, vor vier Jahren noch einmal das Amt des iranischen           Präsidenten übernommen zu haben. Nach knapp acht Amtsjahren           ist er müde, enttäuscht und frustriert. Vor Studenten, die ihm           1997 als Hoffnungsträger ins Amt halfen, gestand er nun das Scheitern           seiner Reformpolitik ein. Er habe im Machtkampf mit dem geistlichen           Führer Ayatollah Ali Chamenei und dessen konservativen Verbündeten           nachgeben müssen, um Unruhen zu vermeiden und das islamische Staatssystem           zu erhalten, rechtfertigte sich Chatami an der Universität Teheran. "Wenn ich nachgegeben habe, so habe ich dem System nachgegeben, an           das ich glaubte", sagte Chatami. Er sei niemandem etwas schuldig.           "Diese nach Macht heischenden Fanatiker, die die Forderungen des           Volks ignorieren und Reformen verhindert haben, sind mir etwas schuldig",           sagte er mit Blick auf die konservativen Mächte des Landes. 
    Rechtfertigungsversuche eines           Gescheiterten. Doch zu groß ist die Enttäuschung über           den Mann, der angetreten war, mit einer moderaten Gesinnung und den Mitteln           der Diplomatie einen sanften Wandel im Iran herbeizuführen. Chatami           wurde lautstark beschimpft: "Chatami, Chatami, Schande über           dich", skandierten die etwa 1500 Studenten und beschuldigten ihn           der Inkompetenz und Feigheit. 
    
        Lesen Sie hier das vollständige Exclusiv-Interview mit dem Titel "Gott bleibt           am Rand" aus WELT vom 08.12.2004 zu Ende.
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    CHRISTENTUM
    Intolerantes           Evangelium
    Gerd Lüdemann           sieht die Freiheit keineswegs als Konsequenz der christlichen Lehre. Im           Gegenteil: Unduldsamkeit ist ihr eingeschrieben
    Die frühchristliche Botschaft           sagt eine von Gott herbeigeführte neue Epoche an. Sie begann mit           dem Kommen seines Sohnes in die Welt, hatte in der Auferstehung Jesu von           den Toten einen vorläufigen Höhepunkt und sollte sich bei dessen           Wiederkunft am Ende der Zeit vollenden. Das Evangelium, wörtlich           übersetzt "Frohbotschaft", hat Jesus Christus zur Mitte.           Am Glauben daran, daß Gott ihn zum Heiland bestimmt hat, entscheiden           sich Heil und Unheil der Menschen. "Wer da glaubt und getauft           wird, der wird selig werden, wer aber nicht glaubt, der wird verdammt           werden", heißt es griffig am Schluß des ältesten           Evangeliums. 
    Die Frohbotschaft wandelte           sich unversehens zur Drohbotschaft, wenn das Angebot zur Rettung verweigert           wurde. Kirchenführer setzten bald Rechtgläubigkeit mit Gehorsam           gleich. Sie projizierten ein an der Unterdrückung orientiertes soziales           Gefüge in den Himmel und zeigten sich von einer Kultur der Unterordnung           geprägt. Vor allem der kanonische Status, durch den die Texte des           Neuen Testaments zur ewigen Norm für die Kirche erklärt wurden,           hat den Blick dafür getrübt, daß die "heiligen Schriften"           aus massiven Machtkämpfen hervorgingen und durch sie geprägt           sind. 
    
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    USA 
    Ist           sexuelle Abstinenz subversiv?
    Wollen bibeltreue           Republikaner Hollywood den Sex verbieten? Dan Savage, der erfolgreichste           Sexkolumnist der USA, klärt auf
    von Cornelius Tittel
    Diesmal war es nur eine Rückenansicht,           kein entblößter Busen wie bei Janet Jackson. Und doch ging           ein Aufschrei durch die USA. Ein Zuviel an Haut in der Werbepause von           "Monday Night Football" führt zu mehr als 50 000 Beschwerden.           Und der Frage: Wie prüde sind die Amerikaner? 
    Welt am Sonntag: Mr. Savage, Sie sind Experte für sämtliche Fragen der Unmoral.           Müssen wir uns Sorgen machen um den Zustand Ihrer Nation? 
        Dan Savage: Sie machen sich Sorgen um uns? 
    WamS: Absolut. Erst           vor zwei Wochen wurde im US-Fernsehen die Ausstrahlung von Steven Spielbergs           Weltkriegsdrama "Saving Private Ryan" verhindert. Nicht weil           in der Anfangsszene Tausende Soldaten niedergemetzelt werden, sondern           weil im weiteren Verlauf des öfteren geflucht wird. 
        Savage: Es war wohl so, daß das Wort "Fuck" für           die erzkonservative Aufsichtsbehörde FCC einmal zu oft gefallen ist. 
    WamS: Und schon wächst           hier die Angst, amerikanische Produzenten könnten in vorauseilendem           Gehorsam auf prüde Stoffe setzen. Eine Schreckensvision für           die Millionen Deutschen, die nichts lieber sehen als "Sex and the           City". 
    
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    IRAN
    Der           Prophet, der aus der Hölle kam
    Askari Jahjasadeh           Chatir war einer der ehrwürdigsten iranischen Mullahs. Nun sitzt           er mit Frau und Kindern in einem deutschen Asylantenheim, und die Schergen           des Gottesstaates wollen ihn töten. Jahjasadeh ist Schöpfer           einer Gegenreligion. 
    Von Richard Herzinger 
    Mashhad ist neben Ghom das           zweite bedeutende religiöse Zentrum des Iran. Hier steht das riesige           Mausoleum mit dem Schrein des Imam Reza, der seit seiner Ermordung 818           n. Chr. vom schiitischen Islam als einer seiner grössten Märtyrer           verehrt wird. Im Religionsseminar der heiligen Stadt im äussersten           Nordosten des Iran wird ein wichtiger Teil der Mullah-Elite ausgebildet,           die in der islamischen Republik das öffentliche Leben kontrolliert. Auch der oberste Hardliner des Regimes, Ajatollah Chamenei, stammt aus           dieser Schule.
    Dort studierte in den achtziger           Jahren der junge Askari Jahjasadeh Chatir voller Inbrunst islamische Theologie,           Mystik und Philosophie, war erfüllt von den Idealen der islamischen           Revolution und ihres Führers Ajatollah Chomeini. Bald stieg Jahjasadeh           selbst zum geistlichen Lehrer, zum «ostad» (Meister), auf,           der im Laufe der Jahre gut tausend Studenten unterrichtete und religiöse           Unterweisungsschriften in hohen Auflagen veröffentlichte. 
    
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    IRAN
    «Sie           sind nur Allah verantwortlich»
    Die Europäer           verhandeln mit den falschen Partnern über das Atomprogramm. Die wahren           Mächtigen sind Schattenmänner: Stiftungsmanager und Basarhändler.
    Von Pierre Heumann
    Irans Aussenminister Kamal           Charrasi ist in Europa ein gefragter Mann. Seit Monaten verhandelt der           stets elegant gekleidete Bartträger mit Deutschland, Frankreich sowie           Grossbritannien über die Zukunft des Atomprogramms seines Landes. Oft mit seltsamen Resultaten, so wie vorige Woche, als der Iran zunächst           ein Moratorium ankündigte, um es kurz darauf zu widerrufen. 
    Der simple Grund für diese           Sprunghaftigkeit: Kamal Charrasi, dem die Chefdiplomaten in Berlin, London           und Paris die Ehre erweisen, ist der falsche Ansprechpartner. Das hat           nichts mit seinen Qualitäten als Aussenminister zu tun, sondern mit           den Machtstrukturen im Gottesstaat. Ein Teheraner Politologe sagt es drastisch: «Die eigentlichen Drahtzieher im Land bleiben den westlichen           Diplomaten verborgen.» Weder die iranische Regierung noch deren           Minister haben wirklich das Sagen im Land. Diese Institutionen sind           letztlich lediglich Fassade. Neben den formalen Machtzentren existieren           informelle Gegenstücke, in denen wirklich bestimmt wird, wo es langgeht.           Zu diesen mysteriösen Schaltzentralen gehören die mafiös-religiösen           Stiftungen und die Händler im Basar. Ihren überragenden Einfluss           üben diese Machtzirkel allerdings diskret aus; sie operieren im Hintergrund,           weit weg von Kameras oder Mikrofonen. 
    
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    GESELLSCHAFT
    Hollands           Multikulturalismus war Apartheid
    Der französische           Islam-Kenner Gilles Kepel über falsche Strategien der Integration           und die dritte Schlacht um Europa
    von Hannes Stein
    Gilles Kepel wurde 1955 geboren;           er studierte Soziologie und Arabistik und lehrt heute als Professor am           "Institut d'Etudes Politiques" in Paris. Sein jüngstes           Buch heißt "Die neuen Kreuzzüge: Die arabische Welt und           die Zukunft des Westens" (Piper, München. 368 S., 22,90 Euro).           Mit Gilles Kepel sprach Hannes Stein. 
    DIE WELT: Was ist           wichtiger für die Zukunft des Islam: das, was heute in Falludscha           oder das, was in Berlin-Kreuzberg geschieht? 
        Gilles Kepel: Beides. Falludscha ist natürlich wichtiger für           die amerikanische Nahostpolitik. Wenn der Fall von Falludscha in eine           Niederlage des Dschihad im Irak überführt werden kann, haben           die Amerikaner etwas gewonnen. Denn dann haben die Dschihadisten keine           bedeutende militärische Basis mehr, von der aus sie ihre Anhängerschaft           im Irak mobilisieren könnten. 
    DIE WELT: Wer waren           überhaupt die Aufständischen, die sich in Falludscha verschanzt           hatten? 
        Kepel: Erstens Offiziere von Saddams Armee, die vom amerikanischen           Gouverneur Paul Bremer entrechtet worden waren. Sie hatten danach keinen           Ort mehr, wohin sie gehen konnten, also gingen sie nach Falludscha und           nahmen ihre Waffen und ihre Geheimdienstnetzwerke mit - die immer noch           sehr gut funktionieren, wie wir an den Geiselnahmen in Bagdad und anderswo           sehen. Zweitens die Dschihadisten ... 
    DIE WELT: Die Anhänger           von Abu Musab el-Zarqawi. 
    
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    US-WAHLEN
    Die           Religiösen in den USA erwarten ihren Lohn
    Rechte sehen           sich als wichtigste Wahlhelfer Bushs - Mit Blick auf künftige Mehrheiten           könnte der US-Präsident geneigt sein, ein Mann der Mitte zu           werden
    von Torsten Krauel
    Washington - Die Republikaner           aus den Südstaaten glauben, Bush verdanke ihnen den Wahlsieg. Sie           favorisieren nun einen streng konservativen Nachfolger des kranken Vorsitzenden           Richters des Obersten Gerichtshofes, William Rehnquist. Der Supreme           Court vereint die Kompetenzen aller deutschen Bundesgerichte. Sein Vorsitz           ist die wichtigste Personalie, die ein US-Präsident entscheiden kann.  
    Das Weiße Haus wird bei           ihr schmallippig wie bei keinem anderen Thema. Auguren meinen, ein erzkonservativer           Richter sei Bushs Lebensziel. Dafür gibt es eine knappe Wendung:           "Little do they know." George Bush steht vor einer komplizierten           Lage. Die Personalie Supreme Court beeinflußt die Kongreßteilwahl           2006. Sie entscheidet auch darüber, ob die Republikanische Partei           womöglich vor einer Spaltung steht. Für die Gründe ist           die Vergangenheit wichtig. Die USA haben als junge Nation ein frisches           Gedächtnis. Das gilt besonders für den im Bürgerkrieg 1865           unterlegenen Süden. 
    Republikaner erinnern sich           heute gern daran, wann sie dort zuletzt eine Rolle spielten: 1874, bevor           die von Abraham Lincoln besiegten Konföderierten gegen die Besatzung           aufbegehrten. In jenem Jahr verloren die Republikaner in Washington alle           Südstaaten-Abgeordneten. 1895 wurde noch einmal einer in den Senat           gewählt. Dann kam keiner mehr - bis 1961, und das war ein früherer           Demokrat. 1965, 66, 72 traten Einzelkämpfer hinzu. Erst unter           Reagan gab es wieder eine Südstaaten-Landesgruppe. Dazwischen lagen           100 Jahre Einsamkeit, in denen die Republikaner im Süden oft nicht           einmal mehr Kandidaten zu Wahlen aufstellten. 
    
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